Hamburg. Ausnahmegenehmigung für Hamburg Towers. Hertha BSC in Quarantäne. Oympia-Funktionär infiziert. Trostpflaster für HSV-Fans.
Das Coronavirus hat den Sport weltweit befallen. Selbst in den Amateurligen ruht der Ball, in den Vereinen gilt ein allgemeines Trainingsverbot. Nahezu alle Großveranstaltungen sind inzwischen abgesagt. Die Fußball-Bundesliga nimmt frühestens im April ihren Spielbetrieb wieder auf. HSV und FC St. Pauli verzichten vorerst auf Mannschaftstraining. Die Bundesligamannschaft von Hertha BSC ist in Quarantäne, nachdem ein Profi positiv getestet wurde. Und seit Dienstag ist auch offiziell, dass die Fußball-EM nicht wie geplant im Sommer stattfinden kann. Doch in einigen Ländern wird weiter trotzig Fußball gespielt.
Die wichtigsten Entwicklungen am Dienstag:
- Coronavirus: DFB-Länderspiel in Spanien abgesagt
- Coronavirus: HSV schickt auch seine Profis nach Hause
- Weiterer Zweitligaprofi mit Coronavirus infiziert
- Corona-Sportverbot: Towers erhalten Ausnahmegenehmigung
- Coronavirus: FC St. Pauli legt Trainingspause ein
- Coronavirus: EM wird um ein Jahr verschoben
- Olympia: Stellvertrender OK-Chef Corona-positiv
- Profi Corona-positiv – Hertha BSC in Quarantäne
- Coronavirus: Harte Kritik an BVB-Boss Watzke
- Podolski gewinnt Geisterspiel mit Antalya
- Trotz Corona-Pandemie: Formel 1 hält an Monaco fest
- Coronavirus: NFL verschiebt Trainingsstart
Coronavirus: DFB-Länderspiel in Spanien abgesagt
Auch das für den 26. März angesetzte Länderspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Madrid gegen Spanien ist abgesagt worden. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstagnachmittag mit. Am Donnerstag vergangener Woche hatte die Stadt Nürnberg im Zuge der Corona-Krise bereits den für den 31. März geplanten Klassiker gegen Italien im Max-Morlock-Stadion untersagt.
Die offizielle Bestätigung der Absage des Spaniens-Spiels erfolgte nur kurz nach der Bekanntgabe der Europäischen Fußball-Union (UEFA), die für den 12. Juni bis 12. Juli geplante EM-Endrunde in zwölf europäischen Ländern um ein Jahr zu verschieben. In Spanien waren am Dienstagnachmittag mehr als 11.300 Fälle von Corona-Infektionen in Spanien bekannt, 509 Menschen waren der Erkrankung COVID-19 erlegen.
Auch Copa América wird wegen Coronavirus verschoben
Die Copa América, die parallel zur EM von 12. Juni bis 11. Juli in Argentinien und Kolumbien stattfinden sollte, wird in das kommende Jahr verlegt. Das gab der Südamerikanische Fußballverband Conmebol am Dienstag bekannt. Demnach habe man die weltweite und regionale Entwicklung des Coronavirus analysiert und erachte eine Veranstaltung diesen Ausmaßes als zweitrangig. „Das Ziel ist, die Gesundheit des südamerikanischen Fußballs zu bewahren.“
Die Entscheidung sei zusammen mit dem Europäischen Fußballverband UEFA getroffen worden. Der Conmebol zufolge sollen die Gruppen, Spielorte und der Modus der Copa América beibehalten werden. Sie soll vom 11. Juni bis zum 10. Juli 2021 stattfinden. Die Conmebol möchte auch zwei Nationalmannschaften von außerhalb Südamerikas - Katar und Australien - als Gäste beibehalten. Die Verschiebung wird den nationalen Verbänden und dem kontinentalen Verband in Südamerika Zeit geben, noch Termine für Meisterschaften und Pokale zu finden.
