Hamburg. Für das Hauptrennen haben sich bereits 25 Prozent mehr Läuferinnen und Läufer angemeldet als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahrs.
Die Hamburger Laufveranstaltungen erfreuen sich weiter großen Zuspruchs. Dieses Fazit zieht Frank Thaleiser (53), Geschäftsführer der Marathon Hamburg Veranstaltungs GmbH, kurz vor Abschluss der ersten Anmeldungsrunde für den 35. Haspa-Marathon am 19. April 2020. Für das Hauptrennen, den Marathon, haben sich 3500 Läuferinnen und Läufer registriert, 25 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Der Halbmarathon ist mit 3500 Startern nahezu ausverkauft, das Kontingent wurde jetzt auf 4000 Teilnehmer erhöht. Auch liegen bereits 1200 Meldungen für die Staffeln (jeweils vier Läufer) vor, 1500 werden zugelassen.
Der Haspa-Marathon bleibt für die Gesellschaft des Hamburger Leichtathletikverbandes (HLV) die wichtigste Veranstaltung, längst ergänzen vier weitere Events das Portfolio der GmbH. „Ohne diese zusätzlichen Meetings könnten wir unseren Apparat nicht finanzieren“, sagt Thaleiser. Acht Vollzeit-Angestellte gilt es zu bezahlen bei einem Gesamtetat von 3,9 Millionen Euro. Das Budget des Marathons beläuft sich auf 3,5 Millionen.
Wandsbeker Halbmarathon hat an Bedeutung gewonnen
An Bedeutung gewonnen hat vor allem der Wandsbeker Halbmarathon, der am 22. September zum sechsten Mal als Abendlauf durchgeführt wird. Bisher 1250 Anmeldungen sind 35 Prozent mehr als heute vor einem Jahr. Erwartet werden 2000 Starter. Eine Aufwertung erfährt der Lauf 2021, dann ist das Rennen für den 19. September als deutsche Halbmarathon-Meisterschaft ausgeschrieben, darf aber laut Reglement nicht abends stattfinden. 500 zusätzliche Starter erhofft sich Thaleiser von dem Status als Titelkämpfe in allen Altersklassen. Ausverkauft ist mit 6700 Anmeldungen erneut der Klassiker Köhlbrandbrückenlauf am 3. Oktober über 12,3 Kilometer.
Thaleiser und sein Team wollen in den nächsten Jahren weiterexpandieren, sind auf der Suche nach neuen Veranstaltungen und Formaten. Mit der Urban Challenge in Celle, einem innerstädtischen Hindernislauf, hat die GmbH begonnen, auch in Norddeutschland als Organisator aufzutreten. In Hamburg fällt es dagegen immer schwerer, von den Behörden Genehmigungen für Straßensperrungen zu erhalten. Der Bezirk Mitte zum Beispiel hat erklärt, keine weiteren Events mehr zulassen zu wollen.
Das Konzept für die „Geile Meile“, einen nächtlichen Straßenlauf auf der Reeperbahn (St. Pauli), muss daher bis auf Weiteres in der Schublade bleiben. Von der Idee, im Frühjahr eine Halbmarathon-Weltmeisterschaft auszurichten, hat sich Thaleiser inzwischen verabschiedet: „Die Stadt scheint nach der 2015 gescheiterten Olympiabewerbung daran kein Interesse mehr zu haben.“