Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 26. Dezember 2019:
- Meisterkurs! Liverpool zerlegt „Verfolger“ Leicester
- Arsenal enttäuscht weiter
- Tottenham dreht Spiel gegen Brighton
- Hertha will angeblich Draxler nach Berlin holen
- Gehalt nicht zahlbar: Club trennt sich von Trainer
- "Verbrechen": Guardiola zürnt über zwei Spielen binnen 48 Stunden
- Hannover verzichtet auf Trainingslager im Süden
- Klopp & Co. besuchen Kinder im Krankenhaus
- Mandzukic wechselt nach Katar
- Son bleibt nach Roter Karte gesperrt
- Vier fragwürdige Elfmeter: Marokko sperrt Schiedsrichter
- Tuchel-Assistent als VfB-Trainer gehandelt
Liverpool zerlegt „Verfolger“ Leicester am Boxing Day
Jürgen Klopp und der FC Liverpool haben am Boxing Day den ultimativen Machtbeweis erbracht – und knapp fünf Monate vor dem Ligafinale für eine Art Vorentscheidung im Titelrennen gesorgt. Die Mannschaft des deutschen Teammanagers gewann auch das Topspiel bei Verfolger Leicester City drückend überlegen mit 4:0 (1:0). Damit bauten die Reds ihren Vorsprung auf 13 Zähler aus, Liverpool hat zudem ein Spiel weniger absolviert.
Fünf Tage nach seinem entscheidenden Treffer im Finale der Klub-WM in Doha (1:0 gegen CR Flamengo) nutzte der frühere Bundesligaprofi Roberto Firmino (31.) eine der zahlreichen Liverpooler Chancen zur Führung vor der Pause. Leicesters erster – allerdings geblockter – Torschuss folgte erst in der 48. Minute.
Die Kräfteverhältnisse waren deutlich, der Spielstand passte dazu erst spät: James Milner per Handelfmeter (71.), erneut Firmino (74.) und Trent Alexander-Arnold (78.) erhöhten innerhalb von nur acht Minuten. Liverpool hat in dieser Saison nun 52 von 54 möglichen Punkten eingefahren und strebt seiner ersten englischen Meisterschaft seit 1990 entgegen. Einen Zähler hinter Leicester (39) folgt auf Rang drei Meister Manchester City, der am Freitag noch bei den Wolverhampton Wanderers im Einsatz ist.
Arsenal enttäuscht weiter
Mikel Arteta hat am Boxing Day bei seinem Debüt als Teammanager des FC Arsenal immerhin einen Punkt geholt. In seiner ersten Partie an der Seitenlinie der Gunners kam das Team nach Rückstand nicht über ein 1:1 (0:1) beim AFC Bournemouth hinaus. Bei nur noch sechs Punkten Vorsprung auf Abstiegsplatz 18 muss die Mannschaft um Ex-Nationalspieler Mesut Özil den Blick vor dem Derby gegen den FC Chelsea am Sonntag (15 Uhr/Sky) zunehmend in Richtung Tabellenkeller richten.
Besser verlief am zweiten Weihnachtstag die Premiere für Starcoach Carlo Ancelotti beim FC Everton. Von der vor dem Spiel geforderten „Offensivpower“ war beim 1:0 (0:0) gegen den FC Burnley zwar wenig zu sehen, das Siegtor durch Dominic Calvert-Lewin (80.) bescherte dem Ex-Bayern-Trainer aber wichtige Punkte im Abstiegskampf.
Der FC Chelsea kassierte vier Tage nach den rassistischen Beleidigungen gegen Nationalspieler Antonio Rüdiger ein 0:2 (0:1) gegen den FC Southampton. Die Tore für das Team des ehemaligen Bundesliga-Trainers Ralph Hasenhüttl erzielten Michael Obafemi (31.) und Nathan Redmond (73.).
Tottenham dreht Spiel gegen Brighton
Tottenham Hotspur hat in der englischen Meisterschaft einen erneuten Rückschlag abgewendet. Zum Auftakt des traditionellen Weihnachtsspieltags in der Premier League gewannen die Londoner von Trainer José Mourinho am Donnerstag daheim trotz Rückstandes noch 2:1 (0:1) gegen Brighton & Hove Albion. Damit schob sich der Champions-League-Finalist der Vorsaison in der Tabelle vorerst auf Platz fünf.
Spurs-Torjäger Harry Kane traf bei Regen in der 24. Minute zur vermeintlichen Führung, stand aber hauchdünn im Abseits. Auf der anderen Seite köpfte Adam Webster für den Tabellen-13. einen Freistoß des früheren Ingolstädters Pascal Groß ein (37.). Tottenham, im Achtelfinale der Champions League Gegner von RB Leipzig, kam durch Kane zum Ausgleich (53.), nachdem die Gäste mit einem missglückten Klärungsversuch unfreiwillig die Vorlage lieferten. Dele Alli traf nach schöner Kombination zum verdienten Sieg (72.).
