Hamburg. Die Hamburger Tennisspielerin will ihre Karriere „mit Leidenschaft und Energie“ fortsetzen. Worauf die 22-Jährige jetzt achten muss.
Die Hamburger Tennisspielerin Eva Lys (Club an der Alster) hat ihre rheumatische Autoimmunerkrankung öffentlich gemacht. Vor vier Jahren sei bei ihr Spondyloarthritis diagnostiziert worden, schrieb sie bei Instagram. „Dies ist eine körperliche Herausforderung, der ich mich täglich neben der sportlichen Belastung stellen muss.“
Eva Lys spielte in diesem Jahr bisher drei Turniere
Dank der „großartigen Unterstützung und Behandlung“ ihres Ärzteteams um den Hamburger Volker Carrero, einen Spezialisten für akute und chronische Rückenschmerzen, könne sie aber ihrem „sportlichen Traum nachgehen und das Beste aus mir herausholen. Ab und zu bin ich aber gezwungen, meine Turnierplanung kurzfristig zu verändern und anzupassen“, sagte die 22-Jährige, die in diesem Jahr bislang in Canberra (Australien), bei den Australian Open und zuletzt im Februar in Dubai antrat.
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Nach Rücksprache mit ihrem Team um ihre Beraterin Sandra Reichel, der österreichischen Turnierchefin des Hamburger Weltklasse-Damenturniers, entschied sich Lys jetzt für den Schritt an die Öffentlichkeit, „weil ich nicht immer wieder Ausflüchte suchen wollte, wenn ich mal irgendwo verhindert war oder mich jemand fragte, wie es mir geht“, sagte sie dem Abendblatt.
Nach dem Schock-Post fühlte sie sich wie befreit
Am Sonntag, dem Tag danach, habe sie sich wie befreit gefühlt und sei „beim Training über den Tennisplatz geflogen“. Die Reaktionen auf ihren Post seien ausnahmslos positiv gewesen „und haben mir sehr viel Mut gemacht“.
Trotz der Umstände gibt sich die gebürtige Ukrainerin zuversichtlich, sie stellte ein Bild auf dem Krankenbett mit einer Kanüle im Arm ins Netz. „Mir wurde oft von außen gesagt, ich sei körperlich zu schwach für eine Profi-Tennisspielerin. Desto stärker haben mich diese Äußerungen gemacht. Ich bin überzeugt, dass meine Leidenschaft für den Sport mich weiter antreiben wird“, sagte Lys.
Eva Lys will in dieser Woche wieder ein Turnier spielen
Inzwischen sei sie medikamentös gut eingestellt, das habe fast zwei Jahre gedauert, es spreche daher nichts dagegen, „dass ich meine Karriere fortsetzen und meine sportlichen Ziele konsequent verfolgen kann“. Vergangene Woche musste sie zwar ihre Teilnahme an einem ITF-Turnier in der Slowakei wegen eines Rheumaschubes kurzfristig absagen, Mitte dieser Woche will sie jedoch im tschechischen Ricany aufschlagen.
„Ich fühle mich gut“, sagt sie. Lys hat ihre Ernährung umgestellt, und sie befolgt Sandra Reichels Rat, geduldig zu bleiben. Die Gelenkschmerzen seien nicht chronisch, ihr Immunsystem sei aber geschwächt, sie sei anfällig für Infekte. Ihre Lebenseinstellung habe sich nicht geändert: „Ich denke weiter positiv.“