Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Juventus gewinnt dramatisches Topspiel gegen Neapel
Durch ein Eigentor von Neapels Kalidou Koulibaly in der zweiten Minute der Nachspielzeit hat Juventus Turin das Spitzenspiel in der italienischen Serie A mit 4:3 (2:0) gewonnen. Der Rekordmeister und Titelverteidiger hatte in der intensiven Begegnung am Sonnabendabend bereits mit 3:0 gegen Vizemeister SSC Neapel vorn gelegen. Juventus führt die Liga nach zwei Spieltagen mit sechs Punkten an.
Danilo (16. Minute) und Gonzalo Higuaín (19.) brachten die Gastgeber bereits in der Anfangsphase mit 2:0 in Führung. Superstar Cristiano Ronaldo sorgte mit seinem Treffer für die vermeintliche Vorentscheidung (62.). Doch Kostas Manolas (66.) und Hirving Lozano (68.) brachten die Elf von Trainer Carlo Ancelotti mit einem Doppelschlag wieder heran. Giovanni Di Lorenzo glich zum 3:3 aus (81.). In dieser Szene zeigte sich wie in einigen anderen auch, dass der von Ajax Amsterdam gekommene Abwehrspieler Matthijs de Ligt noch große Eingewöhnungsprobleme hat.
Nach einer starken Vorstellung hatte Juve-Coach Maurizio Sarri den ehemaligen Weltmeister Sami Khedira nach einer Stunde durch seinen Landsmann Emre Can ersetzt. Auf Gehhilfen gestützt verfolgte Turins Kapitän Giorgio Chiellini die Partie. Der 35 Jahre alte Innenverteidiger hatte sich am Freitag bei der Vorbereitung auf das Spitzenspiel einen Kreuzbandriss zugezogen.
16-Jähriger trifft – aber Barcelona lässt erneut Federn
Borussia Dortmunds Champions-League-Gegner FC Barcelona hat beim Aufsteiger CA Osasuna gepatzt und trotz einer Führung den zweiten Saisonsieg noch verspielt. Der spanische Fußballmeister kam in Pamplona nicht über ein 2:2 (0:1) gegen den mutigen Außenseiter hinaus.
Die Mannschaft des deutschen Nationaltorhüters Marc-André ter Stegen rückte in der Primera Division mit nunmehr vier Punkten zunächst auf Tabellenplatz sieben vor; der punktgleiche Erzrivale Real Madrid spielt allerdings erst am Sonntag in Villarreal.
Für Furore sorgte bei den Gästen ein Teenager: Der erst 16 Jahre alte Anssumane Fati traf sechs Minuten nach seiner Einwechselung per Kopf zum 1:1 (51.) und ist damit der jüngste Torschütze Barcelonas in der spanischen Liga. Mit seinem ersten Profi-Tor glich der in Guinea-Bissau geborene Fati die schnelle Führung der Gastgeber durch Roberto Torres (7. Minute) aus. Eine halbe Stunde vor dem Ende brachte der Brasilianer Arthur den Favoriten vermeintlich auf die Siegerstraße (64.), doch dann traf Torres per Handelfmeter (81.) noch einmal und rettete dem Aufsteiger einen am Ende sogar verdienten Punkt.
Blinden-Bundesliga: St. Pauli verpasst den Titel im Finale
Der Fluch hält an. Der FC St. Pauli hatte die Saison in der Blindenfußball-Bundesliga als Tabellenerster beendet, doch wieder einmal holte sich beim Finale der Tabellenzweite die Meisterschale. Nach dem 2:2 in der regulären Spielzeit fiel die Entscheidung in Saarbrücken beim Penaltyschießen. Für die Sportfreunde Blau-Gelb Blista Marburg ist es der fünfte Titelgewinn.
Der erst 19-jährige Jonathan Tönsing schoss die Hamburger in Führung. Vor dem Finale hatte Tönsing gleichauf mit Marburgs Alican Pektas in der Torjägerliste gelegen. Beide hatten je 16 Saisontore erzielt. Fünf Minuten vor der Halbzeitpause erzielte Tönsing sein 17. Tor. Sein Linksschuss flog rechts neben dem Pfosten ins Netz. Doch kurz darauf traf der starke Taime Kuttig zum 1:1. Noch vor der Halbzeitpause sorgte Tönsing mit einem abgefälschten Schuss für die erneute Führung St. Paulis.
Doch wenige Minuten vor dem Abpfiff kullerte ein durchaus haltbarer Schuss Kuttigs zum 2:2 über die Linie. Es kam zum Sechsmeterschießen. Marburgs Nationaltorwart Sebastian Themel parierte spektakulär die ersten beiden Schüsse der Hamburger durch Tönsing und Thomas Horn. Als Kuttig traf, war alles entschieden.