Hertha will angeblich Draxler nach Berlin holen
Nach einem Bericht der Tageszeitung "Le Parisien" soll Bundesligist Hertha BSC an einer Verpflichtung des deutschen Nationalspielers Julian Draxler vom französischen Meister Paris Saint-Germain interessiert sein. In dieser Saison kam der 26-Jährige auch wegen einer Verletzung nur zu sechs Einsätzen in der Liga und zwei in der Champions League.
Nach Informationen der französischen Nachrichtenagentur AFP ist ein Transfer in der Winterpause allerdings eher unwahrscheinlich. Sportdirektor Leonardo hatte zuletzt erklärt, im Winter seien keine großen Wechsel zu erwarten, zudem habe Trainer Thomas Tuchel im Mittelfeld wenige Optionen.
Die Hertha war zuletzt auch aufgrund des Einstiegs von Großinvestor Lars Windhorst mit prominenten Namen in Verbindung gebracht worden. Trainer Jürgen Klinsmann hatte vor Weihnachten prominente Verstärkungen angekündigt. Unter anderem war über Rio-Weltmeister Mario Götze von Borussia Dortmund und über den ehemaligen Gladbacher Granit Xhaka vom FC Arsenal spekuliert worden.
Gehalt nicht zahlbar: Club trennt sich von Trainer
Wie zuvor bei Winfried Schäfer: Der iranische Fußballclub Esteghlal Teheran hat sich nach dem Scheitern der zweiwöchigen Verhandlungen wegen Problemen bei der Gehaltszahlung von seinem italienischen Trainer Andrea Stramaccioni getrennt.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna vom Donnerstag seien die Forderungen des 44-Jährigen für Esteghlal nicht umsetzbar. Das Geld stand zwar bereit, aber die Iraner konnten es wegen der US-Sanktionen nicht auf das Konto des Trainers in Italien überweisen. Bis zum Frühjahr hatte der frühere Karlsruher Coach Schäfer das Team betreut.
"Verbrechen": Guardiola zürnt über zwei Spielen binnen 48 Stunden
Kurz vor Heiligabend schrieb Pep Guardiola einen Brief. Allerdings teilte er dabei nicht dem Weihnachtsmann seine Geschenkwünsche zum Fest mit, sondern machte seinem Ärger Luft. Der Adressat: Die Premier League.
Denn in diesem Jahr trifft der Weihnachtswahnsinn rund um den traditionellen englischen Boxing Day am 26. Dezember Guardiola mit Titelverteidiger Manchester City knüppeldick. Innerhalb von nicht einmal 48 Stunden muss der vom FC Liverpool abgehängte Meister gegen die Wolverhampton Wanderers (Freitag, 20.45 Uhr) und Sheffield United (Sonntag, 19.00 Uhr) antreten.
„Ich habe mich nur bedankt“, sagte Guardiola auf sein Schreiben angesprochen mit einer gehörigen Portion Süffisanz: „Ich weiß eines ganz genau: Weniger als 48 Stunden zwischen zwei Spielen zu haben, ist nicht das perfekte Timing.“ So hatte das Weihnachtsprogramm der Citizens auch nicht viel mit Besinnlichkeit zu tun. Training am 23. und 24. Dezember, frei am 25. Dezember, Training am 26. Dezember, Spiele am 27. und 29. Dezember. Ach ja, am Neujahrstag geht es gegen den FC Everton.
Hannover verzichtet auf Trainingslager im Süden
Zweitligist Hannover 96 wird sich daheim auf die zweite Saisonhälfte vorbereiten und auf ein Trainingslager im Süden verzichten. Dies teilte der Tabellen-13. am Dienstag mit. Die Mannschaft werde die guten Trainingsbedingungen in Hannover nutzen. Durch den Verzicht auf ein Trainingslager bekomme Trainer Kenan Kocak zudem die Möglichkeit von zwei weiteren Trainingstagen, die sonst durch An- und Abreise verloren gegangen wären.
Kocak, Geschäftsführer Martin Kind und Sportdirektor Jan Schlaudraff hatten zuvor die ersten 18 Spiele dieser Zweitligasaison analysiert, in deren Verlauf sich Hannover von Trainer Mirko Slomka getrennt hatte. „Wir schätzen die Rückrunde mit Realismus und Vernunft ein. Alle Chancen, die sich uns bieten, werden wir versuchen zu nutzen“, sagte Kind in der Mitteilung. Es bestehe die grundsätzliche Bereitschaft, in der Winterpause Spieler zu verpflichten, wenn sie die Qualität der Mannschaft auch über den Sommer hinaus stärkten. Das erste Spiel im neuen Jahr bestreitet Hannover 96 am 28. Januar bei Jahn Regensburg.
Klopp & Co. besuchen Kinder im Krankenhaus
Jürgen Klopp und Spieler des FC Liverpool haben einige erkrankte Kinder zur Weihnachtszeit glücklich gemacht. Bei einem Krankenhaus-Besuch lud Klopp einen Jungen, der eine Beinoperation überstehen musste, zu einem Besuch auf das Trainingsgelände des Champions-League-Siegers ein. Der gerührte Junge strahlte im Krankenbett erst verblüfft und vergoss später einige Tränen, wie auf einem am ersten Weihnachtsfeiertag auf der Premier-League-Homepage veröffentlichten Video zu sehen war.
