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Bielefeld jagt nach Derby-Sieg den HSV
Die Überraschungsmannschaft von Arminia Bielefeld macht Jagd auf das Spitzenduo der 2. Bundesliga. Die Ostwestfalen feierten im Derby bei Aufsteiger VfL Osnabrück mit einem 1:0 (0:0) den vierten Auswärtssieg in Folge und schoben sich als Dritter mit 18 Punkten bis auf zwei Zähler an Tabellenführer Hamburger SV und den VfB Stuttgart heran. Andreas Voglsammer entschied die Partie mit seinem fünften Saisontor (57.).
Der seit vier Spielen sieglose VfL steckt mit neun Punkten mittendrin im Abstiegskampf. Zu allem Überfluss sah Etienne Amenyido (90.+4) die Rote Karte nach einer Notbremse.
15.800 Zuschauer bildeten im ausverkauften Stadion an der Bremer Brücke eine stimmungsvolle Kulisse für das Derby, und beide Teams agierten von Beginn an engagiert. Die Gäste, die zuletzt daheim gegen Stuttgart mit 0:1 die erste Saisonniederlage kassiert hatten, zeigten dabei die reifere Spielanlage und hatten auch die beste Chance der ersten Halbzeit. Sebio Soukou legt den Ball in der 25. Minute nach einer flachen Hereingabe von Jonathan Clauss aus fünf Metern hauchdünn neben das Tor.
Nach dem Wechsel machte Osnabrück zunächst mehr Druck, doch der Arminia gelang das Tor. Nach Zuspiel von Clauss ließ Voglsammer im Strafraum zunächst Moritz Heyer aussteigen und traf unhaltbar für VfL-Torwart Phillipp Kühn zur Führung. In der Folgezeit verflachte die Partie, Tormöglichkeiten wurden Mangelware. Nur Clauss (62.) und Soukou (85.) sorgten noch einmal für größere Gefahr vor dem Osnabrücker Tor.
VfB Stuttgart: Hitzlsperger neuer Boss?
Der bisherige Sportvorstand Thomas Hitzlsperger (37) soll Vorstandsvorsitzender in der Fußball AG des Zweitligisten VfB Stuttgart werden. Das berichten die Stuttgarter Nachrichten (Dienstagausgabe). Noch in der laufenden Woche wolle der Bundesliga-Absteiger die Personalie bekannt geben, schreibt das Blatt. Dem Bericht zufolge soll Hitzlsperger einen Dreijahresvertrag erhalten, in dem lediglich noch Details zu klären seien.
Der 52-malige Nationalspieler und frühere VfB-Kapitän habe die Aufsichtsräte der AG mit einer klaren Analyse der aktuellen Situation des Traditionsclubs und mit konkreten Vorstellungen zur künftigen Unternehmensstrategie überzeugt. Hitzlspergers bisherige Aufgabe als Sportvorstand soll demnach Sportdirektor Sven Mislintat übernehmen.
Weitere Kandidaten für den Posten des Vorstandschefs waren der Schweizer Unternehmensberater Bernhard Heusler und Robert Schäfer, der im Frühjahr bei Fortuna Düsseldorf nach Streitigkeiten um die Vertragsverlängerung von Trainer Friedhelm Funkel seinen Posten als Vorstandschef räumen musste. VfB-Ikone Jürgen Klinsmann hatte seinem Herzensverein eine Absage erteilt.
Der VfB Stuttgart, aktuell punktgleicher Tabellenzweiter hinter dem HSV, sucht nach dem Rücktritt von Wolfgang Dietrich weiter nach einem neuen Präsidenten. Am 7. November will der Vereinsbeirat zwei Kandidaten benennen, die sich am 15. Dezember vor der Mitgliederversammlung des Vereins zur Wahl stellen. Der öffentlich bisher bekannteste Name auf der Bewerberliste ist VfB-Ehrenkapitän Guido Buchwald.
