Hamburg. 2022 musste der Regionalligist sein DFB-Pokal-Spiel in Leipzig austragen. Gegen Leverkusen gibt es wohl ein echtes Heimspiel.

Der Hamburger Lotto-Pokal-Sieger FC Teutonia 05 hat in der Stadt offenbar ein Stadion für sein DFB-Pokal-Spiel gegen den Bundesligaclub Bayer 04 Leverkusen gefunden. Die Begegnung soll am Sonnabend, dem 12. August, um 15.30 Uhr am Millerntor angepfiffen werden. Teutonias Verhandlungen mit dem FC St. Pauli stehen kurz vor dem Abschluss.

Der Kartenvorverkauf könnte schon in der nächsten Woche starten. Mit einem 1:0-Erfolg über Oberligameister TSV Sasel hatte Teutonia am 3. Juni zum zweiten Mal den Hamburger Pokal gewonnen.

DFB-Pokal: Teutonia Ottensen darf nicht auf Kunstrasen spielen

Der ambitionierte Regionalligaclub aus Ottensen trägt seine Heimspiele normalerweise auf dem Platz des SC Victoria auf der Hoheluft am Lokstedter Steindamm auf Kunststoffrasen aus. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) erlaubt Spiele auf diesem Untergrund nur unterhalb der Dritten Liga. Im DFB-Pokal besteht der Verband wie in allen höherklassigen Ligen auf Naturrasen, ein Anachronismus.

An dieser Herausforderung war Teutonia nach seinem ersten Hamburger Pokalsieg 2022 gescheitert. Das Volksparkstadion des HSV stand für die Erstrundenpartie gegen RB Leipzig nicht zur Verfügung, der FC St. Pauli lehnte die Anfrage ab, weil „das Stadion dafür denkbar ungeeignet ist – sowohl was die Kapazität als auch die Symbolik des Millerntors betrifft“, wie es in der Erklärung hieß. Neben Problemen mit der Rasenpflege wollte St. Pauli dem Kunstprodukt RB Leipzig keine Bühne am Millerntor bieten.

Teutonia musste 2022 bei RB Leipzig sein Heimspiel austragen

Weil auch die Arenen in Norderstedt und Lübeck für ein abendliches TV-Spiel wegen zu schwachem Flutlicht ungeeignet waren, sollte die Begegnung in Dessau-Roßlau (Sachsen-Anhalt) ausgetragen werden. Dort wurde in der Woche vor dem Termin der Rasen bei einem Anschlag verätzt. Teutonia musste letztlich zu seinem Heimspiel in der Red-Bull-Arena in Leipzig auflaufen, verlor mit 0:8.

Das Heimspiel am Millerntor kostet Teutonia nach Abendblatt-Information rund 120.000 Euro, was handelsüblich ist. In diesem Betrag sind neben der Stadionmiete auch alle Nebenkosten wie etwa der Ordnungsdienst, die Rasenpflege oder die Bereitstellung der Verkaufsstände inkludiert.

Weil jeder Teilnehmer der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde 209.247 Euro erhält, geht der Club dennoch mit finanziellem Gewinn aus dem Spiel. Zudem hofft Liborio Mazzagatti, der sportliche Leiter Teutonias, auf eine fünfstellige Zuschauerzahl: „Wir sind aktuell der einzige Hamburger Fußballverein, der ein Pflichtspiel gegen einen attraktiven Bundesligaclub anbieten kann. Wir bedanken uns beim FC St. Pauli für den sehr guten und konstruktiven Austausch, dass wir dieses Spiel in Hamburg austragen können.“