Hamburg. Auch die Männer starten mit einer Pleite gegen Spanien enttäuschend ins Turnier. Wie es am Wochenende am Steinwiesenweg weitergeht.
Belgien zu viel Raum gegeben und dadurch ganz viel Raum zum Rechnen geboten: Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft steht bei der Rugby-EM in der olympischen Siebenervariante in Hamburg vor dem Aus in der Gruppenphase. Einem 10:14 gegen die Belgierinnen, die defensive Lücken konsequent bestraften, folgte ein 0:48 gegen Frankreich.
Am Sonnabend muss ein Kantersieg gegen Rumänien her
Was sich nach blamabler Klatsche anhört, ist tatsächlich weniger ärgerlich als die Pleite gegen Belgien. Denn die Rugbynation Frankreich, die mit der ersten Garde der Profispielerinnen angereist ist, ist bei der EM fast konkurrenzlos. „Wir haben zumindest gut gekämpft, das Ziel, unter den besten acht zu landen, ist nicht außer Reichweite“, sagte die in Hamburg geborene Kapitänin Mette Zimmat.
Bundestrainer Max Pietrek war hingegen „schwer enttäuscht“. Im finalen Gruppenspiel an diesem Sonnabend (10.50 Uhr) gegen Außenseiter Rumänien „müssen wir alles auf dem Platz lassen“, sagte Pietrek. Das ist notwendig, ein Kantersieg muss her. Denn nur die beiden Besten der drei Gruppendritten ziehen ins Viertelfinale ein. Deutschland liegt mit einer Punktedifferenz von minus 52 jedoch deutlich hinter Tschechien (-29) in Gruppe B. Mitfavorit Irland (+22), der überraschend gegen Italien verlor, ist in Gruppe C außer Reichweite.
Am Freitag kamen nur 1000 Zuschauer zum Steinwiesenweg
Sollte der Funke vom Publikum aufs Team überspringen, erscheint der Kraftakt möglich. Am ersten Turniertag verloren sich nur rund 1000 Zuschauer im Stadion am Steinwiesenweg in Eidelstedt. Fürs Wochenende ist die Prognose immerhin etwas besser, dennoch hätten Frauen wie Männer mehr Publikum verdient. Die rasanten Partien sowie die teils spektakuläre Athletik der Sportler aus der Nähe zu verfolgen, ist ein absoluter Mehrwert.
- Hamburg bietet dem deutschen Rugby eine große Bühne
- Rugby-EM: Was in Hamburg die größte Herausforderung wird
Die deutschen Männer, die aufs Halbfinale schielen, starteten am späten Freitagnachmittag mit einer 26:28-Pleite gegen Spanien enttäuschend ins Turnier. An diesem Sonnabend geht es für sie gegen Irland (13.02 Uhr), Gewinner des ersten EM-Teils vor drei Wochen in Portugal, sowie mit dem Gruppenabschluss gegen Tschechien (16.18 Uhr) weiter.