Seferovic ist Schweizer Fußballer des Jahres
Der frühere Frankfurter Bundesligastürmer Haris Seferovic ist zum ersten Mal als Fußballer des Jahres in der Schweiz ausgezeichnet worden. Der 27-Jährige bekam in der Publikumswahl die meisten Stimmen und tritt damit die Nachfolge des Nationaltorwarts Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach an. In der vergangenen Saison war Seferovic mit Benfica Lissabon Meister in Portugal geworden, zudem wurde er mit 23 Treffern Torschützenkönig.
Bei den Frauen wurde die frühere Wolfsburgerin Ramona Bachmann (28) zum dritten Mal nach 2009 und 2015 ausgezeichnet. Nationalcoach Vladimir Petkovic wählten die Fans bereits zum vierten Mal nacheinander zum Trainer des Jahres. Der 56-Jährige hatte die Schweiz in die Endrunde der Nations League geführt.
Serge Gnabry überzeugt auch als Torhüter
Mit ein wenig gemischten Gefühlen dürfte Joachim Löw die Trainingseinlage von Serge Gnabry bei der deutschen Nationalmannschaft verfolgt haben. Der Stürmer des FC Bayern, den der Bundestrainer im DFB-Team eine Einsatzgarantie ausgestellt hatte („Gnabry spielt immer“), holte sich zum Abschluss der Übungseinheit am Montag auf dem Gelände von Borussia Dortmund ein paar Torwarthandschuhe und stellte sich in den Kasten.
Und der 24-Jährige bewies durchaus Talent in der ungewohnten Rolle, als er beispielsweise in bester Manuel-Neuer-Manier einen Gewaltschuss von Berlins Verteidiger Niklas Stark hielt. Da staunte auch der Kapitän. Das Wichtigste für Löw, der vor dem Länderspiel-Doppelpack gegen Argentinien und in Estland von einer Ausfall-Welle gebeutelt wird: Torwart Gnabry blieb unverletzt.
Hummels für Löw trotz Abwehrnot keine Option
Trotz des aktuellen Personalnotstandes ist für Bundestrainer Joachim Löw ein Comeback von Mats Hummels in der Nationalmannschaft aktuell keine Option. „An ihn habe ich nicht gedacht“, sagte Löw hinsichtlich einer Nachnominierung nach dem Ausfall des an der Schulter verletzten Gladbachers Matthias Ginter.
„Ich habe vor einigen Wochen gesagt, dass wir erstmal unseren Weg mit den jungen Spielern gehen. Es gibt jetzt keine Veranlassung, den Mats zu nominieren“, sagte Löw beim Treffpunkt der DFB-Auswahl vor dem Länderspiel gegen Argentinien und dem anschließenden Spiel in der EM-Qualifikation am Sonntag in Tallinn gegen Estland.
Das BVB-Duo Marco Reus und Julian Brandt warb erwartungsgemäß bei der Ankunft für den Dortmunder Vereinskollegen. „Natürlich ist Mats aufgrund seiner Leistung immer herzlich willkommen und würde jede Mannschaft stärker machen. Aber ich bin leider nicht in der Position, das zu entscheiden“, sagte Borussen-Kapitän Reus.
Brandt bezog ebenfalls klar Position: „Ich finde, er spielt gut, er spielt sehr gut. Ich glaube schon, dass er grundsätzlich ein Spieler ist, der sicherlich noch das Niveau hat, in der Nationalmannschaft eine Führungsperson zu sein und der Nationalmannschaft zu helfen.“
Löw nominiert Koch und Rudy nach
Statt mit Hummels hat Löw seinen Kader mit Sebastian Rudy und Robin Koch ergänzt. Für Koch (SC Freiburg) ist es die erste Nominierung für die A-Nationalmannschaft. Der 23 Jahre alte Abwehrspieler war im Sommer mit der U21 Vizeeuropameister geworden. „Ich war Sonntag nur am Telefon und habe schlechte Nachrichten bekommen“, sagte Löw.
Mit Timo Werner und Ilkay Gündogan sind zumindest für die erste Begegnung zwei weitere Spieler fraglich. „Timo Werner hat einen grippalen Infekt, da ist auch nicht sicher, ob er Montag oder Dienstag trainieren kann“, sagte Löw. Gündogan kam zwar ebenfalls am Montag an, hat aber laut Löw „eine leichte muskuläre Verletzung“.