Coronavirus: HSV schickt auch seine Profis nach Hause
Der HSV lässt wegen der Coronavirus-Pandemie den Trainingsbetrieb auch bei den Profis für eine Woche ruhen. Diese Entscheidung sei "in enger Absprache zwischen Vorstand, Trainerstab, Staff und Mannschaft" gefallen. Die Spieler sollten in den kommenden sieben Tagen "im individuellen Bereich" arbeiten.
Zuvor hatte der HSV bereits alle Jugendteams nach Hause geschickt. Das nächste Mannschaftstraining des Zweitligateams soll demnach am kommenden Dienstag stattfinden. In Hamburg dürfen zwar bis 30. April keine Sportstätten genutzt werden, um die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 einzudämmen. Der HSV hat aber wie der FC St. Pauli eine Ausnahmegenehmigung beantragt.
HSV erlässt seinen Fans Versandkosten
Die HSV-Fans können sich indes vorerst auch den Weg in die stationären Shops ihres Lieblingsvereins sparen. Wie der Verein mitteilte, bleiben bis zum 16. April neben dem Arena-Store auch die Fanshops im Alstertaler Einkaufszentrum (AEZ) sowie im Elbe Einkaufszentrum (EEZ) geschlossen.
Damit folgt der HSV der erweiterten Allgemeinverfügung für den Hamburger Einzelhandel, nach der ab sofort lediglich die wichtigsten Betriebe und Einrichtungen wie Lebensmittelgeschäfte, Apotheken oder Drogerien geöffnet bleiben dürfen.
Dennoch hält der HSV für seine Anhänger ein Trostpflaster bereit: "Da es beim Kauf in den HSV-Fanshops naturgemäß keine Versandgebühren gibt und euch weiterhin unser Sortiment zur Verfügung stehen soll, könnt ihr ab sofort bis zum 16. April im verbliebenen HSV-Onlineshop versandkostenfrei bestellen", heißt es in einer Mail an die Fans.
Weiterer Zweitligaprofi mit Coronavirus infiziert
Tobias Mißner vom Fußball-Zweitligisten SV Wehen Wiesbaden ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 20 Jahre alte Außenverteidiger der Hessen habe sich wahrscheinlich bei einem Familienbesuch in Dortmund angesteckt und befinde sich dort in häuslicher Quarantäne, teilte der Verein am Dienstag mit. „In meiner Familie gab es bereits mehrere positive Fälle. Mir geht es aber gut, ich bin symptomfrei“, berichtete Mißner in einer Mitteilung des Tabellen-16. vom Dienstag. „Jetzt gilt es, die Quarantäne entsprechend den Vorgaben durchzuziehen.“
Der Verein reagierte umgehend und ordnete für die Mannschaft und das komplette Funktionsteam vorsorglich ebenfalls eine häusliche Quarantäne an. Die Spieler wurden mit individuellen Trainingsplänen ausgestattet. Zuvor hatte es bei den Zweitliga-Rivalen Hannover 96, 1. FC Nürnberg und Holstein Kiel sowie dem Bundesligisten SC Paderborn und Hertha BSC insgesamt sechs positive Coronavirus-Fälle gegeben.
Corona-Sportverbot: Towers erhalten Ausnahmegenehmigung
Die Hamburg Towers haben am Dienstagnachmittag vom Gesundheitsamt Hamburg die beantragte Sondergenehmigung erhalten. Somit können die Bundesliga-Basketballer ab sofort individuell oder in kleinen Gruppen in der Edel-optics.de-Arena trainieren. „Aber es bleibt freiwillig, niemand wird zu irgendwas gezwungen“, sagt Geschäftsführer und Sportdirektor Marvin Willoughby (42).
