Hamburg. Formel 1 legt Saisonstart fest. Muss Werder in Hamburg spielen? Zverev will Schwächeren helfen. Fifa drängt auf Regel-Revolution.

Die Coronakrise hat auch massive Auswirkungen auf die Welt des Sports.

Die Entwicklungen am Montag, den 27. April 2020:

Uefa schüttet 236,5 Millionen Euro aus

Die Uefa greift ihren 55 Mitgliedsverbänden mit einer Finanzhilfe unter die Arme. Demnach werden 236,5 Millionen Euro für die Verbände freigegeben, um bei der Bewältigung der Herausforderungen der Pandemie in ihren jeweiligen Ländern Unterstützung zu leisten.

"Die Uefa möchte ihren Mitgliedern zu einer auf ihre spezifischen Umstände abgestimmten Vorgehensweise verhelfen“, sagte Präsident Aleksander Ceferin: "Deshalb haben wir uns darauf geeinigt, dass bis zu 4,3 Millionen Euro pro Verband, die für den Rest dieser und der nächsten Spielzeit gezahlt werden, sowie ein Teil der Investitionsmittel nach dem Ermessen unserer Mitglieder für den Wiederaufbau der Fußball-Community verwendet werden können."

Das Uefa-Exekutivkomitee hatte zuvor für die Aufhebung der Bedingungen für Zahlungen im Rahmen des sogenannten HatTrick-Programms grünes Licht gegeben. In der Regel werden die HatTrick-Mittel an die nationalen Verbände verteilt, um die laufenden Kosten zu decken und die Entwicklung spezifischer und zielgerichteter Bereiche des nationalen Fußballs zu unterstützen.

"Die Uefa hat jedoch beschlossen, dass jeder Verband angesichts der negativen Auswirkungen des Coronavirus auf den Fußball auf allen Ebenen seine eigenen Prioritäten setzen kann", teilte die Uefa mit.

Aachen und RWE auf virtueller Rekordjagd

Die Traditionsclubs Alemannia Aachen und Rot-Weiss Essen mit dem ehemaligen HSV-Trainer Christian Titz gehen auf ungewöhnliche Rekordjagd. Um den Fans etwas Unterhaltung zu bieten, treten die beiden Teams aus der Regionalliga West am ursprünglichen Spieltermin (9. Mai) virtuell gegeneinander an.

Dabei soll die deutsche Viertliga-Bestmarke von Februar 2015 verbessert werden, als 30.313 Zuschauer das Spiel beider Teams in Aachen besucht hatten.

Neben den Duellen einzelner Spieler wird den Anhängern ein buntes Programm mit Interviews und Gesprächen angeboten. Das zwei Euro teure Ticket bietet einen Zugang zum Stream und zusätzlich die Chance auf Gewinne.

"Die Erlöse kommen beiden Vereinen zu gleichen Teilen zu und leisten einen wichtigen Beitrag vor dem Hintergrund der enormen wirtschaftlichen Herausforderungen als Folge der Coronakrise", teilte die Alemannia mit.

Premier League: Neustart am 8. Juni?

Die englische Premier League bereitet sich in kleinen Schritten auf die Wiederaufnahme des Fußball-Spielbetriebs vor. Am Montag hat unter anderem der FC Arsenal sein Trainingsgelände für seine Spieler, zu denen auch die deutschen Rio-Weltmeister Mesut Özil und Shkodran Mustafi gehören, wieder geöffnet. Die Premier League soll laut Medienberichten einen Neustart am 8. Juni planen, Mannschaftstraining soll ab dem 18. Mai möglich sein.

Bis Ende Juli soll gespielt werden, um nicht mit den Uefa-Plänen bezüglich der Champions League und Europa League zu kollidieren. Am kommenden Freitag sollen sich die Spitzenklubs der Premier League zusammenfinden, um die Bedingungen für den Liga-Neustart zu diskutieren.

Geplant ist offenbar, dass die 92 verbleibenden Partien als Geisterspiele ausgetragen werden. Wo die Begegnungen stattfinden, soll ebenfalls am Freitag besprochen werden. Optionen seien eine begrenzte Anzahl an Stadien als Austragungsorte oder neutrale Spielstätten.

Rund 20.000 Menschen sind dem Corona-Virus in Großbritannien bereits zum Opfer gefallen.

Habeck hat kein Herz für Geisterspiele

Grünen-Chef Robert Habeck kann Fußballspielen ohne Publikum in der Coronakrise nichts abgewinnen, hält sie aber unter Auflagen für machbar. Dass die Bundesliga im Handball abgebrochen sei und im Fußball nicht, zeige, „dass der Fußball halt eine noch größere Sportindustrie ist als der Handball“, sagte Habeck - Fan des Handball-Erstligisten Flensburg-Handewitt - am Montag nach Beratungen des Parteivorstands. Geisterspiele sagten aus, dass man die Werbeeinnahmen mehr brauche als die Fans. „Und deswegen kann mein Herz nicht für Geisterspiele schlagen.“ Wenn die Spieler getestet würden und es nach Regeln ablaufe, könne man sie aber zulassen.