„Die Leute denken vielleicht, wir geben den Kindern viel, wenn wir hierher kommen. Aber in Wirklichkeit gibt uns das Energie, emotionale Energie“, sagte der mit einer roten Weihnachtsmütze verkleidete Klopp. Einige der Spieler sangen ein Geburtstagsständchen für ein Mädchen. Abwehrspieler Andy Robertson stellte fest: „Wir kämpfen in der Premier League und um die Champions League. Das hier rückt das alles ein bisschen zurecht. Einige von den Kindern kämpfen darum, gesund zu sein, sie wollen Weihnachten einfach zu Hause sein.“
In einer Weihnachtsbotschaft auf der Club-Homepage zeigte sich Klopp vor dem Spitzenspiel bei Leicester City am zweiten Weihnachtsfeiertag stolz und berührt von den sportlichen Erfolgen in diesem Jahr. Er werde niemals die Nacht nach dem 2:0-Sieg im Champions-League-Finale gegen Tottenham Hotspur in Madrid und den Empfang am folgenden Tag in Liverpool vergessen. Klopp erinnerte am Mittwoch auch an den Mix der Kulturen, Traditionen, Hintergründe und Glaubensrichtungen in der Kabine des überlegenen Tabellenführers und meinte über den FC Liverpool: „Ich liebe das. Es ist etwas Besonderes.“
Mandzukic wechselt nach Katar
Kroatiens Vizeweltmeister Mario Mandzukic (33) wechselt vom italienischen Rekordmeister Juventus Turin nach Katar zu Al Duhail. Das gab sein neuer Club am Dienstag bekannt. Medien in Katar berichten, der frühere Bundesligaspieler des VfL Wolfsburg und des FC Bayern München habe einen Vertrag über zweieinhalb Jahre unterschrieben.
Mandzukic hat in Turin seit der Amtsübernahme des neuen Trainers Maurizio Sarri im Juni dieses Jahres nicht mehr für Juventus gespielt. Mandzukic war im Sommer 2015 von Atlético Madrid nach Turin gewechselt. Mit der Alten Dame war er viermal italienischer Meister und stand 2017 im Champions-League-Finale gegen Real Madrid (1:4).
Son bleibt nach Roter Karte gesperrt
Der frühere HSV-Profi Heung-Min Son ist für die nächsten drei Spiele seines Premier-League-Clubs Tottenham Hotspur gesperrt. Der englische Verband FA bestätigte die Rote Karte gegen Son bei der 0:2-Niederlage am Sonntag gegen den FC Chelsea und wies den Einspruch von Tottenham ab.
Son hatte dem am Boden liegenden deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger in den Bauch getreten und war daraufhin des Feldes verwiesen worden. Er fehlt seiner Mannschaft in den Spielen gegen Brighton sowie in Norwich und Southampton.
Vier fragwürdige Elfmeter: Marokko sperrt Schiedsrichter
Ein marokkanischer Schiedsrichter ist lebenslang gesperrt worden, weil er in einem nationalen Erstligaspiel vier fragwürdige Elfmeter gepfiffen hatte. Das gab der marokkanische Verband FRMF am Dienstag bekannt.
Der 44-jährige Hicham Tiazi hatte im Meisterschaftsspiel zwischen Olympique Khouribga und Youssoufia Berrechid (4:1) drei Elfmeter für Khourigba und einen für Berrechid gegeben – nach Darstellung des Verbandes „höchst fehlerhafte und der Bedeutung des Spiels nicht angemessene Entscheidungen“. Tiazi habe damit dem Ansehen des Sports geschadet.
Tuchel-Assistent als VfB-Trainer gehandelt
Zweitligist VfB Stuttgart soll bei der Suche nach einem neuen Trainer laut Informationen der „Stuttgarter Zeitung“ auch Zsolt Löw im Blick haben. Der Ex-Profi arbeitet derzeit als Assistenzcoach des einstigen Dortmunder Coaches Thomas Tuchel beim französischen Meister Paris Saint-Germain. Einen konkreten Kontakt habe es bisher aber weder zu Löw noch zu anderen möglichen Kandidaten gegeben, hieß es weiter.
Der VfB hatte am Montagabend die Trennung vom bisherigen Trainer Tim Walter bekanntgegeben, der erst im Sommer von Holstein Kiel gekommen war. Trotz Tabellenplatz drei zur Winterpause sah der Bundesliga-Absteiger der Vorsaison seine Ziele für diese Spielzeit nach zuletzt schwächeren Leistungen gefährdet. Eine Entscheidung über einen Nachfolger sei noch nicht gefallen, sagte der Vorstandsvorsitzende Thomas Hitzlsperger in einer Mitteilung.
Wie der „Kicker“ schrieb, soll in der Führung der Stuttgarter bereits über den ehemaligen Mainzer Trainer Sandro Schwarz und den früheren Kölner Coach Markus Anfang diskutiert worden sein. Die „Stuttgarter Zeitung“ berichtete indes, beide spielten bei den Zukunftsszenarien des deutschen Ex-Meisters keine Rolle.