Hamburg. Zwischenzeitlich stand das Projekt vor dem Aus. Nun schlägt die Beachvolleyball-Elite also doch in Hamburg auf. Was geplant ist.

Die Arbeit von fast zehn Monaten trug am Mittwochmittag offiziell Früchte. Ende August des vergangenen Jahres hatte das Abendblatt zum ersten Mal über die Idee von Wilco Nijland berichtet, in einer mobilen Arena auf dem Heiligengeistfeld Sportevents auszutragen.

Nach monatelangen, von Corona beschwerten Verhandlungen mit allen involvierten Parteien konnte der Geschäftsführer der niederländischen Eventagentur Sportworx nun Vollzug melden. In Kooperation mit der Hamburger Kommunikationsagentur Faktor 3 plant Nijland vom 23. Juni bis zum 10. Juli 18 Veranstaltungstage, die sich unter dem Motto „Funsport-Wochen im Herzen der Stadt“ zusammenfassen lassen.

Beachvolleyball: „Active City Arena“ geplant

Dafür entsteht auf dem Areal im Stadtteil St. Pauli in einem achttägigen Bauprozess vom 15. Juni an die „Active City Arena“, in der 1000 Zuschauende Platz finden sollen. Der Clou daran: Neben 700 Sitzplätzen auf dreigeschossigen Tribünen an zwei Seiten des Platzes bieten 20 „Skyboxes“ genannte VIP-Logen bis zu 300 Menschen die Möglichkeit, besonders nah und dennoch separiert die Wettkämpfe zu verfolgen.

Nijland hatte im Sommer 2020 in seiner Heimat Utrecht erstmals eine mobile Arena aufgebaut, damals als erster Veranstalter weltweit nach dem ersten Corona-Lockdown. In diesem Jahr wird er nach Hamburg an fünf Standorten in den Niederlanden vertreten sein. „Nur deshalb konnte ich mir vor Monaten Material und Aufbauhelfer reservieren, was aktuell weder zu bekommen noch zu bezahlen ist“, sagt er.

„King of the Court“ vom 23. bis 26. Juni

Nachdem in den vergangenen Wochen die Verwerfungen im Deutschen Volleyball-Verband, dessen Vermarktungsgesellschaft DVS einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens hatte stellen müssen, die Planungen gefährdet hatten (Abendblatt berichtete), steht seit Mittwoch das Programm für die 18 Veranstaltungstage fest. Den Auftakt macht vom 23. bis 26. Juni das Beachvolleyball-Showformat „King of the Court“, dessen Erfinder Nijland ist.

Erstmals war es in Hamburg im August 2021 am Rothenbaum ausgetragen worden, für die zweite Auflage hat Nijland Anfragen von den besten Teams der Welt vorliegen. Ein Wochenende später, vom 30. Juni bis 3. Juli, ist dann die nationale Beachvolleyball-Elite mit je zwölf Frauen- und Männerteams beim Event der German Beach Tour am Start.

Vormittage für Hamburger Schulen vorgesehen

Zwischen den beiden Profiturnieren wird das Stadion vom 27. bis 29. Juni für den Breiten- und Freizeitsport geöffnet. Bei den „Public Arena Days“ stehen die Vormittage Hamburger Schulen offen, nachmittags gibt es in Kooperation mit Hamburger Vereinen Mitmachangebote. An den Abenden bieten Beachvolleyball, Beachhandball und Beachrugby bei freiem Eintritt Demonstrationsevents an.

Freunde des Trendsports kommen am 4. und 5. Juli in den Genuss einer seit 2019 existierenden Freiluftvariante des Badmintons, die sich erstmals in Hamburg vorstellt. Beim AirBadminton sollen Weltklassespielerinnen und -spieler gemeinsam mit Interessierten aller Altersklassen und Spielfähigkeiten in Einzel-, Doppel- und Teamstaffelwettkämpfen antreten. Anschließend wird der sandige Untergrund in einen Hartplatz umgewandelt, um am 8. und 9. Juli der Streetbasketball-Variante 3x3 Raum zu geben. Der Deutsche Basketball-Bund organisiert ein zur Welttour zählendes Challengerturnier, bei dem nationale und internationale Spitzenteams vertreten sein sollen. Der Eintritt dazu ist frei.

Sportworx  bekommt Heiligengeistfeld zum Sondermietpreis

Abgeschlossen wird das Sportprogramm am 10. Juli mit einem neuartigen Tischtennisformat. In Kooperation mit dem deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf und dem nationalen Verband organisiert Sportworx „King of the Court“-Rundlaufturniere für Kinder bis 14 Jahre und Amateure ab 15 Jahren, für die sich Interessierte auf der Internetseite activecityarena.de anmelden können. Im Abendprogramm duellieren sich Düsseldorfs schwedische Nationalspieler Anton Källberg und Kristian Karlsson.

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„Mit der ,Active City Arena‘ bündeln wir einige der populärsten und innovativsten Sportevents in einem ganz neuen Format und freuen uns auf ein hoch­attraktives Programm, das Begeisterung für Sport und Bewegung weckt“, sagte Hamburgs Sportsenator Andy Grote (53/SPD). Die Stadt unterstützt die Veranstaltung mit bis zu 500.000 Euro und überlässt Sportworx das Heiligengeistfeld, auf dem es 2001 und 2002 bereits Beachvolleyballturniere gegeben hatte, zu einem Sondermietpreis.

Beachvolleyball: 2023 soll Neuauflage folgen

Das Gesamtbudget liegt bei 2,5 bis drei Millionen Euro. Mit der Stadt ist vertraglich vereinbart, dass es 2023 zu einer Neuauflage kommt. Dann würde Wilco Nijland gern weitere Sportarten und auch kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte involvieren. „Wir wollen in diesem Jahr zeigen, was wir bieten können, und dann 2023 mit mehr Vorlauf durchstarten“, sagt er. Die Arbeit beginnt jetzt erst richtig.

Tickets und Informationen zu den verschiedenen Veranstaltungen gibt es im Internet unter activecityarena.de, kingofthecourt.com, germanbeachtour.de oder bei reservix.de