Grünen-Chefin Annalena Baerbock hatte zuvor die Pläne zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga scharf kritisiert. „Wir verspielen damit in unserer Gesellschaft wirklich einen sozialen Zusammenhalt, weil das zutiefst ungerecht ist für diejenigen Bereiche, in denen ein Kind noch nicht einmal auf eine einsame Schaukel darf“, hatte sie am Sonntagabend in der ARD-Sendung „Anne Will“ gesagt.

Düsseldorf: Zwei Verletzte in "Corona"-Training

Mittelfeldspieler Adam Bodzek und Torhüter Zack Steffen vom Fußball-Bundesligisten Fortuna Düsseldorf haben sich im Mannschaftstraining verletzt. Wie die Rheinländer am Montag mitteilten, zog sich Bodzek einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu, Steffen laboriert an einer Innenbandverletzung im Knie.

Beide Spieler können bis auf Weiteres nicht am Training in Kleingruppen teilnehmen, ergänzte die Fortuna. „Wenn Spieler sich verletzen und für einen gewissen Zeitraum nicht am Training teilnehmen können, trifft uns das immer hart. Bei Zack Steffen ist es aber besonders ärgerlich. Wir hatten gerade erst dank harter Arbeit seine Patellasehnenprobleme in den Griff bekommen“, sagte Fortuna-Sportvorstand Lutz Pfannenstiel, der die Düsseldorfer am 31. Mai verlassen wird: „Nun muss Zack wieder mit einer Knieverletzung, die allerdings mit seinen vorherigen Beschwerden nichts zu tun hat, pausieren.“

Fußball: DFL erteilt vorläufige Lizenzen

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat im ersten Schritt des Lizenzierungsverfahrens für die Saison 2020/21 in der Bundesliga und der 2. Liga keinem der 49 Bewerber die Spielberechtigung verweigert. Dabei wurden die zuletzt von der Mitgliederversammlung beschlossenen Ausnahmeregelungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie berücksichtigt, wie die DFL am Montag mitteilte.

Manche Clubs müssten allerdings „bis Mitte Juni Bedingungen erfüllen, um im Falle der sportlichen Qualifikation die Spielberechtigung zu erhalten, oder erhielten die Lizenz unter Auflagen“.

Die DFL-Mitgliederversammlung hatte am 31. März beschlossen, im Lizenzierungsverfahren für die kommende Spielzeit bei den Vereinen auf die Überprüfung der Liquidität zu verzichten, da die Unterbrechung des Spielbetriebs aufgrund der Coronakrise viele Klubs vor ernsthafte Schwierigkeiten stellt. Die nächste Prüfung der finanziellen Kriterien findet erst während der kommenden Spielzeit 2020/21 statt, alle 36 Klubs der Bundesliga und der 2. Liga müssen die notwendigen Unterlagen spätestens bis zum 15. September bei der DFL einreichen.

Bereits jetzt prüft die DFL jedoch noch „sportliche, rechtliche, personell-administrative, infrastrukturelle und medientechnische Kriterien“, wie sie am Montag schrieb. Die nächsten Entscheidungen im zweiten Schritt des Lizenzierungsverfahrens sind für Mitte Mai geplant. Die endgültige Entscheidung über die Vergabe der Lizenzen soll spätestens in der zweiten Juni-Hälfte erfolgen.

100. Katalonien-Rundfahrt abgesagt

Die 100. Auflage der Katalonien-Rundfahrt der Radprofis ist aufgrund der Coronavirus-Pandemie für das Jahr 2020 endgültig abgesagt worden. Das teilten die Veranstalter am Montag mit. Die Jubiläums-Austragung das spanischen Mehretappenrennens soll nun Ende März 2021 stattfinden. „Wir wollen die Jubiläums-Ausgabe mit besten Voraussetzungen und den größten Stars feiern“, heißt es in einer Mitteilung der Organisatoren. Es mache demnach keinen Sinn, im reduzierten Rennkalender, die Rundfahrt während der Tour de France, dem Giro oder der Vuelta zu organisieren.

Derzeit sieht der Kalender vor, dass nach der Tour de France (ab 29. August) noch der Giro d'Italia, die Vuelta und alle wichtigen Frühjahrsklassiker ausgetragen werden.

Nürnbergs Dauerkartenbesitzer solidarisch

Die Anhänger des 1. FC Nürnberg zeigen sich in der Coronakrise solidarisch. Wie der Fußball-Zweitligist am Montag mitteilte, verzichteten bislang 6000 der rund 21.000 Dauerkartenbesitzer auf eine Rückerstattung für die verbleibenden vier Saisonspiele.