Die Stadt hatte am Sonntag das Betreten von Sportstätten in Hamburg bis Ende April untersagt, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Ob und wann der Spielbetrieb in der Basketball-Bundesliga (BBL) wiederaufgenommen wird, klärt sich bis Ende kommender Woche.
Coronavirus: FC St. Pauli legt Trainingspause ein
Der FC St. Pauli hat wegen der Coronavirus-Krise das Mannschaftstraining für fünf Tage ausgesetzt. Das gab der Zweitligaclub bekannt. Ursprünglich sollte an diesem Dienstag der Trainingsbetrieb wiederaufgenommen werden. Allerdings hat die Stadt alle Aktivitäten auf Sportanlagen bis zum 30. April untersagt. St. Pauli hat wie auch der HSV auf eine Ausnahmegenehmigung beantragt, die behördliche Entscheidung steht aus.
"Wir haben uns mit dem Trainerteam intensiv ausgetauscht und beratschlagt und sind zum Entschluss gekommen, dass wir die Spieler mit individuellen Trainingsplänen ausstatten", sagte St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann. "Die Spieler sind angehalten, sich weiter in Hamburg aufzuhalten und hier vor Ort ihre Trainingspläne zu absolvieren und natürlich weitestgehend Kontakte zu vermeiden."
Coronavirus: EM wird um ein Jahr verschoben
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) will wegen der Coronavirus-Pandemie die für diesen Sommer geplante EM auf kommendes Jahr verschieben. Einem entsprechenden Vorschlag am Dienstag haben die nationalen Ligen sowie die Europäische Clubvereinigung ECA zugestimmt. Nun müssen in einer weiteren Videokonferenz noch die 55 Nationalverbände zustimmen, ehe das Exekutivkomitee die endgültige Entscheidung trifft. Das Turnier sollte in diesem Jahr vom 12. Juni bis zum 12. Juli in zwölf Ländern ausgetragen werden, als deutscher Spielort war München vorgesehen.
Angesichts der raschen Verbreitung des Virus ruht derzeit in fast allen europäischen Ligen der Spielbetrieb. Die Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) hatte am Montag beschlossen, dass in der Bundesliga und 2. Bundesliga bis mindestens 2. April nicht gespielt wird. Bis zuletzt hatte die UEFA noch strikt am Terminkalender für die EM festgehalten. Durch die Verschiebung hätten die nationalen Ligen nun den dringend benötigten Puffer, um die Saison noch im Sommer zu Ende spielen zu können.
Einen ausführlichen Bericht zur Verschiebung der Fußball-EM lesen Sie hier.
Olympia: Stellvertretender OK-Chef Corona-positiv
Mitten in der Diskussion um eine reguläre Austragung der Olympischen Spiele in Tokio (24. Juli bis 9. August) hat sich der Vize-Chef des Organisationskomitees, Kozo Tashima, mit dem Coronavirus infiziert. Das teilte Tashima in einem Statement des japanischen Fußballverbandes, dessen Vorsitzender er ist, mit.
Eine mögliche Infektionsquelle könne nach seinen Angaben das UEFA-Meeting in Amsterdam Anfang März gewesen sein, bei dem er die japanische Bewerbung für die Frauen-WM 2023 vorgestellt hatte. „In Amsterdam und in Europa war die Nervosität wegen des neuen Virus Anfang März noch nicht so groß. Alle haben sich weiterhin umarmt, haben die Hände geschüttelt und sich Küsse auf die Wange gegeben“, sagte Tashima.
Schon vor dem mittlerweile erfolgten Beinahe-Stillstand in der Sportwelt aufgrund der Pandemie war auch eine Verlegung oder Absage der Sommerspiele zum Thema geworden. Bislang halten die Entscheidungsträger um IOC-Präsident Thomas Bach aber an dem ursprünglichen Zeitplan fest.
UEFA fordert für EM-Verschiebung angeblich 300 Millionen Euro
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) will sich eine Verschiebung der Europameisterschaft um zwölf Monate wegen der Coronavirus-Krise angeblich mit etwa 300 Millionen Euro vergüten lassen. Das berichtet das Online-Portal "The Athletic".
