Hamburg. Eimsbüttel-Trainer Atamimi ließ in der Sommervorbereitung hart arbeiten. Vor dem Spiel gegen St. Paulis U 23 überrascht eine Aussage.
Bescheidenheit ist eine Zier. Auf die Frage, ob er ein 1:1 im ersten Heimspiel der Regionalliga Nord im Stadtderby gegen den FC St. Pauli II am Sonntag (14 Uhr, Sportpark Eimsbüttel) unterschreiben würde, antwortet Khalid Atamimi, der Trainer des Eimsbütteler TV, glasklar: „Zu 100 Prozent.“
Der Auftakt des ETV am ersten Spieltag beim Mitaufsteiger SC Spelle-Venhaus (2:3 nach 2:0-Führung) verlief unglücklich. Nun will ein auf dem Papier deutlicher Favorit dafür sorgen, dass auf dem Punktekonto des ETV weiter die Null steht. Atamimis Motto daher: „Ich nehme jeden Punkt, den ich kriegen kann. Einer wäre doch schon mal was.“
Eimsbütteler TV hat harte Vorbereitung hinter sich
Der Verzicht auf die Floskel, ein Heimspiel müsse auf jeden Fall gewonnen werden, liegt dabei nicht nur am Gegner. Der ETV entschied sich laut Atamimi für eine konditionell extrem anstrengende Sommervorbereitung. Diese würde sich später auszahlen, noch aber würden die Spieler diese in ihren Beinen spüren. „Wir sind vom Fitnesszustand noch nicht so weit, in der Regionalliga Nord 90 Minuten lang voll mithalten zu können. Wir müssen uns an diese Liga gewöhnen und das dauert noch etwas“, sagt Atamimi. Eben daher sei ein Punkt gegen den St. Paulis U23 schon ein Erfolg.
Ob dieser Erfolg, oder gar eine große Überraschung in Form eines Sieges, errungen werden kann, werden bis zu 818 Fans beobachten. So viele Tickets kann der ETV verkaufen, weil er die Stahlrohrtribüne gegenüber der Haupttribüne nicht öffnet. „Im Vorverkauf haben wir circa 350 Tickets abgesetzt“, sagt der Sportliche Leiter Jasper Hölscher. „Der HSV spielt parallel in der Zweiten Liga beim KSC, ebenso der FC Teutonia 05 gegen den HSV II als zweites Hamburger Derby in der Regionalliga Nord. Da hätte sich der Aufwand, die Stahlrohrtribüne zusätzlich zu öffnen, nicht gelohnt.“
Keine Fantrennung gegen St. Pauli
Auf eine Fantrennung will der ETV verzichten, obwohl mit einigen Anhängern der Kiezkicker gerechnet werden kann. Weil die Profis des FC St. Pauli bereits an diesem Sonnabend zu Hause gegen Düsseldorf spielen, könnten am Sonntag einige Fans ihre U 23 unterstützen. Doch eine nennenswerte Rivalität zwischen dem ETV und St. Pauli existiert nicht, weshalb Hölscher auf den Rängen von einem friedlichen Fußballfest ausgeht.
Das 2:3 in Spelle, gesteht Hölscher ein, sei trotz aller Vorfreude auf das Derby gegen St. Pauli II schwierig zu verarbeiten gewesen. „Wir alle hatten dieses geile Gefühl nach dem 2:0, jetzt in der Regionalliga Nord angekommen und auf dem Weg zum ersten Sieg zu sein. Die Niederlage war daher schon hart. Das saß ein, zwei Tage in den Köpfen fest“. sagt er. Zu besichtigen war dieser Umstand auch beim Zittersieg in der zweiten Lotto-Pokalrunde (4:2) beim Hammonia-Landesligisten Kummerfelder SV am vergangenen Dienstag, als der ETV bis zur 70. Minute 0:2 zurücklag und das Spiel erst in den finalen 20 Minuten drehen konnte.
Blerim Questai ist fraglich
„Wir haben die Partie in Spelle aufgearbeitet und daraus gelernt. Ich habe bereits viele sehr gute Fortschritte in unserem Spiel gesehen. Nun werden wir schauen, wie lange wir das Tempo des FC St. Pauli II mitgehen können“, sagt Coach Atamimi. „Der Gegner ist gefestigt, hat vergangene Saison eine überragende Rückrunde gespielt. Es wird nicht einfach.“ Zumal mit Sechser Blerim Questai eine Säule der vergangenen Spielzeit weiterhin angeschlagen ist. Sein Einsatz ist fraglich.
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Seinen Respekt vor dem ETV bekundete gleichwohl schon St. Paulis U-23-Trainer Elard Ostermann, dessen Team zum Auftakt zu Hause ein 1:1 gegen den SSV Jeddeloh II geholt hatte. „Der ETV ist ein offensiv ausgerichteter und fußballerisch starker Gegner“, sagt Ostermann. Doch mit einem 1:1 wäre der Coach vermutlich nicht zufrieden.