Volland sitzt nicht enttäuscht vor seinem Handy
Der zehnmalige Nationalspieler Kevin Volland von Bayer Leverkusen macht sich trotz regelmäßig guter Leistungen keine Illusionen über eine baldige Rückkehr ins DFB-Team. „Die Hoffnung habe ich natürlich nicht aufgegeben, sonst wäre ich ja kein professioneller Sportler“, sagte der 27-Jährige dem Kölner Stadt-Anzeiger: „Trotzdem habe ich seit 2016 kein Länderspiel gemacht, und ich hatte letztes Jahr und vorletztes Jahr gute Phasen. Aber wenn kein Anruf kommt, akzeptiert man das und macht einfach weiter. Ich habe mir nichts vorzuwerfen.“
Volland, der ein Tor für das A-Team erzielt hat, hatte im Mai 2014 unter Joachim Löw debütiert und kam letztmals im November 2016 zum Einsatz. Für die WM 2014 und die EM 2016 wurde er nicht nominiert. „Ich bin entspannt bei dem Thema. Klar kocht es immer mal wieder hoch. Ich sitze aber nicht nervös vor dem Handy und bin dann enttäuscht, wenn kein Anruf kommt“, sagte Volland: „Der Fokus ist so auf den Verein gerichtet. Und da versuche ich, das Maximale herauszuholen.“
In der Saison 2018/19 glänzte Volland in der Bundesliga mit 14 Tore und zwölf Vorlagen für Bayer, vor dem dritten Spiel der laufenden Saison am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) gegen seinen Ex-Klub Hoffenheim hatte er in der laufenden Saison bereits vier Torbeteiligungen (ein Treffer, drei Assists) auf dem Konto.
Kantersieg für deutsche Frauen-Nationalmannschaft
Standing Ovations und ein schwarz-rot-goldenes Fahnenmeer auf den Rängen in Kassel: Gut zwei Monate nach dem Aus bei der Weltmeisterschaft in Frankreich haben die deutschen Fußballerinnen beim Start in die EM-Qualifikation wieder Begeisterung entfacht. Mit Spielfreude und Traumtoren bekämpften die DFB-Frauen gegen Aufbaugegner Montenegro erfolgreich den WM-Frust und setzten auf dem Weg zur Endrunde in England mit dem 10:0 (5:0)-Erfolg ein erstes Ausrufezeichen.
„Uns war bereits vor der WM klar, dass es mit der Mannschaft ein Prozess ist“, sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg: „Deshalb geht es auch in solchen Partien darum Selbstvertrauen zu tanken und eine gewisse individuelle Verunsicherung zu lösen.“ Bei Kapitänin Alexandra Popp war von Verunsicherung nichts zu spüren, die Angreiferin führte ihr haushoch überlegenes Team mit einem Dreierpack (8., 24., 38.) zum gelungenen Neustart.
„Insgesamt war es ein sehr ordentliches Spiel von uns. Mit mehr Bewegung und schnellerem Spiel hätten wir aber schon noch das eine oder andere Tor mehr machen können“, gab sich die 28-Jährige dennoch durchaus kritisch. Neben Popp trugen sich Svenja Huth (3.), Youngster Klara Bühl (34./59.), Sara Doorsoun (53.), Turid Knaak (54.), Lea Schüller (84.) und Linda Dallmann (88.) bei sommerlicher Mittagshitze in die Torschützenliste ein.
Am Sonntag fliegen die Olympiasiegerinnen in die Ukraine, wo am Dienstag (16 Uhr/ZDF) mit dem Auswärtsspiel in Lwiw der wohl anspruchsvollste Prüfstein der Gruppe I ansteht. Die weiteren Gegner sind Griechenland und Irland.
Matthäus glaubt nicht an vollständigen Hoeneß-Rückzug
Lothar Matthäus erwartet auch nach dem Abschied von Uli Hoeneß aus der Führungsetage des FC Bayern weiter einen großen Einfluss des 67-Jährigen auf den deutschen Fußball-Rekordmeister. „Er hat ja einen Sitz im Aufsichtsrat und bleibt weiterhin dabei, er wird alles mitbekommen und auch weiterhin seinen Einfluss geltend machen“, sagte der frühere Münchner und Rekord-Nationalspieler. „Uli Hoeneß' Wort hat großes Gewicht bei Bayern. Wenn man einen Rat braucht, dann steht die Tür von Uli Hoeneß für den FC Bayern ein Leben lang offen.“
Hoeneß hatte angekündigt, nicht wieder als Präsident des FC Bayern kandidieren und seinen Vorsitz im Aufsichtsrat ebenfalls zur Verfügung stellen zu wollen. „Es ist für die Öffentlichkeit ein neues Bild, Uli Hoeneß war der FC Bayern“, sagte Matthäus, der lange für die Münchner gespielt hat. „Aber es geht weiter und ich glaube, dass der FC Bayern auch durch Uli Hoeneß gut aufgestellt ist.“
Ob der frühere Nationaltorhüter Oliver Kahn, der Vorstandsmitglied beim FC Bayern wird, der richtige für die Münchner ist, muss man nach Ansicht von Matthäus abwarten. „Das ist für Olli Kahn ganz sicher ein schweres Erbe“, prophezeite Matthäus. „Wenn er was anfasst, dann fasst er das 100-prozentig an. Charaktermäßig wird er sich dieser Aufgabe stellen, aber es gehört auch immer ein bisschen Glück dazu.“
Hattrick-Schütze Werner freut sich auf Bayern-Spiel
Torjäger Timo Werner blickt nach dem perfekten Saisonstart mit RB Leipzig schon voller Vorfreude auf das anstehende Topspiel gegen Bayern München. „Jetzt haben wir ein super Heimspiel gegen die Bayern. Wenn wir da nochmal etwas mitnehmen können, kann uns das wirklich durch die ganze Saison tragen“, sagte der 23-Jährige nach seinem Dreierpack bei Borussia Mönchengladbach (3:1).