Den Betrag sollen die europäischen Clubs und Ligen aufbringen. Sie drängten die UEFA zu einer Verschiebung des Turniers, um ihrerseits die Spielzeit bis 30. Juni beenden zu können. Die paneuropäische EM sollte am 12. Juni beginnen und in zwölf Ländern ausgetragen werden. Die UEFA berät an diesem Dienstag in einer Videokonferenz über eine Verschiebung.
Corona-Krise: Hopp fordert Solidarität der Bundesligaclubs
Mäzen Dietmar Hopp vom Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim hat sich im Zuge der finanziellen Unsicherheit aufgrund der Coronavirus-Pandemie für Solidarität unter den Fußballclubs ausgesprochen. „Es schlägt die Stunde der Solidarität. Der Starke hilft dem Schwachen. Ich würde mir wünschen, dass dieser sehr naheliegende Solidaritätsgedanke bei allen Protagonisten der Bundesliga Konsens ist“, sagte Hopp in einem Interview auf der Homepage des Clubs.
Für die Idee eines Solidarfonds hege der 79-Jährige „durchaus Sympathie“. Und weiter: „Da darf es keine Denkverbote geben. Wir bei der TSG werden ganz sicher eine Idee ausarbeiten, wie wir als Club der Region unseren Beitrag in dieser Notsituation leisten können.“
Profi Corona-positiv – Hertha BSC in Quarantäne
Hertha BSC hat nach einem positiven Befund auf das Coronavirus bei einem Spieler Mannschaft, Trainer und Funktionsteam unter eine zweiwöchige häusliche Quarantäne gestellt. Das teilte der Berliner Fußball-Bundesligist am Dienstag mit. Das für diesen Dienstag angesetzte erste Training nach einer Pause wurde dementsprechend abgesagt.
„Bei einer solch rasanten Entwicklung der Fallzahlen war es abzusehen, dass das Virus früher oder später auch im Mannschaftskreis ankommt“, sagte Sport-Geschäftsführer Michael Preetz. „Das Wichtigste ist, dass sich alle nun an die Regeln halten. Wir müssen die Situation jetzt so annehmen wie sie ist. Wann die Mannschaft wieder gemeinsam auf dem Platz stehen kann, ist derzeit noch offen“, betonte Preetz.
Der Spieler, dessen Namen die Berliner nicht bekanntgaben, habe über die üblichen Symptome geklagt. Er sei dann umgehend von der Gruppe getrennt worden. „Wir werden jetzt beobachten, ob noch weitere Fälle dazukommen, denn davon ist der Wiedereinstieg ins Mannschaftstraining abhängig“, sagte Mannschaftsarzt Uli Schleicher.
Coronavirus: 2. Basketball-Bundesliga beendet Saison
Die 2. Basketball Bundesliga (ProA) hat ihre Saison wegen des Coronavirus beendet. Die Niners Chemnitz und die Eisbären Bremerhaven erhalten anhand der aktuellen Tabelle als Erster und Zweiter das sportliche Aufstiegsrecht in die Bundesliga (BBL). Absteiger gibt es in diesem Jahr nicht.
„Wir wollen keine Fans, Spieler und Mitarbeiter in Gefahr bringen. Zudem erlauben die Gegebenheiten bei den Vereinen vor Ort keinen fairen Wettkampf mehr“, sagte Christian Krings, Geschäftsführer der 2. Bundesliga. Durch die Entscheidung entstehe „nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich eine sehr schwierige Situation“. Die BBL hat ihre Saison bislang nur ausgesetzt und hofft, diese zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen zu können.
