Hamburg. Der Alpenverein wurde von der Alexander-Otto-Sportstiftung für sein inklusives Kletterangebot ausgezeichnet und erhält 15.000 Euro.
Die Sektion Hamburg-Niederelbe des Deutschen Alpenvereins ist am Dienstagnachmittag bei einem Senatsempfang vor etwa 150 Gästen im Kaisersaal des Rathauses mit dem Werner-Otto-Preis im Hamburger Behindertensport der Alexander-Otto-Sportstiftung ausgezeichnet worden. Der Verein bietet seit 2018 ein inklusives Kletterangebot für Menschen mit Einschränkungen an.
„Es ist unglaublich schön zu sehen, wie Menschen im Sport über sich hinauswachsen können“, sagte Annika Döbertin vom Alpenverein, „für den Kopf und das Lebensgefühl bringen die Erlebnisse und Erfolge beim Klettern unheimlich viel. Das können wir immer wieder sehen.“
13 Trainer, die speziell für die Arbeit mit Sportlern mit Behinderung ausgebildet wurden, betreuen die Gruppe. Es wurden maßgeschneiderte Klettergrriffe installiert und Ganzkörpergurte angeschafft.
Werner-Otto-Preis: Anerkennungen für ETV, Tanz der Kulturen und DUWO 08
Der Preis ist mit einer Prämie von 15.000 Euro verbunden, die der DAV in den weiteren Ausbau der Klettergruppe investieren will. Derzeit sind drei inklusive Klettergruppen aktiv.
Anerkennungen verbunden mit Preisgeldern von jeweils 5000 Euro erhielten der Eimsbütteler TV für sein Judoangebot, der Verein Tanz der Kulturen für sein niedrigschwelliges Tanzangebot und die TTG Hamburg-Nord im TSV DUWO 08 für ihr Tischtennisangebot für an Parkinson erkrankte Menschen.
Michael Stich spendete das Preisgeld
Innen- und Sportsenator Andy Grote (55/SPD) war bei der Preisverleihung wie in jedem Jahr anwesend. „Das Kletterangebot des Deutschen Alpenvereins ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie sich Menschen mit und ohne Handicap gegenseitig hochziehen und damit motivieren, sportlich aktiv zu sein“, sagte Grote.
Die insgesamt 30.000 Euro Preisgeld wurden in diesem Jahr von Wimbledon-Sieger Michael Stich gespendet, die er jüngst für seine Auszeichnung mit der Goldenen Sportpyramide durch die Stiftung Deutsche Sporthilfe erhalten hat. Vergangenes Jahr wurde der RC Favorite Hammonia für sein inklusives Ruderangebot ausgezeichnet.
DAV will an Barrierefreiheit arbeiten
Der DAV möchte sein Zentrum zukünftig noch barrierefreier ausbauen, auch deshalb kommt das Preisgeld gerade recht, so Döbertin: „Wir sind mit diesen Gruppen immer noch im Aufbau, aber auf einem sehr guten Weg.“ Beispielsweise soll es eine Gruppe speziell für an Multiple Sklerose (MS) erkrankte Sportler geben.
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Der DAV kann sich zudem über eine Förderung von 70.000 Euro durch den Bezirk Eimsbüttel für den behindertengerechten Ausbau der Sanitäranlagen freuen, die auf eine Initiative der Grünen, der CDU und der SPD in der Bezirksversammlung zurückgeht.
Der Werner-Otto-Preis wurde in diesem Jahr zum 14. Mal seit 2011 verliehen. „Ich danke allen Engagierten für ihre Arbeit, mit der sie zur Teilhabe behinderter Menschen im Sport beitragen und beglückwünsche den Deutschen Alpenverein zu diesem innovativen Angebot“, so Alexander Otto, der Kuratoriumsvorsitzende der Alexander-Otto-Sportstiftung.