Hamburg. Warum der Streit in der Profi-Golfszene auch das Turnier auf den Green Eagle Golf Courses beeinflusst und welche Spieler dabei sind.
Die Verwerfungen in der Welt der internationalen Profigolfturniere machen natürlich auch vor den Porsche European Open auf den Green Eagle Golf Courses in Winsen an der Luhe nicht halt. Wahrscheinlich werden Deutschlands langjähriger Topspieler Martin Kaymer (38/Mettmann) und Porsches Werbebotschafter und Turniersieger von 2019, der Engländer Paul Casey (45), nicht vom 1. bis 4. Juni auf dem Nordkurs um das Preisgeld von zwei Millionen Euro mitspielen.
„Wir warten auf ein Signal der DP World Tour in Wentworth“, sagt Turnierdirektor Dirk Glittenberg von der Ausrichteragentur U.Com, „wir heißen Spieler, die Mitglieder der DP World Tour sind, herzlich willkommen.“
Golf: Streit um Serie aus Saudi-Arabien
Beide sind das noch, doch ein Gericht in London hat in einem Prozess der europäischen Turnierserie recht gegeben, die abtrünnige Spieler für ihren nicht genehmigten Start auf der vom saudi-arabischen Staatsfonds finanzierten LIV-Tour mit hohen Geldstrafen belegt hatte. Gut möglich also, dass Spieler wie Casey und Kaymer, die sich ebenfalls von der LIV-Tour fürstlich bezahlen lassen, ihre Mitgliedschaft bei der DP World Tour deshalb aufgeben.
Glittenberg und seine Mitstreiter setzen deshalb beim ersten von nur zwei Turnieren der höchsten europäischen Kategorie in Deutschland lieber auf die deutschen Lokalmatadoren: „Wir haben erstmals vier aktuelle Sieger der DP World Tour aus Deutschland am Start.“ Das sind Marcel Siem (42/Mettmann), Nick Bachem (23/Köln), Yannik Paul (29/Mannheim) und Maximilian Kieffer (32/Düsseldorf), die alle in den vergangenen sieben Monaten auf der Tour triumphieren konnten. „Es ist unglaublich, was gerade passiert“, sagt Kieffer, „da ist ein schlafender Bär geweckt worden.“
20 deutsche Golfprofis schlagen in Winsen ab
Außerdem haben zahlreiche weitere Profis aus Deutschland die volle Spielberechtigung für die ehemalige European Tour, die sportlich gleich hinter der US-amerikanischen PGA-Tour einzuschätzen ist. In Winsen werden also insgesamt rund 20 Deutsche abschlagen, darunter wohl auch wieder per Wildcard ein Topamateur aus Hamburg wie im vergangenen Jahr Anton Albers.
Als internationale Stars stehen neben Titelverteidiger Kalle Samooja (35/Finnland) bereits die Ryder-Cup-Kandidaten Rasmus Højgaard (22) und Thorbjørn Olesen (33/beide Dänemark) sowie Frankreichs Nummer eins Victor Perez (30) fest. Auch Yannik Paul hat derzeit ausgezeichnete Chancen, sich als erster Deutscher seit Martin Kaymer 2016 für den Kontinentalvergleich mit den USA im September in Rom zu qualifizieren.
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Der Nordkurs wurde wegen seiner Länge von rund 6800 Metern von Siem als „Grünes Monster“ bezeichnet. Manche Spieler fanden dies nicht so lustig, weil niedrige Scores und spektakuläre Schläge ins Grün nicht so häufig waren. Der Platz wird deshalb um etwa 150 Meter gekürzt. Auf 20.000 bis 25.000 Zuschauer hofft Glittenberg, das Public Village mit zahlreichen Ausstellern wird so groß wie noch nie, auch das Riesenrad hinter dem 18. Grün wird wieder aufgebaut. „Wir können das erste Mal ohne Covid-Einschränkungen planen“, sagt Glittenberg, „die Vorfreude ist groß wie noch nie.“