"Die überwältigende Resonanz auf unser Schreiben vom Freitag freut uns sehr und zeigt die besondere Treue der Club-Familie. Jeder Euro, den wir nicht zurückerstatten müssen, hilft dem Verein weiter", sagte Finanzvorstand Vorstand Niels Rossow.

Nadal: Auch Geisterturniere gefährlich

Tennis-Spitzenspieler Rafael Nadal zweifelt in der Coronakrise sogar an Grand-Slam-Turnieren ohne Publikum. „Auch ohne Zuschauer würde es viel Kontakt geben“, sagte der 33-Jährige am Montag spanischen Medien. „Unser Sport ist ganz anders als Golf, wo es mehr Platz gibt.“ In den Hauptfeldern der vier wichtigsten Events der Sportart treten je 128 Damen und Herren an, hinzu kommen die Betreuer.

Aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus wird erwartet, dass die Tennis-Tour länger als bis zum 13. Juli pausiert. „Ich wünschte, wir könnten ohne Zuschauer spielen. Aber wir müssen verantwortungsbewusst und schlüssig sein. Ich sehe es nicht, dass wir in jeder Woche in ein anderes Land reisen können“, sagte der Weltranglisten-Zweite Nadal. Training sollte seiner Meinung nach dagegen überall erlaubt sein: „Beim Training, finde ich, sollten sie bei den Sportarten differenzieren.“

Professor: Fußball droht Rückfall in 80er

Laut Sportwissenschaftler Professor Ingo Froböse (63) von der Deutschen Sporthochschule in Köln benötigen die Profis der Fußball-Bundesligisten vor einer Fortsetzung des Spielbetriebs ein intensives Training über vier Wochen. „Ich würde mindestens drei bis vier Wochen Training als Vorlaufzeit wünschen“, sagte Froböse im SID-Interview: „Mir fehlt neben dem Training außerdem die wettkampfspezifische Vorbereitung, also Testspiele.“

Zurück in die Zukunft? Die Profis Heinz Gründel (l., HSV) und Michel van de Korput (1. FC Köln) 1984 im Bundesliga-Zweikampf.
Zurück in die Zukunft? Die Profis Heinz Gründel (l., HSV) und Michel van de Korput (1. FC Köln) 1984 im Bundesliga-Zweikampf. © Witters

Wenn es keine Spiele im Vorfeld des Liga-Neustarts geben würde, seien die Profis „nicht optimal vorbereitet“. Die Zuschauer sollten sich deshalb darauf einstellen, dass alle Spieler ein Leistungsdefizit aufweisen werden. „Vielleicht gehen wir in die Spiele der 1980er-Jahre zurück. So wird es zwar nicht ganz sein, aber es wird schwierig, die bisher gewünschten taktischen Anweisungen zu erfüllen.“

Todesfall: Drittligist Mannheim in der Kritik

Fußballclub Waldhof Mannheim gerät innerhalb der Dritten Liga in die Kritik, nachdem Geschäftsführer Markus Kompp einen Coronavirus-Todesfall im direkten Umfeld eines Spielers öffentlich gemacht hatte. So ein Vorgang hat ja auch eine ethische Komponente. Ich kann für mich persönlich sagen, dass ich diesen Weg so nicht gewählt hätte“, sagte Chemnitz-Präsidentin Romy Polster in der Bild-Zeitung.

Robert Marien, Vorstandsvorsitzender von Hansa Rostock, äußerte ebenfalls Unverständnis. „Unser aufrichtiges Beileid an die Familie. Aber die Art und Weise, so etwas zu lancieren und die Ankündigung, es zu veröffentlichen, lässt sich streiten“, sagte der 39-Jährige. Rostock zählt zu den Clubs, die die Saison ohne Zuschauer fortsetzen wollen.

Nach Informationen der „Rheinpfalz“ ist der Vater eines Waldhof-Profis an Covid-19 gestorben. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine E-Mail von Kompp, in welcher dieser den DFB und andere Drittliga-Clubs über den Todesfall informiert hat. Weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass es bei Geisterspielen zu weiteren Infektionen und möglicherweise zu Todesfällen kommen kann, spricht sich Mannheim für einen Abbruch der aktuellen Spielzeit aus. Waldhof steht auf dem zweiten Tabellenplatz und könnte bei einem Abbruch in die 2. Liga aufsteigen.

"Corona"-Transfer: BVB bei Sancho entspannt

Michael Zorc hat sich zu den Wechsel-Spekulationen um den Dortmunder Jungstar Jadon Sancho geäußert. „Es gibt keinen neuen Stand. Es ist für alle Vereine momentan so, dass auf Sicht gefahren wird – auch in England“, kommentierte der BVB-Sportdirektor am Montag bei Sport1 die anhaltenden Schlagzeilen über einen angeblichen Wechsel des englischen Fußball-Nationalspielers zum Saisonende in die Premier League.

