Hamburg. Die UHC-Damen beweisen, dass mit ihnen in dieser Saison zu rechnen ist. Herren von Alster und HTHC drehen Rückstände spät.
Mit Statistiken wollte sich Paul Pongs am Sonnabendnachmittag nur am Rande beschäftigen. „Mit neun Punkten aus vier Spielen ist der Start immer noch gelungen. Aber heute haben wir vollkommen zu Recht verloren“, sagte der Cheftrainer der Hockeydamen des Harvestehuder THC. Nach der in der Tat verdienten 0:2-Niederlage im Stadtderby beim Uhlenhorster HC hat nun auch das letzte von acht Hamburger Teams in den Feldbundesligen der Damen und Herren seine weiße Weste eingebüßt.
Möglich war das einerseits, weil der HTHC in puncto Zweikampfverhalten, Tempo und Spielwitz bisweilen sogar deutlich unterlegen war, und andererseits, weil der UHC im Vergleich zur 0:2-Derbyschlappe beim Club an der Alster am vorvergangenen Wochenende eine 180-Grad-Wende hinlegte.
UHC-Cheftrainer lobt sein Team: "Haben kaum Fehler gemacht
„Das war genau die Reaktion, die ich von meinem Team sehen wollte“, sagte UHC-Cheftrainer Johannes Persoon, „wir waren heute vom Kopf her total klar und haben kaum Fehler gemacht. Das war der Schlüssel zum Sieg.“ Das – und individuelle Klasse, die sich insbesondere an zwei Namen festmachen ließ. Zum einen an Nationalspielerin Amelie Wortmann, die im Mittelfeld das Tempo diktierte und mit einem Weltklasse-Sololauf inklusive Musterzuspiel das 1:0 durch Nicola Pluta (40.) einleitete. Neun Minuten später traf Lisa Musci zur Entscheidung.
Zum anderen war es die Schweizer Nationalspielerin Sofie Stomps, die auf ihrer neuen Position im Abwehrzentrum so abgeklärt und belebend agierte, als habe sie nie etwas anderes gemacht. „Sofie war überragend. Sie wächst so schnell in ihre neue Rolle hinein und macht uns weniger ausrechenbar“, lobte Wortmann ihre Teamkollegin. Nach dem Verpassen der Final-Four-Endrunde in der vergangenen Saison scheint sich beim UHC wieder eine Einheit zu entwickeln, mit der zu rechnen ist. „Wenn wir jetzt im Schusskreis noch etwas effektiver werden, dann kann das eine sehr gute Saison werden“, sagte Amelie Wortmann.
UHC-Damen feiern Sieg im Volksparkstadion
Während also die UHC-Damen den Vereinsausflug am Sonnabendabend ins Volksparkstadion vollumfänglich genießen konnten, war der 2:0-Sieg des HSV gegen Fortuna Düsseldorf für die UHC-Herren nur ein kleiner Trost. Schließlich hatten sie ihr Stadtderby beim Club an der Alster am Sonnabendnachmittag mit 2:3 verloren – und mussten sich anschließend vorwerfen, nicht mindestens einen Punkt vom Pfeilshof entführt zu haben.
Verdient wäre dieser angesichts des Spielverlaufs zweifelsohne gewesen, nach einer überlegen geführten ersten Halbzeit und zwei Toren von U-21-Auswahlspieler Michel Struthoff (25./32.) lag die Mannschaft von Chefcoach Benedikt Schmidt-Busse 2:0 in Front. Dann jedoch besann sich Alster seiner Konterstärke, die der UHC trotz der Führung nicht zu unterbinden wusste, und drehte die Partie durch Tore von Jack Heldens (37.), Struan Walker (42.) und Moritz Schnepel (56., Strafecke).
Schmidt-Busse geht auf die Schiedsrichter los
Während Schmidt-Busse nach der Partie deutliche Kritik in Richtung der Schiedsrichter („Nicht bundesligareif“) äußerte, die seiner Meinung nach beim 2:2 eine Berührung mit der runden Schlägerseite übersahen, und auch sein Team kritisierte („Nach dem 2:0 haben wir kopflos gespielt“), gestand Alsters Übungsleiter Sebastian Biederlack einen glücklichen Sieg ein. „Wenn das ein Unentschieden wird, können wir uns nicht beschweren. Aber wir nehmen die drei Punkte gern mit“, sagte er.
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Das tat auch der HTHC, der im zweiten Herrenderby des Wochenendes beim Hamburger Polo Club drei Minuten vor Spielende 2:3 zurücklag – und nach Toren von Anton Pöhling (58.) und Luis Holste (59.) noch 4:3 gewann.