Hamburg. Esther Henseleit vom HGC Falkenstein erfüllt sich mit der Teilnahme einen Kindheitstraum. Starke Leistung bei der PGA-Championship.
Nach der Women‘s PGA Championship am vergangenen Wochenende im Sahalee Country Club im US-Bundesstaat Washington waren auch die letzten Zweifel verflogen. Erleichterung und Vorfreude setzten stattdessen ein. Ein sportlicher Lebenstraum war erreicht. Mit dem tollen geteilten 14. Platz bei dem Major-Turnier hatte die Hamburger Profigolferin Esther Henseleit ihre Qualifikation für die Olympischen Spiele in Paris sicher. Außerdem kassierte sie ein Preisgeld von 150.000 US-Dollar.
Die Spielerin vom HGC Falkenstein mit Wohnsitz in Arizona wird für Deutschland also vom 7. bis 10. August auf dem Platz Le Golf National bei Versailles an den Start gehen und um Gold, Silber und Bronze spielen.
Golf: Henseleit 2021 nur knapp gescheitert
„Irgendwann an den Olympischen Spielen teilnehmen“, hatte die 25-Jährige schon als ganz junge Spielerin als eines ihrer sportlichen Ziele für die Karriere benannt. „Ich versuche jedoch, nicht zu viel darüber nachzudenken, da ich jede Woche nur meine eigene Leistung kontrollieren kann“, sagte sie im Frühjahr dem Abendblatt, als der Stichtag für die finale Qualifikationsrangliste bereits sichtbar war.
Entscheidend für die Qualifikation ist das sogenannte Olympic Ranking am Stichtag 23. Juni. Dies orientiert sich an der Weltrangliste, die die Ergebnisse der vergangenen zwei Jahre erfasst. Die 15 bestplatzierten Spielerinnen in dieser Rangliste qualifizieren sich automatisch, dabei dürfen aber maximal vier Golferinnen pro Nation starten.
Jäger und Schmid bei den Herren am Start
Die restlichen, insgesamt 60 Quotenplätze werden an die bestplatzierten Athletinnen vergeben, deren Nation noch keine zwei Golferinnen stellt. Aus Deutschland ist neben Henseleit die Berlinerin Alexander Försterling (24) in Paris startberechtigt. Bei den Männern haben Stephan Jäger (35/München) und Matti Schmid (26/Herzogenaurach) die Startberechtigung für die Spiele. Die Männer spielen vom 1. bis 4. August.
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Vor den Spielen 2021 in Tokio hatte Esther Henseleit bereits glänzende Chancen, sich zu qualifizieren, schaffte es aber nicht. Denn 2020 gewann Sophia Popov (31) sensationell die British Open und sammelte damit so viele Punkte, dass Henseleit Olympia doch noch verpasste.
Golf ist einfach nicht kalkulierbar, es kann Triumphe geben aus dem Nichts und dauerhafte Abstürze. „Ich hoffe, dass es am Ende ausreicht, um mich für das Team Deutschland zu qualifizieren“, sagte Hamburgs Sportlerin des Jahres 2019 in diesem Frühjahr dem Abendblatt. Das hat sie nun durch gute Ergebnisse in dieser Saison geschafft.