Angesichts der Coronakrise gibt es laut Zorc beim Bundesliga-Zweiten derzeit andere Prioritäten. „Die beherrschenden Fragen, die uns momentan beschäftigen, sind eher: Wie geht es weiter? Wann spielen wir wieder? Es wäre für uns alle von überragender Bedeutung, die Saison beenden zu können.“

Der 20 Jahre alte Sancho gilt seit Monaten als Wechselkandidat und könnte dem Revierclub dem Vernehmen nach über 100 Millionen Euro einbringen. Zorc sieht jedoch keinen Handlungszwang und verwies auf die bis 2022 vereinbarte Zusammenarbeit: „Wir haben einen langfristigen Vertrag mit Jadon Sancho. Wir sind total entspannt in der Hinsicht.“

Auf Gerüchte über eine angebliche Einigung von Sancho mit Manchester United hatte United-Vizepräsident Ed Woodward vor wenigen Tagen mit dem Hinweis reagiert, dass „Spekulationen über Verpflichtungen einzelner Spieler für hunderte Millionen Pfund in diesem Sommer die Realitäten ignorieren“ würden. „Niemand sollte sich Illusionen machen über das Ausmaß der Herausforderungen, die jeder im Fußball hat und es wird wohl für keinen Club 'business as usual' auf dem Transfermarkt in diesem Sommer geben - auch für uns nicht“, zitierte das englische Boulevard-Blatt „The Sun“ (Sonnabend) den Banker.

Handball-Trainer: Pause "Geschenk" für Spieler

Für Trainer Maik Machulla vom wegen des Saisonabbruchs vorzeitig entthronten deutschen Handball-Meister SG Flensburg-Handewitt hat das abrupte Ende der Spielzeit nicht nur Nachteile. Die Coronapause sei auch „ein Geschenk für die Spieler. Sie können die ungewollte Auszeit nutzen, um mental und körperlich zu regenerieren“, sagte der Coach den Blättern des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages.

Auch der 43-Jährige hat bereits eine lange verschobene Operation am Meniskus im linken Knie vornehmen lassen. Von einer Rückkehr zur Normalität ist Machulla fest überzeugt: „Der Handball wird nicht aussterben. Irgendwann werden wir wieder einen Alltag haben. Und auf diesen Tag müssen wir vorbereitet sein.“

Fanszene glaubt nicht an Auflauf vor Stadien

Die Organisation „Unsere Kurve“ befürchtet keinen Fan-Aufstand vor Stadien, wenn in der Bundesliga der Ball wieder rollen sollte. „Ich bin mir sicher, dass sich die aktiven Fußballszenen an die behördlichen Auflagen halten, wenn es denn zu Geisterspielen kommen sollte“, sagte Sprecherin Helen Breit am Montag. Zuletzt hatten Polizei und auch Politiker entsprechende Befürchtungen geäußert.

„Die aktiven Fans-Szenen haben sich schon immer durch gesellschaftliche Verantwortung ausgezeichnet. Das hat man auch daran gesehen, dass die Ultras in der Coronakrise mit die ersten waren, die sich mit Hilfsaktionen engagiert haben. Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass die Auflagen unterlaufen werden“, erklärte Breit. „Unsere Kurve“ könne nicht für eine ganze Gruppe in Deutschland sprechen, „aber ich gehe davon aus, dass sich alle ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind“.

Natürlich werde die Fanszene weiter aktiv ihre Meinung vertreten und dabei für Protest kreative Möglichkeiten suchen. „Theoretisch kann man dies auch in einer genehmigten Demonstration tun, wie es zum Beispiel letzte Woche in Freiburg zu einem anderen Thema der Fall war“, so Breit. Die Gewerkschaft der Polizei hat vor möglichen Fan-Ansammlungen vor den Stadien gewarnt. „Unsere Kurve“, „Fanszenen Deutschland“ und „ProFans“ hatten in der Coronakrise einen grundlegenden Wandel im Profifußball gefordert.

Zverev würde für schwächere Spieler spenden

Alexander Zverev ist offenbar bereit, gemeinsam mit weiteren Topspielern schlechter platzierten Tennisprofis unter die Arme zu greifen. „Wir haben eine WhatsApp-Gruppe, in der, glaube ich, alle Top-50-Spieler drin sind. Wir überlegen gerade alle gemeinsam, wie wir Spieler unterstützen können, die Hilfe benötigen“, sagte der 23-jährige Hamburger im Interview mit dem kicker.

Das betreffe vor allem die Spieler ab Weltranglistenposition 150, ergänzte Zverev: „Wir sprechen alle miteinander und steuern Ideen bei, damit wir finanzschwächeren Spielern helfen können.“ Meistens folge die Gruppe bei derartigen Themen den Vorschlägen der erfahrenen Stars Novak Djokovic, Rafael Nadal und Roger Federer.