Zuvor hatte der Bundestrainer bereits zehn Absagen kassiert, unter anderem fehlen ihm Leroy Sane und Toni Kroos verletzt. Wie Kroos (Adduktoren) fallen Jonas Hector (neuromuskuläre Probleme) und Matthias Ginter (Schulter) kurzfristig aus. In Suat Serdar hat Löw deshalb schon am Sonntag einen zweiten Neuling nach Nadiem Amiri dazugeholt.
„Ich finde es sehr schade, weil unsere junge Mannschaft, wenn sie sich entwickeln will, eingespielt sein muss“, sagte Löw zu den vielen Ausfällen: „Das tut uns weh. Das ist ungewöhnlich hart für uns, wir müssen von vorne beginnen. Das sind nicht die besten Voraussetzungen. Aber ich möchte nicht lamentieren, das ist auch eine Chance für andere, junge Spieler.“
Lebenslange Fifa-Sperre für Ex-Boss aus Salvador
Die Rechtskammer der unabhängigen Ethikkommission der Fifa hat den früheren Präsidenten des Verbandes von El Salvador, Reynaldo Vasquez, wegen Korruption und Geldwäsche lebenslang für alle Ämter im nationalen und internationalen Fußball gesperrt.
Vasquez gehört zu den 16 Funktionären, gegen die im Zuge des Skandals beim Weltverband Fifa in den Vereinigten Staaten ermittelt wird. Die Vorwürfe gegen Vasquez beziehen sich auf den Zeitraum zwischen 2009 und 2011. Sie betreffen die Organisation von Spielen, die vom nationalen Verband FESFUT organisiert wurden, und internationaler Begegnungen. Vasquez wurde zusätzlich mit einer Geldstrafe in Höhe von 500.000 Schweizer Franken (457.000 Euro) belegt.
Vasquez war im Dezember 2015 in seiner am Meer gelegenen Wohnung südlich der Hauptstadt San Salvador festgenommen worden. Eine Auslieferung in die USA hat noch nicht stattgefunden. Der 63-Jährige wurde im März 2017 in seiner Heimat wegen schweren Betrugs zu einer Gefängnisstrafe von acht Jahren verurteilt. Es galt als erwiesen, dass der Geschäftsmann keine Sozialabgaben für seine Mitarbeiter gezahlt hatte.
Piszczek fehlt BVB zwei Wochen
Dortmunds Außenverteidiger Lukasz Piszczek hat sich einen Faserriss zugezogen und fällt zwei Wochen aus. Der 34-Jährige hat sich die Verletzung in Freiburg (2:2) zugezogen und wird im nächsten Spiel gegen Borussia Mönchengladbach (19. Oktober/18.30 Uhr) nicht zur Verfügung stehen. Piszczek war am Sonnabend in der 14. Minute ausgewechselt worden.
Gladbach: Ginter und Lainer fallen lange aus
Der neue Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach muss längere Zeit auf Nationalspieler Matthias Ginter und den Österreicher Stefan Lainer verzichten. Nach MRT-Untersuchungen wurde bei Ginter eine Schulterluxation mit Kapselbandverletzung und bei Lainer ein Kapselbandriss im linken Sprunggelenk diagnostiziert. Dies teilten die Fohlen mit, ohne genauere Angaben zu den Ausfallzeiten zu machen.
Ginter musste seine Teilnahme an den anstehenden Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft gegen Argentinien am Mittwoch und vier Tage später in der EM-Qualifikation in Estland absagen. Bundestrainer Joachim Löw will einen Spieler nachnominieren.
Rio-Weltmeister Ginter war nach einem Zweikampf mit Florian Niederlechner unglücklich aufgekommen und wurde in der 81. Minute durch Oscar Wendt ersetzt. Lainer musste in der 60. Minute vorzeitig das Feld verlassen. Der Österreicher hat seine Teilnahme an den kommenden EM-Qualifikationsspielen am Donnerstag gegen Israel und am Sonntag in Slowenien ebenfalls abgesagt.
