Hamburg. Derbychef Wulff kompensiert den Ausstieg der Global Tour mit neuem Hauptsponsor – und kündigt ein exquisites Teilnehmerfeld an.

Viele hatten sich besorgt bei Volker Wulff gemeldet, nachdem er Mitte Oktober den Ausstieg der Global Tour aus dem Programm der Hamburger Spring- und Dressurderbywoche bekannt gegeben hatte. Die Vertragsauflösung mit der sportlich und finanziell weltweit lukrativsten Springreitserie nach 14 gemeinsamen Jahren, so fürchteten Freunde und Beobachter des Klein Flottbeker Pferdespektakels, könne eine Zäsur darstellen.

Nun jedoch gibt Wulff, mit seiner Agentur En Garde seit 22 Jahren Derbychef, Entwarnung. „Dank neuer Partner werden wir finanziell wohl sogar etwas besser gestellt sein als mit der Global Tour“, kündigt der 65-Jährige an.

Anfang kommenden Jahres wird er einen neuen Hauptsponsor vorstellen, mit dem bereits Einigung besteht. Für das Derby ist Kaffeeunternehmer Albert Darboven mit der Marke Idee Kaffee bis mindestens 2025 Presenting-Sponsor.

Springderby in Klein Flottbek bekommt mehr Preisgeld

Die Global Tour hatte für eine Vertragsverlängerung gefordert, das Derby abzuwerten, um nicht im Schatten des Höhepunkts der Derbywoche zu stehen. „Wir wollten unser seit mehr als 100 Jahren etabliertes Profil aber nicht verwässern. Wir können nun viel freier planen und unseren eigenen Sponsoren mehr Möglichkeiten zur Präsentation einräumen“, sagt Wulff.

Volker Wulff (65) leitet das Hamburger Spring- und Dressurderby mit seiner Agentur En Garde. Hier ist er in seinem Pferdestall in Uthlede mit den Pferden Daisy und Carla.
Volker Wulff (65) leitet das Hamburger Spring- und Dressurderby mit seiner Agentur En Garde. Hier ist er in seinem Pferdestall in Uthlede mit den Pferden Daisy und Carla. © HA / Klaus Bodig | Klaus Bodig

Sorge, dass die Topathletinnen und -athleten, die bislang von der Global Tour angezogen wurden, künftig einen Bogen um Hamburg reiten werden, sei unbegründet. „Wir werden die Preisgelder sowohl für das Derby als auch das Championat am Freitag und den Großen Preis am Sonnabend anheben und die Prüfungen damit allesamt lukrativer machen.“ Der Etat, der wegen der drastisch gestiegenen Kosten in diesem Jahr die Rekordsumme von 3,8 Millionen Euro betrug, werde noch einmal leicht ansteigen.

Springderby: Wulff rechnet mit exquisitem Teilnehmerfeld

Zumindest im kommenden Jahr werde das Teilnehmerfeld ein exquisites sein, sagt Wulff. Dank einer glücklichen Fügung ist im Wettkampfkalender am Hamburger Termin 17. bis 21. Mai weltweit kein weiteres Fünfsterneturnier angesetzt. Zudem führt Wulff aktuell Gespräche mit den Derbyveranstaltern in Hickstead (England/22. bis 25. Juni) und Falsterbo (Schweden/13. bis 16. Juli), um eine Dreierserie zu etablieren, die für zusätzliche Attraktivität sorgen könnte.

Dass die Pferdesportfans dem Derby auch ohne die Global Tour treu bleiben, unterstreichen die Vorverkaufszahlen. Die Haupttribüne mit ihren rund 5000 Sitzplätzen ist für den Derbysonntag bereits ausverkauft, für den Sonnabend sind rund 90 Prozent der Tickets vergriffen. Stehplätze für alle Tage und Tribünenkarten für Mittwoch bis Freitag sind unter engarde.de oder bei der Hotline 01805/ 119115 noch ausreichend erhältlich.