Der Österreicher und Zverev-Kumpel Dominic Thiem hatte am Sonntag seine Skepsis zu den Plänen zum Ausdruck gebracht. „Ich kenne die Future-Tour, habe dort zwei Jahre lang gespielt“, sagte der 26-Jährige: „Dort gibt es viele Leute, die dem Sport nicht alles unterordnen.“ Er würde „nicht einsehen, warum ich solchen Leuten Geld schenken sollte“, ergänzte Thiem: „Ich spende lieber an Leute oder Institutionen, die es wirklich brauchen.“

Zuletzt war bekannt geworden, dass Djokovic, Nadal und Federer offenbar die Einrichtung eines Hilfsfonds überdenken. Auch die Spielervereinigungen ATP (Männer) und WTA (Frauen), der Weltverband ITF sowie die Organisatoren der vier Grand-Slam-Turnier wollen ein Hilfspaket schnüren.

FC Bayern: Hoeneß erwartet langen Lohnverzicht

Uli Hoeneß erwartet von den hochbezahlten Profis des FC Bayern, dass sie bis zu einer Rückkehr zu gewohnten Fußballspielen mit Zuschauern in München einen Gehaltsverzicht üben. „Ich sehe das nicht nur auf den April begrenzt, sondern für so lange, bis der Fußball wieder normal gespielt werden kann“, sagte Ehrenpräsident Hoeneß dem Kicker.

Das Team um Kapitän Manuel Neuer hatte ebenso wie Vorstand und Aufsichtsrat, dem auch der 68-jährige Hoeneß selbst angehört, für diesen Monat einen Verzicht auf 20 Prozent der Bezüge zugesagt.

Dieses Geld werde nicht mehr zurückerstattet, berichtete Hoeneß, „schließlich haben wir bei Spielen ohne Zuschauer keine Einnahmen, die mit dem Lohnverzicht einigermaßen aufgewogen werden“. Mit den Geld sei gewährleistet, „dass kein normaler Angestellter beim FC Bayern weniger netto in der Tasche hat“, wie Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge betont hatte. Hoeneß nannte die getroffene Regelung mit den Topverdienern im Verein einen „Akt der Solidarität“.

Volleyball-Liga beschließt Maßnahmenpaket

Die Volleyball-Bundesliga (VBL) hat aufgrund der Corona-Pandemie ein umfangreiches Maßnahmenpaket für die Vereine der 1. und 2. Bundesligen geschnürt. Wie die VBL am Montag mitteilte, umfasst das Paket knapp 200.000 Euro an Zahlungsreduktionen für die Vereine sowie weitere rund 100.000 Euro Direkteinsparungen im Haushalt der VBL GmbH.

Vereine können darüber hinaus Lizenzgebühren in Raten zahlen, um möglichen Liquiditätsengpässen vorzubeugen. In Teilen werden auch Geldstrafen für Verstöße gegen das Lizenzstatut ausgesetzt. Außerdem verzichten die Lizenzliga-Schiedsrichter auf einen Teil ihrer Honorare, die wirtschaftliche Lizenzierung wird auf eine Runde (1. September) verkürzt und alle bestehenden Ausnahmeregelungen für Spielhallen werden verlängert.

„Wir werden die Situation weiterhin genau verfolgen und analysieren, um die Maßnahmen auch veränderten zukünftigen Bedürfnissen und Gegebenheiten anpassen zu können“, sagte VBL-Präsident Michael Evers. Bisher gelten alle Maßnahmen ausschließlich für die Saison 2020/21.

Oberstes Ziel bleibe allerdings die Wiederaufnahme des Spielbetriebes, sagte VBL-Geschäftsführer Klaus-Peter Jung: „Um den Spielbetrieb wie geplant im September für die 2. Liga und im Oktober für die 1. Liga wieder aufnehmen zu können, erarbeitet die Volleyball Bundesliga jetzt Durchführungsbestimmungen sowie Hygiene- und Sicherheitsstandards.“

Die Coronakrise hat bereits mehrere Vereine in die Knie gezwungen. Der TV Rottenburg und die AlpenVolleys Haching beantragten wegen abgesprungener Sponsoren und mangelnder wirtschaftlicher Perspektive keine Bundesliga-Lizenz. Zudem bekamen die insolventen Volleys Eltmann die Lizenz von der VBL entzogen.

Halstenberg gibt Vater "Zu-Hause-Befehl"

Fußball-Nationalspieler Marcel Halstenberg durchlebt in der Coronavirus-Pandemie wegen seines Vaters eine besonders schwere Zeit. Dieser ist an Knochenkrebs erkrankt und gehört zur Risikogruppe. „Mein Vater hat von mir den "Befehl" bekommen, zu Hause zu bleiben. Er achtet auch sehr darauf, nicht unnötig rauszugehen, wenn es nicht sein muss“, sagte der Verteidiger von RB Leipzig der Freien Presse. „Derzeit ist das natürlich nicht einfach, weil man sich automatisch Gedanken macht, ob man sich dann ansteckt. Das Coronavirus macht es für ihn noch schwerer, als die Krebserkrankung an sich schon ist.“

