London. Yalemzerf Yehualaw hatte beim Haspa-Marathon furios debütiert. Nun erlief sie den nächsten Rekord – nach dramatischem Zwischenfall.
Knapp ein halbes Jahr nach ihrem siegreichen Marathon-Debüt in Hamburg hat Yalemzerf Yehualaw in London den nächsten Rekord erlaufen. In ihrem erst zweiten Rennen über die 42,195 Kilometer krönte sie sich zur jüngsten Siegerin der Veranstaltungshistorie.
Die 23 Jahre alte Äthiopierin stolperte sechs Kilometer vor dem Ziel scheinbar über eine Bodenwelle und stürzte, lief aber wieder an die Spitzengruppe heran und kam nach 2:17:25 Stunden und einem unwiderstehlichen Zwischenspurt klar führend ins Ziel.
Es war die drittschnellste Zeit, die in der britischen Hauptstadt jemals gelaufen wurde. Titelverteidigerin Joyciline Jepkosgei aus Kenia wurde Zweite. Rang drei ging an Alemu Megertu aus Äthiopien.
Yehualaw verfehlt in London ihre Hamburger Marathon-Bestzeit knapp
An ihre Siegeszeit von Hamburg kam Yehualaw allerdings nicht heran. Im April hatte sie bei ihrem Marathon-Debüt das Ziel in der Weltklassezeit von 2:17:23 Stunden erreicht und hatte damit den Streckenrekord ihrer Landsfrau Meselech Melkamu von 2:21:55 Stunden aus dem Jahr 2016 pulverisiert. Es war das schnellste Marathon-Debüt aller Zeiten gewesen, wie die Londoner Veranstalter am Sonntag mitteilten.
Auch bei den Männern siegte ein London-Debütant: Amos Kipruto aus Kenia (30), WM-Dritter von 2019, setzte sich in 2:04:39 Stunden vor dem Äthiopier Leul Gebresilase und Bashir Abdi aus Belgien durch.
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Insgesamt waren mehr als 40.000 Läufer und Läuferinnen in London am Start. Das Rennen fand in diesem Jahr zum dritten und letzten Mal im Oktober statt, nachdem es 2020 wegen der Corona-Pandemie verlegt worden war. Im kommenden Jahr soll es wieder zum traditionellen Termin im April zurückkehren, wenn auch in Hamburg gelaufen wird.