Hamburg. Dem Landesligisten genügte im Relegationsrückspiel gegen den Düneberger SV ein 2:2-Remis. Dabei waren viele Spieler schon im Urlaub.
Der Moment mutete an, als habe sich Heiko Barthel gutes Karma verdient. „Fußball ist ein verrückter Sport“, stammelte der Trainer der SV Halstenbek-Rellingen nach seinem Jubellauf in der 85. Spielminute. Sein Stürmer Omar Nabizada hatte soeben das 2:2 im Relegationsrückspiel zur Oberliga Hamburg beim Düneberger SV erzielt. Nach dem 3:2 im Hinspiel bedeute dieser Treffer für HR am Sonnabend den Aufstieg in die Oberliga Hamburg.
SV Halstenbek-Rellingen feiert Aufstieg mit einem Jahr Verspätung
Vor einem Jahr war HR unter fragwürdigen Umständen durch den Nichtantritt von Inter Eidelstedt in der Punktrunde um den Aufstieg gebracht worden. Barthel war damals tief getroffen. Nun glückte die Oberliga-Rückkehr vor 800 Fans in Düneberg in einem für HR märchenhaften Spiel. Mit einem wild zusammengewürfelten Haufen von nur elf Stammspielern trotzten die Gäste mit einer kämpferisch gigantischen Leistung dem Favoriten DSV ein Remis ab.
Viele HR-Akteure hatten nicht mehr mit der Relegation gerechnet, waren in Urlaub. „Wen bringe ich? Den Co-Trainer, den Torwart-Trainer oder mich“, witzelte Barthel während der Partie. Co-Trainer Helge Köpcke kam später tatsächlich, auch Yannick Sottorf und Sebastian Munzel aus den Alten Herren kamen rein. Die Düneberger Führungen durch Joscha Behrens (3.) und Joe Warmbier (58.) konterte HR mit einem Lupfer von Pascal Haase aus 40 Metern zum 1:1 (30.) – und eben mit Nabizadas 2:2.
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„HR ist Oberliga“, grölte HR-Präsident Hans Jürgen Stammer unter Tränen. Nabizada bekannte, er habe „heute immer weiterlaufen wollen“. Rechtsverteidiger Sotttorf aus den Alten Herren schloss grinsend sein Comeback aus. Und Barthel verriet: „Ich habe viel geflachst, meinen Spielern den Druck genommen. Wir waren locker. Düneberg ist besser als wir, aber sie waren blockiert. Und jemand hat gewollt, dass wir den Lohn bekommen.“