Halstenbergs Eltern leben im Raum Hannover, der ehemalige St.-Pauli-Profi selbst ist in Leipzig und trainiert. „Wir haben so wenig Kontakt und gemeinsame Zeit wie nötig. Auf dem Platz ist es so, dass wir viele Passformen trainieren, um uns nicht zu nahe zu kommen“, sagte der 28-Jährige. Halstenberg wünscht sich zudem eine baldige Wiederaufnahme der Saison. „Man sieht, dass jetzt in einigen Branchen die Lockerungen stattfinden. Insofern hoffe ich, dass wir bald wieder auf dem Platz stehen und um Punkte spielen können. Auch wenn wir vielleicht das ganze Jahr Spiele ohne Zuschauer haben werden.“

Werder erwägt Geisterspiele außerhalb Bremens

Für den Fall, dass nach dem geplanten Neustart der Fußball-Bundesliga sogenannte Geisterspiele im Weserstadion verboten bleiben, erwägt der Tabellenvorletzte Werder Bremen, seine noch ausstehenden Heimspiele in anderen norddeutschen Arenen auszutragen.

„Es ist so, dass wir nach Alternativ-Standorten Ausschau halten müssen“, sagte Bremens Vorstandsvorsitzender Klaus Filbry bei Radio Bremen. Mögliche Ausweichorte wären Hannover, Wolfsburg oder Hamburg. An ein solches Szenario will Filbry allerdings noch nicht glauben: „Davon gehen wir aber nicht aus.“

Bislang hält Innensenator Ulreich Mäurer an seinem Veto gegen Partien im Weserstadion fest, der SPD-Politiker befürchtet unkontrollierbare Ansammlungen von Fans am Osterdeich.

Schon das für den 16. März geplante Heimspiel der Hanseaten gegen Bayer Leverkusen hatte Mäurer abgesagt. Wegen seiner Forderung nach einer finanziellen Beteiligung des Clubs an zusätzlichen Polizeikosten bei Risikospielen ist das Verhältnis zwischen Mäurer und dem norddeutschen Traditionsverein stark belastet.

Fußball: Fünf Auswechslungen während Corona?

Der Fußball-Weltverband Fifa soll einem englischen Medienbericht zufolge während der Coronakrise eine vorübergehende Erhöhung der Zahl der Auswechslungen pro Team auf fünf vorgeschlagen haben. Das berichtete die Zeitung „The Sun“ am Montag ohne Nennung von Quellen. Demnach habe die Fifa die Regelhüter des International Football Association Board (Ifab) gebeten, darüber als dringliche Angelegenheit zu entscheiden.

Sollte während der Coronakrise überhaupt wieder gegen den Ball getreten werden, könnten bei den Profis zwei weitere Auswechslungen möglich sein.
Sollte während der Coronakrise überhaupt wieder gegen den Ball getreten werden, könnten bei den Profis zwei weitere Auswechslungen möglich sein. © Imago/Schiffmann

Gemäß des Vorschlags soll ein Team bis zum Ende der derzeit noch unterbrochenen Saison die Möglichkeit haben, in der regulären Spielzeit fünf statt bislang drei Spieler auszuwechseln. Dafür soll es insgesamt drei Fenster für Auswechslungen pro Mannschaft geben. Dies geschehe mit Blick auf die Auswirkungen für die Spieler aufgrund des zu erwartenden engen Zeitplans, sollte der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden. Sowohl die Fifa als auch das Ifab waren für eine Reaktion auf den Bericht angefragt.

Das Ifab entscheidet über grundlegende Regeländerungen im Weltfußball. Bei acht Sitzen haben die vier britischen Verbände England, Schottland, Wales und Nordirland jeweils eine Stimme, die Fifa je vier. In der Corona-Krise hatte das Ifab bislang beschlossen, dass Wettbewerbe noch mit den Regeln der Saison 2019/20 zu Ende geführt werden können. Normalerweise wären Regeländerungen zum 1. Juni 2020 in Kraft getreten.

Die Fifa hatte zuletzt Arbeitsgruppen eingerichtet, um mit den Konsequenzen der Coronavirus-Pandemie umzugehen. Dabei habe die Gesundheit „erste Priorität“, hieß es.

Formel 1: Saisonstart in Spielberg am 5. Juli

Die Formel 1 will ihre wegen der Corona-Pandemie verschobene Saison mit einem Rennen in Österreich am 5. Juli starten. Ziel seien 15 bis 18 Rennen mit einem Saisonfinale im Dezember in Abu Dhabi, teilte die Rennserie am Montag mit.

Das Rennen im französischen Le Castellet muss dagegen ausfallen. Die gesetzlichen Regelungen in Frankreich machen es unmöglich, dass das Event im Süden des Landes wie geplant durchgeführt werden kann, wie die Veranstalter am Montag mitteilten. Der Grand Prix war bislang für den 28. Juni geplant. Zuvor wurde bereits der Große Preis von Monaco abgesagt, acht weitere Rennen mussten verschoben werden.