Coronavirus: Bundesligist schickt Fußballerinnen nach Hause
Die Spielerinnen des Fußball-Bundesligisten FF USV Jena trainieren wegen der Coronavirus-Krise vorerst zu Hause. „Wir haben für alle Spielerinnen einen individuellen Trainingsplan erstellt, mit dem sie sich in den nächsten Tagen und Wochen fithalten können“, sagte Jenas Trainer Christopher Heck einer Mitteilung des Vereins von Montagabend zufolge.
Die Spielerinnen seien alle gesund. Die Mannschaft des Tabellenletzten sei angehalten, Kontakt mit anderen Menschen zu vermeiden und sich im häuslichen Umfeld aufzuhalten. Die Partien der Bundesliga der Frauen waren am Montag bis zum 19. April ausgesetzt worden.
Coronavirus: CFC denkt über Staatshilfe nach
Fußball-Drittligist Chemnitzer FC prüft die Inanspruchnahme staatlicher Hilfen, um durch die Aussetzung des Spielbetriebs bis Ende April finanziell abgesichert zu sein. Das kündigte die CFC-Vorstandsvorsitzende Romy Polster an. „Es ist nun maßgeblich, bis zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Chemnitzer FC aufrechtzuerhalten. Dazu werden wir alle angebotenen staatlichen Hilfen für die Liquiditätssicherung prüfen. Vor dieser Herausforderung steht nun die gesamte Liga“, sagte Polster in einer Pressemitteilung des Clubs.
Coronavirus: Harte Kritik an BVB-Boss Watzke
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund hat mit seinen abwehrenden Aussagen zur Solidarität innerhalb der Fußball-Bundesliga Unruhe ausgelöst. „Ich weiß nicht, was ihn dazu getrieben hat. Ich halte das für absolut unsolidarisch“, sagte Fortuna Düsseldorfs Vorstandschef Thomas Röttgermann der "Rheinischen Post": „Es war weder der richtige Zeitpunkt noch der richtige Inhalt.“
Watzke hatte angesichts der Aussetzung des Bundesliga-Spielbetriebes aufgrund der Corona-Pandemie in der ARD-"Sportschau" erklärt: „Am Ende können nicht die Klubs, die ein bisschen Polster angesetzt haben in den letzten Jahren, die Klubs, die das nicht getan haben, dafür auch noch belohnen.“ Watzke sieht durchaus eine „große Solidarität“, er befürwortet aber eine „ehrliche“ Haltung: „Wir haben ein Wirtschaftsunternehmen und sind auch Konkurrenten.“
Aue-Präsident schüttelt Kopf über Watzke
Präsident Helge Leonhardt von Zweitligist FC Erzgebirge Aue hat die ablehnende Haltung von Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zu möglichen finanziellen Hilfen von größeren für kleinere Clubs in der Fußball-Bundesliga kritisiert. „Ich denke da völlig anders, weil ich anders erzogen wurde und schon in den letzten 20 Jahren drei große Krisen erlebt und soziale Verantwortung für viele Menschen habe. Und da ging es nicht um Fußballer, die Multimillionäre sind“, sagte Leonhardt der „Leipziger Volkszeitung“.
Laut Geschäftsführer Christian Seifert von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) wurden Hilfen der Großklubs für kleinere Vereine bei der Mitgliederversammlung am Montag in Frankfurt am Main „nicht thematisiert“.
Coronavirus: Kricket-Saison in Australien endet vorzeitig
Auch die Kricket-Saison in Australien ist nun mit Verweis auf das Coronavirus beendet worden. Der Verband Cricket Australia verkündete das Ende am Dienstag. Als Meister wurde New South Wales festgelegt. Das Team lag in der Sheffield-Shield-Wertung vor der für den 27. März geplanten Runde vor Victoria. In der Liga gibt es mit Kane Richardson bereits einen mit Sars-CoV-2 infizierten Spieler.
