Hamburg. Trotz der beiden Siege zum Abschluss blieben die meisten Akteure des FC St. Pauli in den ersten 18 Spielen unter ihren Möglichkeiten.

Bis zum 4. Januar haben die Fußball-Profis des FC St. Pauli Zeit, sich von den nervenaufreibenden ersten 18 Spielen der Saison zu erholen. Die beiden Siege am Ende hoben die Stimmung noch einmal nach zuvor durchwachsenen Leistungen und noch schwächeren Resultaten.

Im Winterzeugnis erhalten folgerichtig nur wenige eine uneingeschränkt gute Bewertung. Berücksichtigt wurden nur Spieler, die auf mindestens sieben Einsätze gekommen sind.

Tor
Robin Himmelmann (18 Spiele): Fast immer ein sicherer Rückhalt, nur beim 3:3 in Dresden nach 3:0-Führung mit einem folgenschweren Blackout.


Abwehr
Daniel Buballa (14 Spiele/0 Tore): Mit der Kapitänsbinde fand der Linksverteidiger zur Bestform seiner Karriere.
Jan-Philipp Kalla (7/0): Der „Fußballgott“ bot bei seinen (zu) wenigen Einsätzen meist solide Leistungen auf verschiedenen Positionen.
James Lawrence (8/1): Hatte bei den Siegen gegen Kiel und den HSV einen bärenstarken Einstand, danach war er durch seine Meniskus-Verletzung gehandicapt und erlebte in Aue ein Desaster. Bislang ist er der einzige Abwehrspieler mit einem Torerfolg.
Sebastian Ohlsson (9/0): Ein alles in allem solider Neuzugang, aber keine echte Verstärkung.
Leo Östigard (13/0): Der erst 20 Jahre junge Innenverteidiger steht vor einer großen Zukunft. Für sein Alter schon sehr abgeklärt.
Matthew Penney (7/0): Der variabel einsetzbare Linksfuß konnte noch nicht voll überzeugen.

Mittelfeld
Finn Ole Becker (16/1): Das seit Jahren größte Talent aus dem eigenen Nachwuchs startete stark, fiel zwischenzeitlich körperlich in ein Loch, war zuletzt wieder stärker. Der 19-Jährige müsste noch torgefährlicher werden.
Christopher Buchtmann (9/0): Verlor bei Trainer Luhukay seinen Status als Stammspieler, plagte sich mit einem Bänderanriss, kämpfte sich aber zuletzt zurück ins Team und bot dabei ordent­liche Vorstellungen. Er muss aber seine Torgefahr wiederfinden.
Christian Conteh (7/2): Der pfeilschnelle, offensive Außenbahnspieler erzielte in Bielefeld und gegen Kiel je einen wichtigen Treffer. Seine anfällige Muskulatur aber verhinderte, dass er häufiger als siebenmal zum Einsatz kam.
Marvin Knoll (15/0): Hat seit Saisonbeginn einen schweren Stand bei Trainer Luhukay und kam zu selten an die Topform heran, die ihn in der Hinserie 2018/19 ausgezeichnet hatte.


Ryo Miyaichi (18/1): Einziger Feldspieler, der in keiner Partie fehlte. Lange blieb er aber unter seinen Möglichkeiten.
Mats Möller Daehli (16/1): Konnte das hohe Niveau, das er im Spätsommer und Frühherbst erreicht hatte, nicht halten. Dennoch insgesamt ein wichtiger Leistungsträger mit sieben Torvorlagen.
Waldemar Sobota (13/2): Hatte als zentraler Spieler einige starke Auftritte. Sein Problem bleibt die Konstanz.

Angriff
Dimitrios Diamantakos (10/6): Bestätigte seine These, dass er Tore schießt, wenn er regelmäßig spielen darf. Zuletzt stoppte ihn eine Muskelverletzung in seinem Tordrang.
Viktor Gyökeres (11/5): Die Leihgabe wirkte bei allem Engagement lange fahrig, steigerte sich in den beiden jüngsten Spielen und wurde torgefährlich.
Boris Tashchy (7/0): Konnte seine Verpflichtung im Sommer bisher nicht rechtfertigen. Es wäre wohl besser und günstiger gewesen, Jan-Marc Schneider (jetzt Jahn Regensburg) zu behalten.
Henk Veerman (7/4): Brauchte nach seinem Kreuzbandriss elf Monate, um in der Zweiten Liga wieder voll einsatzfähig zu sein. Seine jetzt schon vier Tore bei fünf Startelfeinsätzen zeigen, welche Qualität St. Pauli bis Mitte November gefehlt hat. Der Niederländer ist das Gesicht des Aufschwungs in den beiden jüngsten Spielen.

Neben diesen 18 Profis kamen seit dem Saisonstart 15 weitere Akteure in der Zweiten Liga zum Einsatz, dazu noch zwei weitere Spieler in den beiden DFB-Pokalspielen.