Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Dienstag, den 17. Dezember 2019:
- St. Paulis Abwehrchef Lawrence am Knie operiert
- Nach Kung-Fu-Tritt: Schalke-Torwart Nübel für vier Spiele gesperrt
- Arsenal wirbt offenbar um Guardiolas Co-Trainer Arteta
- Eintracht lange ohne Torró und Torwart Rönnow
- Rassismus-Vorwurf: Auerbach lädt Hertha BSC ein
- Italiens 3. Liga tritt in den Streik
- Champions League: Sky zeigt Bayern, DAZN Leipzig und BVB
- Watford-Torwart Foster rettet 80-jährigen Fan
- US-Startorhüterin Solo mit Zwillingen schwanger
- Serie A: Affenbild gegen Rassismus löst Entsetzen aus
St. Paulis Abwehrchef Lawrence am Knie operiert
Verteidiger James Lawrence vom FC St. Pauli ist erfolgreich am Knie operiert worden. Der Kiezclub twitterte am Dienstag ein Foto, auf dem der walisische Nationalspieler mit seinem bandagiertem rechten Knie zu sehen ist.
Lawrence laborierte an einer Meniskusverletzung. Der 27 Jahre alte Abwehrchef wurde in Belgien operiert. Die Leihgabe vom RSC Anderlecht wird nach Angaben des FC St. Pauli sechs Wochen lang pausieren.
Nach Kung-Fu-Tritt: Schalke-Torwart Nübel für vier Spiele gesperrt
Nach seinem Kung-Fu-Foul ist FC Schalkes Torhüter Alexander Nübel für vier Spiele gesperrt worden. Zudem muss der 23-Jährige eine Geldstrafe von 12.000 Euro zahlen, wie der Deutsche Fußball-Bund am Dienstag mitteilte. „Wir haben das Strafmaß akzeptiert“, sagte Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider der „Bild“-Zeitung.
Nübel war am Sonntag beim 0:1 gegen Bundesliga-Kontrahent Eintracht Frankfurt Gegenspieler Mijat Gacinovic mit dem Fuß gegen die Brust gesprungen und in der 67. Minute von Schiedsrichter Felix Zwayer mit Rot des Feldes verwiesen worden.
Nübel hatte sich danach persönlich und öffentlich entschuldigt. „Es geht um das, was Alex bereits gesagt hat: Am Ende geht es um die Gesundheit von Gacinovic – das ist das Wichtigste.“ Den Frankfurtern sprach Schneider ein „großes Kompliment für deren Sportsgeist“ aus: „Es kamen zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Vorwürfe in Richtung von Alex Nübel. Besser geht's nicht, so muss man miteinander umgehen.“
Nübel verpasst somit die beiden letzten Spiele des Jahres in Wolfsburg und gegen den SC Freiburg sowie die beiden ersten Duelle der Rückrunde gegen Borussia Mönchengladbach und beim FC Bayern München. Gerade letzteres wäre brisant gewesen. Nübel, der seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag noch nicht verlängert hat, wird seit Monaten mit dem Rekordmeister in Verbindung gebracht.
Arsenal wirbt offenbar um Guardiolas Co-Trainer Arteta
Der FC Arsenal steht möglicherweise kurz davor, den Spanier Mikel Arteta als neuen Cheftrainer zu verpflichten. Nach Informationen des britischen Senders Sky Sports News befinden sich die Gespräche mit Arteta, der beim englischen Meister Manchester City derzeit Co-Trainer von Pep Guardiola ist, in einem „sensiblen Stadium“. Der 37-Jährige, der von 2011 bis 2016 für die Gunners spielte, galt bereits im Sommer 2018 vor der Verpflichtung seines inzwischen beurlaubten Landsmannes Unai Emery bei Arsenal als Trainerkandidat.
Am Montag war bekannt geworden, dass Vertreter von Arsenal den früheren Mittelfeldspieler in Manchester getroffen hatten. Britische Medien hatten ein Foto veröffentlicht, das Arsenal-Manager Vinai Venkatesham in der Nacht von Sonntag auf Montag vor Artetas Haus zeigt. Laut dem Bericht von Sky Sports News müsse Arteta nun entscheiden, wo er seine Zukunft sieht. Guardiola hatte schon früher erklärt, er würde seinen Co-Trainer nicht an einem Wechsel hindern.
Eintracht lange ohne Torró und Torwart Rönnow
Eintracht Frankfurt wird in den kommenden sechs Wochen auf Torwart Frederik Rönnow verzichten müssen. Wie der Bundesligist am Dienstag mitteilte, erlitt der Däne im Spiel beim FC Schalke 04 (0:1) am Sonntag bei einem Abschlag einen Sehneneinriss am rechten Oberschenkel. Außerdem beklagen die Hessen auch noch den Ausfall von Mittelfeldspieler Lucas Torró, der sich ebenfalls im Schalke-Spiel einen Riss des Innenbandes zugezogen hat. Der Spanier wird voraussichtlich drei bis vier Monate fehlen.