Verbandschef Kevin Roberts sagte: „Das sind schwierige Entscheidungen, aber die richtigen angesichts der Umstände.“ New-South-Wales-Trainer Phil Jaques kommentierte: „Das ist nicht so, wie wir den Titel gewinnen wollten. Aber wir verstehen und unterstützen die Entscheidung.“
Podolski gewinnt Geisterspiel mit Antalya
Ex-Nationalspieler Lukas Podolski und sein Team Antalyaspor haben den 1:0-Sieg im Geisterspiel gegen Sivasspor gefeiert. „Wichtiger und verdienter Sieg: Acht Spiele ohne Niederlage“, schrieb Podolski bei Instagram und postete ein Bild der Mannschaft in der Kabine nach dem Spiel am Montagabend.
Antalyaspor kletterte nach der Partie ohne Zuschauer mit 30 Punkten auf Rang elf und hat fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge. Obwohl in den meisten europäischen Ligen wegen der Auswirkungen des Sars-CoV-2-Virus der Ball ruht, finden in der höchsten Spielklasse der Türkei weiter Begegnungen statt.
DEL-Abbruch: Haie-Präsident hat Mitleid
Geschäftsführer Philipp Walter von den Kölner Haien hat Mitgefühl mit den Konkurrenten gezeigt, nachdem die Play-offs in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) im Zuge der Coronavirus-Pandemie abgesagt wurden. „Die anderen Klubs tun mir sehr leid, nicht nur wegen der sportlichen Situation, sondern auch, weil sie jetzt durch den Ausfall der Play-off-Spiele viel unangenehme Arbeit zu erledigen haben. Das ist eine Herausforderung für den gesamten Sport in der Welt“, sagte Walter im Interview mit dem General-Anzeiger.
Die Haie hatten die Finalrunde nach einer zwischenzeitlich historisch schlechten Saison verpasst. Nach 17 Niederlagen in Folge hatte sich der KEC Ende Februar von Trainer Mike Stewart getrennt und den früheren Bundestrainer Uwe Krupp verpflichtet. Trotz der enttäuschenden Saison will Walter am Gerüst des Kaders festhalten. „Der Kern des Teams bleibt zusammen. Ich bin kein Freund davon, 20 Spieler wegzuschicken und 20 neue zu holen. Das ist wenig hilfreich“, sagte er.
Interaktive Karte zum Coronavirus:
Trotz Corona-Pandemie: Formel 1 hält an Monaco fest
Monaco hält trotz der Coronavirus-Pandemie an seinen Plänen für das Formel-1-Rennen Ende Mai fest. Es werde erwartet, dass der Grand Prix in Monte Carlo „wie ursprünglich geplant stattfindet“, teilte der Automobilclub des Fürstentums als Veranstalter mit. Im ursprünglichen Formel-1-Kalender war das Rennen als siebter WM-Lauf für den 24. Mai vorgesehen. Nach der kurzfristigen Absage des Auftakts in Australien und der Verschiebung der Rennen in Bahrain, Vietnam und China muss die Rennserie ihre Terminpläne aber völlig neu organisieren.
Die Formel-1-Spitze hatte zuletzt einen Saisonbeginn für Ende Mai angekündigt. Damit könnte Monaco zum Ort des Neustarts werden. Offen ist, was mit den Rennen im niederländischen Zandvoort und in Barcelona passiert, die für den 3. und 10. Mai angesetzt waren. Wegen der Ausbreitung von Sars-CoV-2 sei der Automobilclub von Monaco vorläufig aber „bis auf Weiteres“ für Mitglieder und Öffentlichkeit geschlossen, hieß es in der Mitteilung.
Coronavirus: Kroos meldet sich fit
Fußball-Nationalspieler Toni Kroos (30), der derzeit unter Quarantäne steht, hat keine Anzeichen für eine Erkrankung am Coronavirus. „Mir und meiner Familie geht es gut, keine Symptome. Wir sind fit“, sagte Kroos in der am späten Montagabend ausgestrahlten ProSieben-Show „Late Night Berlin“. Kroos steht, wie die gesamte Mannschaft von Real Madrid, seit mehreren Tagen unter Quarantäne, weil zuvor ein Profi des Basketballteams positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden war.