Werner war zuletzt immer wieder mit den Bayern in Verbindung gebracht worden, hatte vor einer Woche aber bis 2023 in Leipzig verlängert. Seither trifft er nach Belieben, einen Zusammenhang sieht Werner aber nicht. „Wenn man drei Tore schießt, ist das natürlich ein super Gefühl. Das immer wieder auf die Vertragsverlängerung zu schieben, ist aber ein bisschen einfach. Davor und am Ende der letzten Saison habe ich auch meine Tore und Vorlagen gemacht“, sagte er.
Werner hatte in Gladbach den ersten Dreierpack seiner Bundesliga-Karriere erzielt, zudem traf er erstmals in drei aufeinanderfolgenden Begegnungen. Das liege aber nicht „an irgendeiner Vertragsverlängerung“, so Werner weiter, „sondern einfach daran, dass wir als Mannschaft super spielen, dass wir sehr gut auftreten, dass ich von meinen Mitspielern super bedient werde und wir versuchen, von hinten Fußball zu spielen. Das hat in den ersten drei Spielen super geklappt.“
Leipzig hat erstmals in seine Vereinsgeschichte nach drei Spieltagen neun Punkte auf dem Konto. Auch Willi Orban blickte daher bereits auf das Heimspiel gegen die Bayern, das nach der Länderspielpause am 14. September auf dem Programm steht. „Wir hätten gerne weiter gespielt, weil wir gerade in einen Flow gekommen sind. Wir haben einen perfekten Start mit drei Siegen. Jetzt freuen wir uns auf das Topspiel, es wird ausverkauft sein und eine interessante Partie“, sagte der RB-Kapitän.
Icardi klagt gegen Dortmunds Champions-League-Gegner
Der Dauerstreit zwischen Starstürmer Mauro Icardi und seinem Club Inter Mailand droht zu eskalieren. Weil er aus dem Kader ausgeschlossen wurde, kündigte der Argentinier eine Klage an. Der 26-Jährige fordert die sofortige Wiederaufnahme in die Mannschaft, aus der er beim Training in Lugano ausgeschlossen wurde, sowie eine Entschädigung in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Das berichtet die "Gazzetta dello Sport".
In einer 50-seitigen Klageschrift, die einem Schiedsgericht vorgelegt wurde, erklärte Icardi, er sei beruflich geschädigt worden. Im Frühjahr hatte ihm Inter die Kapitänsbinde entzogen. Ein Angebot von Monaco hatte Icardi mit der Begründung abgelehnt, er wolle in Mailand bleiben. Die chinesische Clubführung will Icardi schon seit Wochen verkaufen.
Dieser weigert sich jedoch, Mailand zu verlassen. Bis Dienstag hat Inter Zeit, auf die Klage zu reagieren. Der Ex-Kapitän hat in sechs Jahren 124 Tore für Inter geschossen.
Icardi hatte stets bekundet, zu einer Ikone des Clubs werden und seine gesamte Karriere in Mailand verbringen zu wollen. Unterstützt wurde er bei seinen Forderungen von seiner Ehefrau und Managerin, Wanda Nara. Das blonde argentinische Showgirl hatte öfters mit provokanten Aussagen gegen das Inter-Management die Clubführung verärgert.
Manchester United sucht weiter seine Form
Der englische Rekordmeister Manchester United kommt in der neuen Saison nicht in Schwung. Beim FC Southampton kamen die Red Devils am Sonnabend in der Premier League nur zu einem 1:1 (1:0) und haben nach vier Spieltagen lediglich fünf Punkte auf dem Konto. Der ehemalige Leipzig-Trainer Ralph Hasenhüttl hat mit Southampton einen Zähler weniger.
United-Neuzugang Daniel James brachte Man United nach zehn Minuten in Führung. Der frühere Bundesliga-Profi Jannik Vestergaard köpfte für die Gastgeber in der 58. Minute vor 30.499 Zuschauern den verdienten 1:1-Ausgleich. Southampton musste die Partie mit zehn Spielern beenden. Der Ex-Augsburger Kevin Danso sah in der 73. Minute die Gelb-Rote Karte.