Da Stammtorwart Kevin Trapp nach einer Schulterverletzung erst in der Rückrunde zurückerwartet wird, wird am Mittwoch (20.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln Felix Wiedwald ins Eintracht-Tor rücken.
Rassismus-Vorwurf: Auerbach lädt Hertha BSC ein
Der VfB Auerbach hat auf den Rassismus-Vorwurf beim Spiel seiner B-Jugendlichen am Wochenende gegen Hertha BSC reagiert und die Berliner Spieler zu einem Treffen nach Auerbach eingeladen. Die Nachwuchsspieler beider Teams sollten die Möglichkeit eines Austausches erhalten, teilte der Club mit.
„Wir laden daher euch als B-Jugend-Team von Hertha BSC zu einem Besuch ins Vogtland und natürlich auch zu einem gemeinsamen Freundschaftsspiel ein“, teilte Auerbachs Vorstand in einem Schreiben an Paul Keuter, Mitglied der Geschäftsleitung bei Hertha BSC, mit.
Die B-Junioren von Bundesligist Hertha BSC hatten am Sonnabend das Punktspiel in der Nachwuchs-Regionalliga Nordost beim VfB Auerbach nicht fortgesetzt, nachdem nach Angaben der Berliner mehrere Spieler von Herthas U16 von Gegenspielern „rassistisch beleidigt worden“ seien. Auerbach bestritt die Anschuldigungen und beklagte seinerseits, dass VfB-Akteure beleidigende Äußerungen von Hertha-Spieler hätten ertragen müssen. Der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) prüft derzeit, ob ein Verfahren eröffnet wird.
Italiens 3. Liga tritt in den Streik
Italiens 3. Liga will am kommenden Wochenende in den Streik treten. 30 Spiele sollen für Sonnabend und Sonntag abgesagt werden, kündigte der Präsident der Serie C, Francesco Ghirelli, an.
Der Streik wurde beschlossen, um von der italienischen Regierung Steuerentlastungen zugunsten der Clubs zu fordern. Drittligisten seien für die Nachwuchsschulung im Fußball von entscheidender Bedeutung. Sie hätten auch eine soziale Funktion, die von der Regierung berücksichtigt werden müsse, meinte Ghirelli.
Steuerentlastungen seien wichtig, damit die Drittligisten mehr in Infrastrukturen und Nachwuchs investieren könnten, lautet die Forderung der 3. Liga. Ghirelli plant am Donnerstag ein Treffen mit dem italienischen Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri und mit Verbandspräsidenten Gabriele Gravina. Mehrere Drittligisten sind hoch verschuldet.
Champions League: Sky zeigt Bayern, DAZN Leipzig und BVB
Die Schlagerspiele zwischen dem FC Chelsea und Bayern München im Achtelfinale der Champions League werden exklusiv beim Pay-TV-Sender Sky (25. Februar und 18. März) ausgestrahlt. Der Streamingdienst DAZN kann dafür die Hinspielduelle zwischen Borussia Dortmund und Paris St. Germain (18. Februar) sowie Tottenham Hotspur und RB Leipzig (19. Februar) exklusiv senden.
Die Rückspiele dieser beiden Vergleiche sind am 10. und 11. März bei Sky zu sehen. Auf diese Verteilung einigten sich beide Rechteinhaber. Sky bietet darüber hinaus an allen Spieltagen im Achtelfinale die Konferenz der Spiele an.
Sky wird außerdem unter anderem exklusiv die Spiele zwischen Real Madrid und Manchester City (26. Februar und 17. März) übertragen. Bei DAZN ist zudem unter anderem SSC Neapel – FC Barcelona (25. Februar und 18. März) zu sehen. Das Hinspiel zwischen Atlético Madrid und dem Titelverteidiger FC Liverpool läuft am 18. Februar bei Sky, das Rückspiel am 11. März bei DAZN.
Die Achtelfinal-Duelle der Champions League
Watford-Torwart Foster rettet 80-jährigen Fan
Sportlich läuft es für Torhüter Ben Foster mit seinem Club Watford FC als Tabellenletzter der englischen Premier League mit bisher nur einem Sieg alles andere als gut. Abseits des Rasens zeigte der Keeper sich offenbar als Mann mit einem großen Herz: Denn der 36-Jährige half laut einem Bericht einem 80-jährigen Mann, der an Demenz leidet. Foster selbst machte die Sache nicht publik, sie wurde über Twitter öffentlich. "Super Ben auf und neben dem Platz", twitterte sein Verein über die Verlinkung zum Beitrag von User Dior Angus.
