Hamburg. Die Streckenrekorde machen das Rennen auch für Jedermänner und -frauen attraktiv. Für 2023 gibt es eine Vorgabe.

Am Tag nach dem 36. Haspa-Marathon hatten sich schon vor dem offiziellen Anmeldestart am Montagmittag die ersten 98 Läuferinnen und Läufer für die 37. Auflage am 23. April 2023 für 88 Euro Startgeld registriert. Ob der Titelsponsor im 13. Jahr in Folge dann weiter Haspa heißt, entscheidet sich in den nächsten vier Wochen.

„Wir sind in sehr guten Gesprächen“, sagte Haspa-Finanzvorstand Jürgen Marquardt, der Sonntag die Staffel mitlief. Marketingchefin Stefanie von Carlsburg befürwortet jedenfalls das Engagement: „Der Marathon passt ideal zu uns, insbesondere seitdem die Staffeln hinzugekommen sind. Die Veranstaltung ist ein Riesenfest für ganz Hamburg und strahlt in die Metropolregion und darüber hinaus aus.“

Hamburg-Marathon-Siegerin Yehualaw läuft in eigener Liga

Strahlend verließ auch Frauensiegerin Yalemzerf Yehualaw die Stadt. Zum Abschied ließ sie sich im Hotel Radisson Blu unter einem Schild „In Hamburg sagt man tschüs“ ablichten. Dass „tschüs“ auf Wiedersehen heißt, wird im Falle der 22-Jährigen kaum eintreten. Ihre niederländische Agentur Global Sports Communication, zu der sie sich am Montag nach Nijmegen aufmachte, hat ihren Karriereplan bereits bis zu Olympia 2024 in Paris festgelegt. Sie wird vorher nur im März 2023 in Tokio einen Marathon laufen, ansonsten kürzere Strecken und Crossrennen.

Das große (Start-)Geld würde erst nach dem erhofften Olympiasieg fließen. Mit ihrer in Hamburg gelaufenen Landesrekordzeit von 2:17:23 Stunden ist die Äthiopierin derzeit in der Marathonwelt konkurrenzlos. Und sie hätte wohl noch schneller laufen können, hätten ihre Begleiter sie bei ihrem Debüt über die 42,195 Kilometer nicht nach den ersten, im hohen Tempo angegangenen zehn Kilometern eingebremst.

14.000 Anmeldungen sind das nächste Ziel

Marathon-Chef Frank Thaleiser hofft derweil, dass der Rekord-Marathon, auch Männersieger Cybrian Kotut (30/Kenia) lief in 2:04:47 Stunden Streckenbestzeit, auf die künftigen Teilnehmerzahlen ausstrahlt. Eine schnelle Strecke lockt, Hamburg als Stadt ohnehin. Erstes Ziel für 2023 sind wieder 14.000 Anmeldungen für den Marathon wie 2019, dieses Jahr waren es 10.600. Von denen starteten am Sonntag 7000 (Halbmarathon: 2800, Staffeln: 4200). Ins Ziel am Fernsehturm schafften es fast alle.

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Bei der Rekrutierung neuer Teilnehmenden wünschte sich Thaleiser mehr Unterstützung der Hamburg Marketing: „Warum werden die hiesigen Sportevents nicht ins Stadtmarketing eingebunden und bei den Tourismusmessen beworben?“.

Behördliche Hilfe braucht der Marathonchef auch bei Plänen, die Veranstaltung zu einem zweitägigen Lauffestival auszubauen, mit dem beliebten Schülerlauf „Das Zehntel“ und dem Halbmarathon am Sonnabend, am Tag darauf Marathon und Staffeln. Die Innenstadt zwei Tage lang für den Verkehr abzusperren stößt bei Polizei und City-Management aber noch auf Bedenken.