„Langweilig ist mir nicht, das kannst du dir vorstellen mit drei Kindern. Den ganzen Tag zuhause wird es nicht langweilig. Aber wenn man mal nach rechts und links schaut, ist die Hauptsache, dass es uns allen gut geht“, sagte der Fußball-Profi im Videotelefonat mit Moderator Klaas Heufer-Umlauf. Er esse viel Nudeln und habe noch reichlich Klopapier im Haus, scherzte Kroos.
Coronavirus: NFL verschiebt Trainingsstart
Die NFL passt ihren Zeitplan an die Coronavirus-Pandemie an und hat den Trainingsauftakt für die Teams auf unbestimmte Zeit verschoben. Mannschaften mit einem neuen Cheftrainer hätten nach der ursprünglichen Planung am 6. April angefangen, alle anderen Teams wären am 20. April in die Saisonvorbereitung gestartet. Man werde sich in regelmäßigen Abständen austauschen und die Situation rund um die Ausbreitung des Virus neu beurteilen, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung der NFL und der Spielergewerkschaft NFLPA.
In der derzeit laufenden Wechselperiode dürfen sich Teams und Spieler zudem nicht persönlich treffen. Interessierte Mannschaften dürfen Spieler nicht zu ihren Geschäftsstellen oder anderen Orten bringen und selbst keine Angestellten zu den Profis schicken. Ärztliche Untersuchungen müssen in der Nähe der bisherigen Städte vorgenommen werden. Clubs und Spieler auf dem freien Markt dürfen seit Montag miteinander verhandeln. Verträge unterschrieben werden dürfen frühestens ab Mittwoch.
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Nascar-Serie setzt wegen Corona Rennbetrieb aus
Die US-Rennsportserie Nascar unterbricht ihre Saison wegen der Coronavirus-Pandemie bis zum 9. Mai. „Wir wollen alle 36 Rennen in dieser Saison fahren“, hieß es in der Mitteilung vom Montag (Ortszeit). Genaue Angaben zu weiteren und neuen Terminen mache man, nachdem man die Lage weiter beobachtet und sich mit den Gesundheitsbehörden abgestimmt habe. Am Freitag hatte die Serie, in der bislang sieben Rennen gefahren worden sind, zunächst nur die kommenden zwei Wettkämpfe auf Eis gelegt.
NBA, NHL, MLS und MLB haben auf die Ausbreitung des Virus und die schärferen Vorgaben durch die US-Gesundheitsbehörde ebenfalls reagiert und pausieren bis mindestens Mitte Mai. Nascar möchte die Saison am 9. Mai in Martinsville wieder aufnehmen.
35 Prozent der Mitarbeiter des FC Valencia Sars-CoV-2-positiv
Der FC Valencia hat nach den fünf positiven Ergebnissen in der vergangenen Woche weitere Mitarbeiter auf das Coronavirus testen lassen. In einem offiziellen Statement teilte der Verein, der vorige Woche noch in der Fußball Champions League gegen Atalanta Bergamo spielte, dass 35 Prozent der Mitarbeiter des Clubs positiv auf das Sars-CoV2-Virus getestet wurden.
Die meisten Infizierten zeigen schwache bis keine Symptome, heißt es. Die Betroffenen seien derzeit zu Hause isoliert, werden medizinisch untersucht und führen ihren geplanten Trainingsplan durch.
Coronavirus: Grand National abgesagt
Das berühmteste Hindernisrennen der Welt, das Grand National auf der Galopprennbahn in Aintree, ist wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Dies teilte der austragende Jockey Club in Liverpool am Montag mit.