Klar ist auch, dass das aktuell für den 19. Juli geplante Heimspiel von Weltmeister Lewis Hamilton in Silverstone nur als Geisterrennen stattfinden kann. Darüber informierten die Veranstalter am Montag die Ticketkäufer des Großen Preises von Großbritannien.

„Ich bin extrem enttäuscht, dass ich sagen muss, dass es für uns unmöglich ist, den diesjährigen Grand Prix vor Fans in Silverstone durchzuführen“, schrieb Streckenchef Stuart Pringle. Man habe sich diese Entscheidung so lange wie möglich offen gehalten, müsse diesen Schritt aber nun gehen.

Laschet rechnet mit Bundesliga-Freigabe

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet rechnet mit einer Zustimmung der zuständigen Behörde für einen Neustart der Fußball-Bundesliga. Im Bundesarbeitsministerium werde das Konzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) für einen Spielbetrieb ohne Zuschauer bewertet, sagte der CDU-Politiker in der ARD-Sendung „Anne Will“ am Sonntagabend. „Die werden uns einen Vorschlag machen. Ich gehe davon aus, was ich so bisher höre, dass die Kriterien erfüllt sind“, fügte Laschet hinzu.

Er habe eine Wiederaufnahme der Bundesliga gemeinsam mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vorgeschlagen, „weil uns das Konzept überzeugt hat“. Laschet und Söder hatten in der Vorwoche von einem möglichen Spielbeginn am 9. Mai gesprochen.

Die DFL hat für einen Wiederbeginn der Bundesliga nach der Corona-Zwangspause ein Hygienekonzept vorgelegt. Söder hatte zuletzt mehrfach darauf verwiesen, dass dieses auch vom Robert Koch-Institut geprüft werden müsste. Das RKI hatte sich zuletzt kritisch gegenüber einem Bundesliga-Spielbetrieb gezeigt.

Laschet sagte in der ARD, zuständig für die Bewertung sei aber das Bundesarbeitsministerium. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hatte in der „Bild am Sonntag“ von konstruktiven Gesprächen mit der DFL auf der Suche nach „praktikablen Lösungen“ gesprochen.

Die Bewertung der Experten dürfte Grundlage für die Entscheidung der Politik über eine Freigabe des Spielbetriebs sein. Das nächste Gespräch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten über den Kampf gegen die Corona-Pandemie ist für Donnerstag geplant. Offen ist, ob dann auch über die Bundesliga entschieden wird.

Wann startet die Bundesliga wieder?
Wann startet die Bundesliga wieder?

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    Berliner Senat wehrt sich gegen Vereinskritik

    Der Berliner Senat hat Kritik am Umgang der Politik mit den Profisport-Vereinen der Hauptstadt während der Coronakrise zurückgewiesen. „Wir haben den Sport sehr wohl im Blick“, teilte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Inneres und Sport auf Anfrage mit und wehrte sich damit auch gegen Vorwürfe von Manager Kaweh Niroomand vom deutschen Volleyball-Meister BR Volleys. „In der nächsten Woche wird es dazu Gespräche mit Clubvertretern geben“, hieß es zudem vom Senat.

    Niroomand hatte in der „Berliner Morgenpost“ (Sonntag) auch im Namen der großen Erstligisten Alba, Füchse und Eisbären über zu wenig Unterstützung aus der Politik und den ausbaufähigen Dialog mit der Landesregierung geklagt. „Wie so häufig bei dieser Koalition habe ich den Eindruck, dass der Wert des Sports nicht anerkannt wird“, hatte Niroomand gesagt. Niemand im Berliner Senat fühle „sich bisher für den Sport verantwortlich“, betonte der 67-Jährige. „Bislang ist die Reaktion der Politik gegenüber dem Sport völlig unbefriedigend.“

    Für viel Unverständnis sorgte vor allem die frühe Maßnahme, dass Sportveranstaltungen bis zum 24. Oktober ohne Zuschauer stattfinden müssen, andere Großveranstaltungen mit mehr als 5000 Teilnehmern sogar verboten wurden. Niroomand vermisst zudem ein Paket zur Rettung des Sports in Berlin, der seiner Ansicht nach gerade zu sehr auf sich alleine gestellt ist. Der Regierende Bürgermeister habe in seiner Regierungserklärung vor rund zwei Wochen „ein Programm für den Sport angekündigt. Daran arbeiten wir gerade“, hieß es vom Senat.

    Virologe fordert: DFL-Pläne auf Eis legen

    Der Leipziger Virologe Professor Uwe G. Liebert sieht die geplante Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga kritisch. „Wir wissen zum einen noch nichts über die Langzeitfolgen einer Erkrankung mit Covid-19“, sagte der Leiter des Instituts für Virologie an der Universität Leipzig der Mitteldeutschen Zeitung. Er verwies auf einen 31-jährigen Verstorbenen, der zu keiner Risikogruppe zählte und keine Vorerkrankungen hatte. „Es ist möglich, auch in jungen Jahren an dem Virus schwer zu erkranken oder zu sterben“, sagte Liebert.

