Hamburg. Durch den Sieg haben die Ukrainer in der Champions League mindestens den dritten Platz sicher. Davon profitiert auch der HSV.
Die ukrainischen Fans im Volksparkstadion schwenkten stolz blau-gelbe Flaggen, das Trainerteam von Schachtar Donezk fiel sich vor Freude in die Arme: Der ukrainische Meister hat in der Champions League den zweiten Sieg in Folge gefeiert – und damit mindestens den dritten Platz, der zur Teilnahme an den Europa-League-Play-offs berechtigt, sicher. Am Dienstagabend bezwang Donezk vor 47.209 Zuschauern im Hamburger Volksparkstadion Royal Antwerpen aus Belgien mit 1:0. Das Tor des Tages erzielte Verteidiger Mykola Matviienko (12.).
Champions League in Hamburg: Donezk gewinnt erneut
„Wir sind stolz, dieses Etappenziel erreicht zu haben. Wir überwintern in Europa und haben sogar die Möglichkeit, das auf dem höchsten Level zu tun“, sagte Trainer Marino Pusic bei der anschließenden Pressekonferenz. „Es fällt uns schwer, in der Liga vor leeren Rängen zu spielen. Wenn wir hier in Hamburg sind, mit diesem tollen Support, gibt uns das sehr viel Energie.“
Das Thermometer hatte minus drei Grad Celsius angezeigt, als im Volksparkstadion der Anstoß ertönte. Im rund 2400 Kilometer entfernten Donezk lagen die Temperaturen zeitgleich knapp über dem Gefrierpunkt – doch in ihrer Heimat haben die Profis des ukrainischen Topclubs wegen des Krieges schon seit neun Jahren kein Spiel mehr bestritten.
Verteidiger Matviienko trifft per Kopfball
Mit dem Volksparkstadion scheint der Club aber spätestens seit dem 1:0-Erfolg über den FC Barcelona warm geworden zu sein. Durch den überraschenden Sieg Anfang November waren die Ukrainer mit einer guten Ausgangslage in die Partie gegen die punktlosen Belgier gegangen.
Die Gastgeber waren von Beginn an feldüberlegen. Bereits nach drei Minuten hatte der 18 Jahre alte Brasilianer Newerton die Führung auf dem Fuß, verfehlte das lange Eck vom linken Strafraumeck aus aber knapp. Auf der Gegenseite rettete Torwart Dmytro Riznyk vor dem einschussbereiten Vincent Janssen. Konsequenter blieb aber Donezk – das sich belohnte: Nach einer Freistoßflanke von Olexandr Zubkov köpfte Verteidiger Mykola Matviienko zur Führung ein (12.).
Sonderlob für Torhüter Riznyk
In der Folge fanden die Gäste besser ins Spiel. Die beste Chance hatte Angreifer Arbnor Muja, der am stark reagierenden Riznyk scheiterte. Die Leistung des 24-Jährigen war nicht nur deshalb beeindruckend: Im September war sein zehn Jahre älterer Bruder bei den Kämpfen in der Ukraine ums Leben gekommen. „Es ist unglaublich, wie gefestigt er mental ist. Ich bin sehr stolz auf ihn“, sagte Pusic und hielt kurz inne: „Es ist wirklich unglaublich.“
In Hälfte zwei drängte Donezk auf die Vorentscheidung, scheiterte in Person von Verteidiger Irakli Azarovi und Kapitän Taras Stepanenko aber zweimal an der Latte. So blieb es bis in die Schlussminuten spannend. In der Nachspielzeit hätten die Ukrainer die Führung ausbauen können. Der eingewechselte Artem Bondarenko hatte bereits den Torwart umspielt, scheiterte aber an Mittelfeldspieler Arthur Vermeeren, der auf der Torlinie rettete.
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Durch den Sieg hält Donezk in der Gruppe H den Anschluss zum Spitzenduo um den FC Barcelona und den FC Porto. Vom sportlichen Erfolg profitiert auch der HSV, der durch die bisherigen drei Spiele Einnahmen von rund einer Million Euro verbuchen darf. Im Frühjahr wird es die nächste internationale Partie im Volkspark geben – ob in der Champions League oder in den Europa-League-Play-offs wird sich am 13. Dezember entscheiden, wenn Donezk beim FC Porto antritt.