Hamburg. Vier Hamburger Ruderer holen Medaillen bei Kleinboot-DM in Brandenburg – Torben Johannesen enttäuscht mit Rang sechs und muss bangen.
Glücklich war er, überrascht dagegen nicht. „Unsere Vorleistungen hatten gezeigt, dass wir um den Titel mitfahren können. Dennoch bin ich natürlich sehr zufrieden und froh, dass wir unsere Chance genutzt und ein Zeichen gesetzt haben“, sagte Marc Kammann, nachdem er am Sonntagmittag bei den deutschen Kleinbootmeisterschaften auf dem Beetzsee in Brandenburg den Titel im Zweier ohne Steuermann gewonnen hatte.
Mit seinem Berliner Partner Wolf-Niclas Schröder (26) lag der 25-Jährige vom Hamburger und Germania Ruderclub nach 6:31,54 Minuten 0,91 Sekunden vor dem Hamburger Benedict Eggeling (24/RC Favorite Hammonia) und Jasper Angl (22/Konstanz). Eggelings Vereinskollege Malte Großmann (27) und Sönke Kruse (22/Münster) holten mit 4,49 Sekunden Rückstand auf die Sieger Bronze.
Kammann und Großmann saßen 2022 im Vierer
Die Rennen bei nasskalten, windigen und damit durchaus widrigen Bedingungen sollten dem Trainerteam um Chefbundestrainerin Brigitte Bielig wichtige Aufschlüsse im Hinblick auf die Zusammensetzung der Boote für die internationale Wettkampfsaison 2023 geben. Kein Wunder also, dass sich alle drei auf dem Podium platzierten Hamburger Hoffnungen auf einen Platz im Deutschland-Achter machen.
„Natürlich ist das Paradeboot mein Ziel, ich hoffe, dass ich als deutscher Meister eine Chance bekomme“, sagte Marc Kammann. „DM-Bronze ist ein sehr gutes Statement. Wir haben unsere Trainingsleistungen bestätigt, ich bin körperlich in Topform und hoffe, dass ich es in den Achter schaffe“, sagte Malte Großmann. Beide hatten im vergangenen Jahr im Vierer ohne Steuermann gesessen.
Neuer Achter soll am 17. Mai präsentiert werden
Dort könnte sich in dieser Saison Torben Johannesen (28/Favorite Hammonia) wiederfinden. Der dreimalige Achter-Weltmeister und Olympiazweite von Tokio 2021 belegte mit seinem neuen Zweierpartner Mark Hinrichs (22/Limburg) mit 7,82 Sekunden Rückstand den sechsten und letzten Rang im A-Finale und war damit „absolut nicht zufrieden. Das ist nicht mein Anspruch und nicht das, was ich kann“, sagte er.
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Der neue Achter soll offiziell am 17. Mai am Bundesstützpunkt in Dortmund vorgestellt werden. Bei der internen Mittel- und Großbootbildung am 29./30. April auf der Regattastrecke in Allermöhe dürften jedoch die Formationen für die EM in Bled (Slowenien/25. bis 28. Mai) feststehen.
Das gilt auch für den Skullerbereich, der in Brandenburg seine deutschen Meister im Einer kürte. Der Hamburger Tim Ole Naske (26/RG Hansa), der auf einen Platz im Doppelzweier hofft, landete mit 4,35 Sekunden Rückstand auf Weltmeister Oliver Zeidler (26/Dachau/6:52,08 Minuten), der vor U-23-Weltmeister Jonas Gelsen (21/Frankfurt/1,68 Sekunden zurück) siegte, auf Rang drei. „Nach meinem Pausenjahr darf ich damit durchaus zufrieden sein“, sagte er.