Hamburg. Die Nationalteams der Frauen und Männer sind jeweils mit siebten Plätzen in die Titelkämpfe gestartet. Der “kleine Pott“ ist das Ziel.

Zumindest geografisch war Ben Ellermann am Montag der Erfüllung seiner Vision schon sehr nahe. Einmal im Millerntor-Stadion ein Länderspiel austragen. Da saß der deutsche Nationalspieler des FC St. Pauli nun am Ort seiner Träume bei der Pressekonferenz zur EM im 7er-Rugby, deren zweiter Teil bei Frauen wie Männern von Freitag bis Sonntag in Hamburg ausgetragen wird, um von der Vision zur Mission zu kommen.

Die nämlich lautet, da der Gesamtsieg nach einem siebten Platz im ersten EM-Teil vor drei Wochen in Portugal lediglich noch rechnerisch möglich ist: „Den kleinen Pott für den Sieg beim zweiten Turnier holen und die Qualifikation für die Challenger-Serie schaffen“, sagt Ellermann.

3000 Eintrittskarten verkauft

Zunächst dürfte aber bereits die Mission, das temporär errichtete EM-Stadion am Steinwiesenweg 30 zu füllen, herausfordernd genug sein. Für 4000 Zuschauer ist die Arena ausgelegt. Im Vorverkauf sind bislang rund 3000 Eintrittskarten für alle drei Turniertage abgesetzt worden.

Das ist mehr als beim Großteil der vorherigen Wettbewerbe, aber dennoch nicht gänzlich zufriedenstellend. Erwartungsgemäß gebe es beim Rugby ein hohes Aufkommen an der Tageskasse, darauf hoffen die Veranstalter, wenngleich die Stadionlage in Eidelstedt nicht unbedingt mit viel Laufkundschaft aufwarten kann.

Frauen und Männer Siebter

Nun ja, zunächst soll es für die deutschen Frauen, die beim ersten EM-Turnier an der Algarve ebenfalls Siebter wurden, und Männer sowieso darum gehen, sich einen Lauf zu erspielen. In den vergangenen Jahren gelang dies den Frauen, die in der Vorrunde auf Belgien, das erstplatzierte Frankreich und Rumänien treffen, immer besser.

„Wir erleben eine stetige Entwicklung“, sagte Manuel Wilhelm, Sportdirektor des Deutschen Rugby-Verbandes. Bei den Männern wiederum, die in Hamburg zunächst gegen Spanien, Titelfavorit Irland und das letztplatzierte Tschechien spielen, habe dagegen ein Generationswechsel zuletzt die Resultate gehemmt.

Irland und Großbritannien Topnationen

„Trotzdem glauben wir daran, uns mit den Topnationen aus Irland und Großbritannien auf Augenhöhe messen zu können, um dadurch eine Begeisterung in Hamburg zu entfachen“, sagt Ellermann. Gelingt diese Mission, könnte vielleicht auch die Vision Gestalt annehmen.