Das umstrittene Rennen sollte im Rahmen des dreitägigen Meetings vom 2. bis 4. April stattfinden. Überlegungen, die Veranstaltung unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchzuführen, wurden angesichts der dramatischen Entwicklungen rund um das Coronavirus verworfen. Das mit einer Million Pfund dotierte Grand National steht wegen seiner extremen Ansprüche an Pferde und Jockeys alljährlich in der Kritik. Das Rennen hat schon vielen Pferden und Reitern das Leben gekostet.
KHL legt wegen Coronavirus Pause ein
Die Kontinental Hockey League KHL unterbricht die laufenden Eishockey-Play-offs für eine Woche. Man wolle in der Zeit ein neues Format für die nach den Ausstiegen von Jokerit Helsinki und den Kasachen von Barys Nur-Sultan sechs verbliebenen russischen Clubs finden, teilte die Liga mit. Beide Teams hatten sich im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus auf Anraten der Gesundheitsbehörden Finnlands (Jokerit) beziehungsweise wegen eines Verbots von Sportveranstaltungen in Kasachstan (Barys) aus den Playoffs zurückgezogen.
Coronavirus: Boat Race Cambridge – Oxford abgesagt
Das berühmte Boat Race zwischen den Ruderclubs der Universitäten Oxford und Cambridge, das jährlich in London auf der Themse ausgetragen wird, muss in diesem Jahr ausfallen. „Als Folge der gegenwärtigen Situation mit Covid-19 ist das Boat Race am 29. März abgesagt worden“, teilten die Organisatoren am Montagabend mit. „Diese Entscheidung basiert einzig und allein auf unserer Sorge um das Wohlbefinden unserer Mannschaften, unserer Zuschauer, unserer Mitarbeiter und der Freiwilligen.“
Beim Ruderclub von Cambridge äußerte man sich bestürzt über die Absage und sprach von „bitteren Nachrichten“ für das Team und die Trainer, die seit September 2019 hart dafür trainiert hätten. Der Ausfall des Rennens treffe die Athleten beider Universitäten hart, hieß es, „aber wir sind uns bewusst, dass die Situation, vor der das Vereinigte Königreich steht, nie da gewesen ist.“ Ähnlich äußerten sich die Ruderer von Oxford: „Wir sind zutiefst enttäuscht, aber die Verbreitung des Virus einzudämmen muss die oberste Priorität sein.“
Coronavirus: Boxer brechen Olympia-Qualifikation ab
Kurz vor dem Abbruch der Qualifikation in London hat sich Hamsat Shadalov als erster deutscher Boxer sein Ticket für die Olympischen Sommerspiele in Tokio gesichert. Der Berliner besiegte Europameister Kurt Walker aus Irland am Montagabend im Federgewicht-Achtelfinale 5:0 und erkämpfte sich seinen Quotenplatz. Zuvor hatte Hamza Touba aus Heidelberg beim 0:5 im Fliegengewicht gegen den topgesetzten Franzosen Billal Bennama keine Chance.
Kurz vor dem Beginn der Abend-Kämpfe hatten die Veranstalter den Abbruch des Turniers zum Ende des dritten Wettkampftages angekündigt. Die Qualifikation in der britischen Hauptstadt war bis zum 24. März angesetzt und hatte am Wochenende trotz der Coronavirus-Pandemie sogar mit Zuschauern begonnen. Zugleich wurde die für Mai geplante globale Qualifikation in Paris abgesagt.
Coronavirus: So können Sie sich vor Ansteckung schützen
- Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch, das sie danach wegwerfen. Ist keins griffbereit, halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase. Danach: Hände waschen
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- Das Gesicht nicht mit den Händen berühren, weil die Erreger des Coronavirus über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen können
- Ein bis zwei Meter Abstand zu Menschen halten, die Infektionssymptome zeigen
- Schutzmasken und Desinfektionsmittel sind überflüssig – sie können sogar umgekehrt zu Nachlässigkeit in wichtigeren Bereichen führen