Hamburg. Ex-St.-Paulianer Sako trifft für FC Hamburger Berg, Niendorf siegt dank Eigentor, Cordi mit Solidarität.

Augs Fehlstart. Ein bitteres Debüt erlebte Laurel Aug im Trikot des HEBC. Im Oberligaduell der Staffel 2 beim Niendorfer TSV bugsierte Aug den Ball in der Nachspielzeit unglücklich zum 2:3 ins eigene Tor. Zuvor hatte der eingewechselte Ex-Niendorfer Lion Jodeit (61., Foulelfmeter/85.) zweimal die jeweilige Führung der Niendorfer durch Martin Fedai (24.) und Daniel Brückner (67.) ausgeglichen. „Tjorven kann damit umgehen.

Der lässt so was nicht an sich ran“, vermutete HEBC-Trainer Özden Kocadal nach dem Schlusspfiff fälschlicherweise Tjorven Köhler als Eigentorschützen in den eigenen Reihen. „Ich war es nicht“, sagte Köhler, als die Journalisten ihn damit konfrontierten. Und fügte spaßig hinzu: „Ich spreche mit dem Coach. Sonst darf ich nächste Woche nicht spielen.“ Am nächsten Spieltag wieder dabei ist NTSV-Keeper Tobias Grubba. Trainer Ali Farhadi hatte seine Nummer eins überraschend auf der Bank gelassen und durch Gian-Luca Graefe ersetzt, welcher ein ordentliches Debüt feierte.

„Wir haben drei Bombentorhüter und die Meisterrunde sicher. Deshalb ist die Absprache, dass nun jeder Keeper mal ran darf“, so Farhadi. „In Rugenbergen darf Tobias wieder spielen. Im Hinspiel hat er das Tor zum 0:2 zusammen mit Lennard Speck verschuldet. Da hat er noch was gutzumachen“, so Farhadi verschmitzt.

HSV: „Ein perfekter Abend“

Jansens Doppelsieg. Einen süßen Doppelerfolg feierte HSV-Präsident Marcell am Freitagabend. Nach dem Derbysieg des HSV über den FC St. Pauli (Anpfiff 18.30 Uhr) fuhr Jansen rasch zum Oberligaspiel der Staffel 2 seines HSV III gegen TuS Osdorf (Anpfiff 20 Uhr). Fünf Minuten nach Wiederanpfiff wurde Jansen beim Spielstand von 1:1 als neue Sturmspitze eingewechselt – und war entscheidend beteiligt am 2:1-Siegtreffer.

Jansen stand nach einem Pass von Mohamed Abd El Aal Ali goldrichtig und „erzwang“ ein Eigentor von Tim Jobmann (81.). „Cello sollte eigentlich erst später ins Spiel kommen, aber wir wollten wegen der Verletzung von Levin Erik kein Risiko eingehen. Wie so oft hat Cello gezeigt, was ihn auszeichnet“, sagte HSV-III-Trainer Marcus Rabenhorst.

„Ich habe auch schon mit ihm darüber gesprochen. Kurios fanden wir, dass der Derbysieg der Profis und unser Sieg die gleiche Torfolge und einen ähnlichen Spielverlauf hatten. Für uns alle als HSVer war das jedenfalls ein perfekter Abend.“
 

„Alle wollen Stürmer sein“

Chancenverballerfestival in Bramfeld. Eine schöne Wortschöpfung gelang Curslacks Trainer Christian Woike nach dem Oberligasieg seines SV Curslack-Neuengamme beim Bramfelder SV (Staffel 1/1:0). In einer von vielen Tormöglichkeiten geprägten Partie war nur ein Treffer durch Vincent Janelt gefallen (55.).

„Dieses Spiel hätten wir auch mit 18:17 gewinnen können. Das war ein Chancenverballerfestival“, so Woike. Als Qualitätssiegel wollte der Coach dies jedoch nicht verstanden wissen. „Die vielen Torchancen entstanden wegen der überschaubaren Leistung der Abwehrreihen. Oberliganiveau hatte die Partie nicht“, erklärte Woike.

Die Frage, ob er lieber 18:17 oder 1:0 gewinne, beantwortete er lächelnd auf seine Art: „Als ehemaliger Stürmer liebe ich es, wenn viele Tore fallen. Geht Jugendlichen ja auch so. Alle wollen Stürmer sein. Und zur Frage: Am liebsten gewinne ich 6:0 …“
 

Fußball Hamburg: Corona-Spieausfälle verhindern

Concordias Solidaritätssieg. Bereits vor der Oberligapartie der Staffel 2 zwischen dem WTSV Concordia und Hamm United machten die Gastgeber auf sich aufmerksam. In einem öffentlichen Statement betonten die Concorden, sie würden „aus Solidarität“ antreten.

„In der aktuellen Situation ist es quasi ausgeschlossen, dass es einen Spieltag ohne Corona-Fälle gibt. Wenn alle Voraussetzungen gegeben sind, dass andere nicht gefährdet sind, dann wollen wir auch Fußball spielen – auch wenn es bedeutet, dass wir nicht in der optimalen Besetzung antreten können“, wurde Concordias Trainer Frank Pieper zitiert.

Cordi brachte dann trotz der Abstellung von Ian-Prescott Claus zur Futsal-Nationalmannschaft und sieben Ausfällen im Zusammenhang mit Corona ein ordentliches Team aufs Feld – und schlug Hamm mit 6:1. Concordias Teammanager Jens Schadewaldt: „Wir möchten Spielausfälle verhindern. Zur Not greifen wir auf unsere zweite Mannschaft zurück. Die Saison soll durchgespielt werden können. Das ist unser Beitrag dazu.“

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Pokalsensation beim FC Hamburger Berg

Sako trifft. „Ein Edeltechniker, gefangen im Körper eines Storches“, sagte einst der aktuelle St.-Pauli-Trainer Timo Schultz über seinen früheren Mitspieler Morike Sako. Mittlerweile ist Sako 40 Jahre alt – und kickt immer noch. Im Nachholspiel der vierten Runde des Lotto-Pokals führte der 2,02 Meter große Hüne den Kreisklassisten FC Hamburger Berg zum 2:1 über den Bezirksligisten Heidgrabener SV.

Sako dirigierte in seinem ersten Saisoneinsatz in dieser Spielzeit als Spielmacher auf der Zehn und erzielte das 1:1 selbst. Schon in der vergangenen, abgebrochenen Saison war Sako viermal für den FC Hamburger Berg aufgelaufen. „Der Kontakt zu Morike entstand damals über unseren Präsidenten Ralph Hoffmann. Wenn es seine Zeit zulässt, sagt Morike uns Bescheid, und dann setze ich ihn gerne ein“, sagte Gerd Kruspe, Coach des FC Hamburger Berg, nach der Pokalsensation.