Hamburg. Kontakte knüpfen, Sport machen und Spaß haben – dafür fahren die drei Spieler im Sommer nach Berlin. Sie können es kaum erwarten.
Wenn in 100 Tagen die Weltspiele der Special Olympics in Berlin beginnen, werden Verena Senger, Tom Krohn und Stefan Schlehahn mittendrin statt nur dabei sein. Die Hockey-Torhüterin und ihre beiden Mitspieler gehören zu den 14 Aktiven aus Hamburg, die die deutsche Auswahl vom 17. bis 25. Juni in der Hauptstadt vertreten werden. Die Devise ist eindeutig: „Wir wollen Spaß haben“, sagt Senger, „und Menschen treffen“, fügt Krohn an. Inklusion durch den sportlichen Wettkampf voranzutreiben, das ist das Bestreben aller Beteiligten.
„Die Special Olympics sind das Highlight für den inklusiven Sport in diesem Jahr. Wir wollen die Strahlkraft dieses Ereignisses nutzen, um Teilhabe im und durch den Sport weiter zu fördern“, sagt Innensenator Andy Grote (SPD) am Mittwoch beim Pressetermin auf dem Hockeyplatz vor dem Tennisstadion am Rothenbaum. Erstmals in der 55-jährigen Historie werden die Spiele in Deutschland ausgetragen. Hamburg ist bundesweit eine von mehr als 200 Partnerstädten und empfängt vom 12. bis zum 15. Juni eine 43-köpfige Delegation aus Guadeloupe. Die karibische Inselgruppe zählt zum französischen Staatsgebiet.
Special Olympics Berlin: 7000 Teilnehmer aus 170 Nationen werden erwartet
„Wir sind total gespannt, was uns erwartet“, sagt Barbara Grewe, Präsidentin des Hamburger Landesverbandes der Special Olympics. Im Mittelpunkt des Besuchs stehen die Akklimatisierung an Deutschland und die direkte sportliche Vorbereitung auf die Weltspiele. Geplant sind ein gemeinsames Willkommensessen, ein Senatsempfang, der Besuch der Elbe-Werkstätten und ein Grillabend bei der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Höhepunkt des Treffens ist ein Fackellauf am 13. Juni am Fuß der Elbphilharmonie.
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Bei den Weltspielen treten Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung in 26 Sportarten miteinander an. In Berlin werden rund 7000 Teilnehmer aus mehr als 170 Nationen erwartet. Grewe war 2011 bereits bei den Spielen in der griechischen Hauptstadt Athen vor Ort. „Das hat mich wahnsinnig fasziniert. Dass die Spiele nun in Deutschland stattfinden, ist einfach toll. Es war ein langer Weg.“
Kontakte knüpfen ist bei den Wettspielen ein wichtiger Bestandteil
Die Vergabe ist aber auch mit einem Auftrag verbunden. „Wir versuchen natürlich, viele Kontakte zu knüpfen, die uns darüber hinaus bestehen bleiben. Das ist auch die Herausforderung für uns“, sagt Grewe und führt aus: „Jetzt sind alle begeistert und helfen, aber es kommt auch ein Jahr 2024, in dem es weitergehen muss. Nicht für uns, sondern für die Athleten“ – und damit auch für Verena Senger, Tom Krohn und Stefan Schlehahn.