    Er hält das DFL-Konzept mit Geisterspielen für bedenklich. „Eine Infektion kann man erst nach 48 Stunden Minimum nachweisen“, erklärte er. Auch die geplanten Maßnahmen zur gezielten Quarantäne, falls ein Spieler angesteckt wurde, hält er für nicht durchsetzbar. „Aus meiner Sicht sind alle mit einem Fußballer in Kontakt stehenden Menschen Kontakte ersten Grades“, weil sie den Richtlinien des Robert Koch-Instituts entsprechend mehr als 15-minütigen nahen Kontakt haben. „Daher müssten alle in Quarantäne, möglicherweise auch das gegnerische Team.“

    Der Virologe plädiert deshalb dafür, die Rückkehr-Pläne auf Eis zu legen und abzuwarten, wie sich die Infektionsdynamik nach der Lockerung der Kontaktsperre-Maßnahmen entwickelt. „Vorher rate ich dringend davor ab, in irgendeine Offensive zu gehen“, sagte Liebert.

    Handball-Coach kritisiert Bundesliga-Manager

    Der frühere Füchse-Coach Velimir Petkovic sieht die Position des Trainers in der Handball-Bundesliga geschwächt und hofft auf einen positiven Effekt im Umgang miteinander als Folge der Coronakrise. „Viele junge Manager sind respektlos, sie haben nicht mehr die nötige Achtung vor den Trainern“, kritisierte der 63-Jährige in der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten. „Deshalb werden verstärkt auch junge, unerfahrene Trainer verpflichtet, die nicht diesen starken Willen haben, dafür aber leichter zu steuern und zu beeinflussen sind.“

    Ein Trainer sei „leider nicht mehr die Autorität, nicht mehr die wichtigste Person im Verein wie das früher der Fall war“, sagte er. „Und dadurch wird auch eine Mannschaft geschwächt.“

    Die lange Zwangspause könne das Miteinander nun verändern, glaubt der frühere Coach der Füchse Berlin. „Alle sind Partner und keine Wettbewerber, alle haben das gleiche Problem. Das wird sich auf die Kommunikation untereinander und das Zusammenleben in der Gesellschaft, nicht nur im Sport, positiv auswirken.“ Ende Februar hatten sich die Füchse Berlin von ihm getrennt, Petkovic wurde anschließend russischer Nationaltrainer.

    3. Liga: Halles OB untersagt Geisterspiele

    Der Oberbürgermeister von Halle hat Geisterspielen in der Stadt vorerst eine Absage erteilt. Bernd Wiegand (parteilos) sagte laut der „Mitteldeutschen Zeitung“ in einer Videopressekonferenz, dass es „eine Sonderstellung des Fußballs“ hinsichtlich der Lockerungsmaßnahmen nicht geben werde. Geisterspiele seien nach aktuellem Stand „mit den vorgegebenen Regeln zu Abstand und Sicherheit nicht zu verantworten“. Zuvor hatte sich Wiegand vor Ort ein Bild von den Bedingungen im Stadion des Drittligisten Hallescher FC gemacht. Die 20 Clubs der Liga diskutieren am Montagnachmittag über die Fortsetzung der Saison.

    Der HFC gehört zu jenen mindestens acht Vereinen, die sich für ein vorzeitiges Saisonende aussprechen. „Problematisch sind nach unserer Beurteilung die Ausnahme vom Kontaktverbot bei Spielern auf dem Platz, die abweichende Regelung zur Einzelquarantäne und die in unserem Stadion schwierig umsetzbaren räumlichen Anforderungen und Abtrennungen“, sagte Präsident Jens Rauschenbach der Zeitung. Der Unternehmer war selbst an Covid-19 erkrankt, ist inzwischen genesen.

    Unions Ujah sorgt sich um Leute in Afrika

    Stürmer Anthony Ujah von Union Berlin sorgt sich in der Corona-Krise um die Menschen in seinem Heimatland Nigeria. „Viele glauben nicht, wie gefährlich das Virus ist. Auch mein Vater, der Diabetes hat, will nicht den ganzen Tag zu Hause sitzen“, sagte der 29-Jährige dem Kicker.

    Die Gesundheitssysteme in Afrika seien nicht so gut wie in Deutschland. „Aber das größte Problem ist, dass mehr als 60 Prozent der Menschen nur von Tag zu Tag leben. Alle sollen zu Hause bleiben, aber die meisten haben kein Essen, kein Wasser, wenn sie nicht arbeiten gehen“, berichtete Ujah. „Einige Leute sagen schon, dass es gefährlicher sei, nichts zu essen als Corona zu bekommen.“