Bremen. Slapstick-Gegentor im ersten Aufstiegspiel zur Regionalliga Nord. Große Kulisse in Bremen mit einiger Prominenz aus der Fußballszene.
Noch ist nichts verloren: Altona 93 hat sich im ersten Spiel in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord achtbar aus der Affäre gezogen. Beim souveränen Bremer Oberligameister SV Werder Bremen II verlor das Team von Trainer Andreas Bergmann am Sonntag vor 2400 Zuschauern nur mit 0:1 (0:1).
Besonders ärgerlich für den AFC vor großer Kulisse – neben rund 500 mitgereisten Fans mischten sich unter anderen auch Werders Lizenzspielerchef Clemens Fritz, Stadionsprecher und Kult-Moderator Arnd Zeigler („Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“), Bremens scheidender Geschäftsführer Sport Frank Baumann, Ex-St.-Pauli-Profi Luca Zander sowie der frühere HSV-Sportchef Jens Todt unters Publikum im Stadion Platz 11 – war das Gegentor.
Nach einer Reihe von Unzulänglichkeiten in der eigenen Defensive schoss Altonas Linksverteidiger Abdul Saibou Bremens Ricardo-Felipe Schwarz derart unglücklich an, dass der Ball von dessen Körper ins Tor zischte (23.).
Altonas Slapstick-Gegentor im Video:
Altona 93 schlägt sich bei Werder Bremen II achtbar
Dieser Treffer war jedoch nicht etwa der Auftakt zu einem Schützenfest der Gastgeber, die in der Oberliga Bremen in 30 Partien 213 Treffer erzielten. Altona konnte weitere Gegentore verhindern, agierte in der Offensive aber lange zu harmlos.
Die erste Torchance resultierte aus einem Schuss von Veli Sulejmani (60.). Diese Möglichkeit war allerdings das Signal für ein offensiv engagierteres Altona. Das 1:1 wäre verdient gewesen, wollte aber nicht mehr gelingen.
Werder Bremen zollt Altona 93 Respekt
„In der ersten Hälfte hat uns der Gegner sehr gut gepresst, wir bekommen ein unnützes Gegentor. In der zweiten Hälfte waren wir auf Augenhöhe. Leider fehlte uns etwas das Glück für den Ausgleich“, sagte AFC-Coach Bergmann.
Und auch die Bremer zollten Altona nach dem Spiel Respekt. „Der Gegner hatte auf jeden Fall noch mal mehr Qualität als die Gegner, gegen die wir es gewohnt sind, zu spielen“, sagte Werders Matchwinner Schwarz. „Die waren schon deutlich besser“, befand auch Bremens Kapitän Cimo Röcker.
Altona 93 vor dem Showdown gegen den SV Todesfelde
Am Mittwoch (19.30 Uhr/Griegstraße) empfängt Altona 93 nun den schleswig-holsteinischen Meister SV Todesfelde zum entscheidenden Aufstiegsspiel. Bei einem Sieg stehen die Chancen günstig, mindestens den zum Aufstieg berechtigenden zweiten Platz zu erreichen – dann nämlich müsste Todesfelde im abschließenden Duell den Favoriten aus Bremen bezwingen.
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Einem eventuellen direkten Vergleich mit Werder II könnte Altona übrigens gelassen entgegenblicken: Das prophylaktische Elfmeterschießen im Anschluss an die 0:1-Niederlage konnte der AFC mit 4:3 für sich entscheiden. Selbst bei einem Unentschieden gegen Todesfelde muss Hamburgs Oberligameister die Regionalliga nicht abschreiben – in diesem Fall müssten die Schleswig-Holsteiner gegen Bremen „nur“ höher verlieren als 0:1 ...
Voran Ohe steigt in die Oberliga Hamburg auf. Die Mannschaft gewann nach dem 2:0 im Hinspiel auch das Relegationsrückspiel bei Eintracht Norderstedt II mit 3:1 (2:1).