Pinehurst/Hamburg. Mit einem geteilten 30. Platz hat sich die Hamburgerin die Spielberechtigung für die LPGA-Tour in den USA gesichert.
„Einen großen Teller Nudeln und ein Glas Rotwein“ gönnte sich Esther Henseleit als Erstes nach dem nerven- und kräfteraubenden Qualifikations-Marathon der letzten beiden Wochen. Erleichtert war sie und „sehr glücklich“, „dass ich mein großes Ziel schon so früh erreicht habe.“ Mit dem geteilten 30. Platz unter 98 Spielerinnen nach acht Runden und 144 Bahnen auf zwei Plätzen im Pinehurst Ressort in North Carolina hat sich die Hamburgerin die Spielberechtigung für die LPGA-Tour in den USA gesichert und ihrem sensationellen ersten Profijahr einen weiteren Erfolg hinzugefügt.
„Wir sind natürlich megastolz auf Esther, sie hat sich einen langersehnten Traum erfüllt“, sagte ihr Trainer Christian Lanfermann vom Hamburger Golf Club Falkenstein, „es schon im ersten Anlauf zu schaffen ist phänomenal und unbeschreiblich.“ Wie es jetzt weitergeht werden Trainer, Spielerin und Familie in den nächsten Tagen nach der Rückkehr nach Hamburg am Dienstag entscheiden.
Brutale „Qualifying School“
Die brutale „Qualifying School“ begann für Henseleit bereits mit vier Runden am 14. Oktober in Florida, als Vierte schaffte sie dort den Sprung in die Endrunde eine Woche später. Drei Schläge über Par spielte sie dort am Ende, fünf über hätten auch gereicht. „Die Bedingungen waren teilweise brutal. Es wurde kalt, Abschläge und Fahnen waren extrem schwierig. „Es sollte wirklich eine Ausscheidung sein“, erzählte Henseleit.
Die LPGA ist die höchste Stufe, die man als Profi erreichen kann. Hier sind die Turniere besser dotiert, die Konkurrenz ist stärker, es gibt mehr Punkte für die Weltrangliste. Entsprechend begehrt ist die Tourkarte. Henseleit hat es als Einzige von vier gestarteten Deutschen geschafft und ist im nächsten Jahr neben Caroline Masson und Sandra Gal die einzige Deutsche auf der US-Tour.
Hamburgerin hat noch keine volle Spielberechtigung
Allerdings hat die Hamburgerin noch keine volle Spielberechtigung, bei einigen Topturnieren wird sie es nicht in das Feld schaffen. Sie wird deshalb zwischen der Europäischen Tour LET und LPGA hin und her pendeln. „Wir müssen jetzt einige Dinge besprechen: Turnierplan, Wohnung, Reisen“, sagt Lanfermann. Auch das nächste Karriereziel spielt in den Planungen eine Rolle: Die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Derzeit ist das Mitglied im Team Hamburg als 155. der Weltrangliste drittbeste Deutsche, Tokio ist also nicht weit.