Die von diesem beschriebene Geschichte geht so: Nach dem 0:0 gegen Crystal Palace am 7. Dezember fährt Foster mit seiner Frau und seinem Vater nach Hause, als ihnen ein älterer Mann auffällt. Der 80-Jährige wollte zehn Meilen im Dunklen zu Fuß auf der zweispurigen Straße nach Hause laufen, weil die Autobatterie schlapp gemacht hatte. Erst fährt Foster weiter, doch dann machen er und seine Familie sich Sorgen und kehren um. Und finden den Mann, der seit 60 Jahren Dauerkarteninhaber des Watforder Clubs ist, in einem Graben liegend.
Foster hilft dem Mann, fährt ihn nach Hause und lädt ihn zu sich zum Weihnachtsfest ein, falls er allein sein sollte. Und obendrauf gibt Foster noch ein Versprechen: Falls der 80-Jährige nächstes Jahr noch in der Lage ist, zu den Watford-Spielen zu kommen, bezahlt der Torwart die Dauerkarte.
US-Startorhüterin Solo mit Zwillingen schwanger
Die frühere Torhüterin der US-Fußballnationalmannschaft, Hope Solo, ist schwanger mit Zwillingen. Sie erwarte einen Jungen und ein Mädchen, verriet die 38-Jährige in der Sendung „Weekend Winners“ des US-Bezahlsenders beIN Sports. „Mein Mann und ich können gleich von Anfang an Gleichstellung üben“, kommentierte Solo darin mit deutlich sichtbarem Babybauch.
Den Sendungsausschnitt teilte sie auch selbst auf ihrem Twitterprofil, versehen mit einem Mädchen- und einem Jungen-Emoji sowie zwei Ausrufezeichen. Die dreimalige Olympiasiegerin und Weltmeisterin von 2015 stand mehr als 200-mal für die US-Nationalmannschaft auf dem Platz. Die Fußballerin gilt als mitunter unbequeme Wortführerin in Diskussionen um die Gleichbehandlung mit männlichen Nationalspielern.
Serie A: Affenbild gegen Rassismus löst Entsetzen aus
Ausgerechnet mit einem Bildnis von drei Affen wollte die italienische Serie A gegen Rassismus vorgehen – doch nun steht die höchste italienische Liga wegen ihrer Kampagne in der Kritik. Umgehend brach im Netz ein Sturm der Entrüstung aus. Nutzer kommentierten auf der Instagram-Seite des Malers Simone Fugazzotto, die Darstellung zeuge von „Ignoranz“. Der englische Fußballkommentator Stan Collymore schrieb voller Ironie auf Twitter: „Fantastisch, die Anti-Rassismus-Kampagne der Serie A zu sehen – ja, es ist wirklich wahr.“
Das Triptychon des Künstlers zeigt drei Affenköpfe mit verschiedenen Farben. Es solle verdeutlichen, dass „wir alle Affen sind“, erklärte er in einer Mitteilung der Serie A. „Ich will zeigen, dass wir alle dieselbe Rasse sind.“ Und er verteidigte sein Produkt: „Meine Gemälde zeigen die Werte des Fair Plays und der Toleranz. Ich benutze Affen als Metapher für Menschen, weil unsere Hautfarbe nicht wichtig ist.“
„Wieder einmal macht der italienische Fußball die Welt sprachlos. Es ist schwer zu begreifen, was sich die Serie A dabei gedacht hat, wen haben sie konsultiert?“, hieß es in einem Tweet des internationalen Anti-Diskriminierungsnetzwerks FARE, das die Kampagne als „makabren Witz“ bezeichnete.
Auch Erstligist AS Rom zeigte sich irritiert: „Wir waren sehr überrascht. Wir verstehen, dass die Liga Rassismus bekämpfen will. Aber wir glauben nicht, dass das der richtige Weg ist“, schrieb der Traditionsclub auf Twitter.
Erst vor drei Wochen hatten sich die CKlubs der Serie A zusammengeschlossen, um das „ernstzunehmende Problem mit Rassismus“ endlich in den Griff zu bekommen. Affenlaute gegen schwarze Profis sind wie rassistische Gesänge keine Seltenheit in italienischen Stadien.
Schöpfer Fugazzotto erklärte: „Ich habe beschlossen, Affen zu porträtieren, um über Rassismus zu sprechen, weil sie die Metapher für den Menschen sind.“ Liga-Boss Luigi de Siervo wies die Kritik zurück: „Simones Gemälde spiegeln die Werte von Fair Play und Toleranz voll und ganz wider und werden in unserem Hauptquartier bleiben.“