Frankfurt plant Stadionsausbau mit Stehplätzen
Eintracht Frankfurt peilt weiter einen Ausbau seines Stadions mit mehr Stehplätzen an. Dies sagte Vereinsvorstand Axel Hellmann dem „Kicker“. „Zudem geht es uns auch darum, den Fußball weiterhin nahbar und sozialverträglich zu halten. Deshalb beabsichtigen wir in unseren Plänen, den Ausbau des Stadions mit Stehplätzen zu forcieren“, sagte der Funktionär mit Blick auf die Zukunft des hessischen Europa-League-Teilnehmers. Die WM-Arena von 2006 hat derzeit 51.500 Plätze, davon sind 9300 Stehplätze.
Bei einem Ausbau dürfte die Anzahl der Stehplätze anteilig deutlich wachsen, wie Hellmann verdeutlichte: „Denn es wird wichtig sein, auch jungen oder sozial schwächeren Menschen die Chance zu geben, Spitzenfußball hautnah zu leben und zu fühlen.“ Die Commerzbank Arena (früher Waldstadion) wurde 2005 vor dem Confed-Cup und der Fußball-WM 2006 fertiggestellt, die Baukosten betrugen damals 126 Millionen Euro.
Alex Meier spricht über Abenteuer in Sydney
Der ehemalige St.-Pauli-Torjäger Alex Meier fühlt sich nach seinem Wechsel zu Western Sydney Wanderers wohl. „Die Bedingungen sind wirklich top, es gibt keinen Unterschied zu Deutschland“, sagte der 36-Jährige dem „Kicker“. „Sydney ist ein Abenteuer für mich, ich war zuvor noch nie in Australien.“ Trainer bei den Wanderers ist der ehemalige Bundesliga-Coach Markus Babbel, zu Meiers Mitspielern zählt sein früherer Frankfurter Kollege Pirmin Schwegler.
Nach seiner aktiven Karriere will Meier „meinen Job bei der Eintracht, mit der ich sehr verbunden bin, antreten“. Was genau das sein wird, kann er noch nicht sagen: „Natürlich würde ich lieber auf dem Platz etwas machen als im Büro. Ob ich wirklich für den schweren Trainerjob geeignet bin, muss ich aber noch herausfinden.“
Mexikaner Vela mit Torrekord in der MLS
Der mexikanische Nationalspieler Carlos Vela (30) hat mit 34 Treffern einen Torrekord in der Vorrunde der nordamerikanischen Profiliga MLS aufgestellt. Der Angreifer vom Los Angeles FC war beim 3:1-Erfolg gegen Colorado Rapids dreimal erfolgreich und überbot die alte Bestmarke von Josef Martinez (31) aus der vergangenen Saison. Zweiterfolgreichster Torjäger in der laufenden MLS-Spielzeit ist der ehemalige schwedische Nationalspieler Zlatan Ibrahimovic mit 30 Treffern.
L.A. FC stellte mit 72 Punkten in der Western Conference außerdem einen Rekord vor Beginn der Play-offs auf. Die bisherige Bestmarke hatte New York Red Bulls (71) inne.
US-Torhüter Howard beendet Karriere
Der ehemalige US-amerikanische Nationaltorhüter Tim Howard hat seine Karriere beendet. Der 40-Jährige hatte bereits im Januar angekündigt, nach der Saison die Fußballschuhe an den Nagel hängen zu wollen. Am Sonntag (Ortszeit) absolvierte der 121-malige Nationalspieler sein letztes Spiel mit den Colorado Rapids aus der nordamerikanischen Profiliga MLS.
An seinem Karrierehöhepunkt lief Howard in 490 Partien in England auf, 77 davon für den Rekordmeister Manchester United. Danach wechselte er zum FC Everton. Bei den Toffees stand er von 2007 bis 2016 unter Vertrag.
Howard, der zweimal mit den USA an Weltmeisterschaften (2010 und 2014) teilnahm, hält den Rekord für die meiste Paraden in einem WM-Spiel (16 gegen Belgien 2014). Sein letztes Länderspiel hatte Howard, der am Tourette-Syndrom leidet, 2017 gegen Trinidad und Tobago bestritten.