Hamburg. Eimsbütteler stellen in der nächsten Saison das zweite Hamburger Erstligateam. Wer das Quartett nun verstärkt.
Das deutsche Squash-Ranglistenturnier hat am vergangenen Wochenende auf dem Center Court der Kaifu-Lodge Spuren hinterlassen. An gleich mehreren Stellen bröckelte an der Stirnwand die frisch aufgetragene blaue Farbe – ein bis heute sichtbares Dokument erstklassiger Ballwechsel. Die soll es nun künftig regelmäßig in Hamburgs größter Fitness-Anlage an der Eimsbütteler Bundesstraße geben.
Kaifu Ritter sind in der Bundesliga sehr willkommen
Die Kaifu Ritter, in der vergangenen Saison als Tabellenachter sportlich aus der zweitklassigen Regionalliga Nord abgestiegen, haben für die Bundesliga Nord gemeldet. Das ist möglich, wenn Konzept, Mannschaftsaufstellung und Finanzen stimmen, weil bis zu zehn Vereine in dieser Klasse antreten sollen, es in der vergangenen Spielzeit aber nur sechs waren.
Die offizielle Zustimmung der Deutschen Squash Liga steht noch aus, das sei letztlich aber eine Formalie, sagte Spielleiter Peter Schmidl dem Abendblatt, der Verein habe alle Vorgaben erfüllt. Die Ritter wären dann in der kommenden Saison neben dem Sportwerk Hamburg aus der Stellinger Hagenbeckstraße das zweite Bundesliga-Team in der Stadt.
Trainer Steve Morid will Jugendliche für Squash begeistern
Der bekannte Hamburger Squahstrainer Steve Morid (51), zweimaliger Hamburger Meister, aktuell 28. der deutschen Rangliste, ist die treibende Kraft des ehrgeizigen Projektes. Mit Jan Wipperfürth (20/SC Turnhalle Niederrhein aus Krefeld), Nummer fünf des nationalen Rankings, sowie Felix Auer (28) und Willi Wingelsdorf (25) vom deutschen Vizemeister 1. SC Diepholz konnte er drei gestandene Bundesligaspieler verpflichten, die ihren Lebensmittelpunkt bereits in Hamburg haben oder ihn hierher verlegen wollen. Unbesetzt ist noch die Ausländerposition des Quartetts, drei bis vier Profis will Morid für die Position eins melden.
Eimsbütteler Kaifu-Lodge will Squash-Tradition wiederbeleben
Die Ritter bestehen seit 15 Jahren, haben rund 100 Mitglieder. Mit der Bundesligamannschaft wollen der Vorsitzende Morid und seine Lebensgefährtin, die zweite Vorsitzende Laura Goulding, ebenfalls eine starke Spielerin, Vorbilder für den Nachwuchs schaffen, „die Jugend begeistern“ und die Tradition in der Kaifu-Lodge wieder aufleben lassen, die vor 41 Jahren als reine Squash-Anlage startete. Cornelius "Conny" Hasselbach, deutscher Squash-Meister 1979, gründete damals mit dem Hamburger Unternehmer Michael Grau (Mankiewicz) den heutigen Fitnessclub.
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„Es geht mir vor allem darum, unsere talentierten Athleten und Athletinnen zu fördern und noch mehr Leute für Squash zu interessieren“, sagt Morid. Die Kaifu-Lodge, deren Inhaber Grau (77) immer noch den Schläger schwingt, unterstützt das Vorhaben.
Eine Bundesligasaison kostet mehrere Zehntausend Euro, Sponsoren und Gönner finanzieren sie. Und die Stirnwand auf Court 5, dem Platz vor der Tribüne, soll bis zum Saisonstart im November wieder einen streamingtauglichen Hintergrund für sportdeutschland.tv liefern. Angedacht ist eine Wand aus Glas oder Holz.