Hamburg. Die Profis, die Hobby-Läufer, die Strecke, die Zuschauer: Der Haspa-Marathon 2019 im News-Blog des Hamburger Abendblattes.
Erst Regen, dann ein sonniger Sieger und ein schnellster Deutscher mit Namen Schauer: Es war ein übler Start in diesen Haspa-Marathon in Hamburg an diesem Sonntag! Es regnete, es war kühl, die Laufstrecke von St. Pauli über die Reeperbahn, den Hafen, die Innenstadt mit Binnen- und Außenalster bis zur City Nord nach Eppendorf und zum Ziel an den Messehallen lag unter einem deprimierenden Grau. Doch die rund 10.500 Läufer (13.900 waren angemeldet, plus weitere Teilstrecken-Läufer) und die Hunderttausenden Besucher an der Strecke ließen sich von diesem Wetter nicht abschrecken – und waren schon allein dadurch die ersten Sieger.
Gewonnen hat den Haspa-Marathon 2019 der Äthiopier Tadu Abate. Die Zeit war bei diesem verregneten Wetter zweitrangig. Der Favorit Abel Kirui aus Kenia war zuvor ausgestiegen. Ihn plagte offenbar eine Verletzung.
In diesem Jahr haben die Veranstalter des Hamburg-Marathons die Strecke etwas angepasst. Sie soll dadurch etwas flacher sein und damit schneller. Der Streckenrekord für die 42,195 Kilometer in Hamburg liegt bei 2:05:30 Stunden, aufgestellt von Eliud Kipchoge aus Kenia im Jahr 2013. Bei den Frauen schaffte Meselech Melkamu aus Äthiopien im Jahr 2016 die Bestmarke von 2:21:55 Stunden.
Verfolgen Sie hier im Newsblog des Hamburger Abendblatts den Haspa-Marathon:
15 Läufer im Krankenhaus
Dramatische Zwischenfälle wurden bis zum Nachmittag nicht gemeldet. Insgesamt musste rund 200-mal Hilfe geleistet werden, 15 Läuferinnen und Läufer wurden vorsichtshalber ins Krankenhaus gebracht. Gegen die Kälte wurden Decken und Folien an die Aktiven verteilt.
Marathon: Wer London 2019 gewann
Olympiasieger Eliud Kipchoge hat in der zweitbesten jemals gelaufenen Zeit zum vierten Mal den London-Marathon gewonnen. Der 34 Jahre alte Kenianer siegte am Sonntag in der britischen Hauptstadt in 2:02:38 Stunden und blieb damit nur rund eine Minute über seinem eigenen Weltrekord von 2:01:39, den er 2018 in Berlin aufgestellt hatte. Seit September 2013 hat Kipchoge kein Rennen mehr über die klassischen 42,195 Kilometer verloren. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Äthiopier Mosinet Geremew (2:02:55) und Mule Wasihun (2:03:16).
Der viermalige britische Langstrecken-Olympiasieger Mo Farah wurde in 2:05:39 Fünfter. Farah widersprach Mutmaßungen, der Streit mit Äthiopiens Legende Haile Gebrselassie im Vorfeld habe seine Konzentration beeinflusst: "Ich war vollkommen auf das Rennen konzentriert." Farah hatte Gebrselassie vorgeworfen, ihm nach einem Diebstahl im Hotel des Äthiopiers nicht geholfen zu haben. Bei dem Vorfall, der sich Ende März bei der Vorbereitung Farahs auf den London-Marathon ereignet haben soll, seien ihm umgerechnet rund 2900 Euro, eine Uhr und zwei Telefone gestohlen worden.
Organisator Thaleiser: "Ein taktisches Rennen"
Organisations-Chef Frank Thaleiser war trotz der verpassten Bestzeit zufrieden. "Es war das spannendste Rennen seit vielen Jahren", sagte er. "Dass es keine schnellere Zeit geworden ist, lag auch am Wetter und dass es ein taktisches Rennen geworden ist.
Schnellste Frau und schnellster Deutscher
Der schnellste Deutsche war nach ersten Ergebnissen Frank Schauer vom Verein Tangermünder Elbdeichmarathon. Er kam als 26. ins Ziel. Seine Zeit: 2:16:55 Stunden. Die schnellste Frau und damit Hamburg-Siegerin wurde Dibabe Kuma (Äthiopien) in 2:24:42 Stunden vor Magdalyne Masai aus Kenia (2:26:04) und der drittplatzierten Failuna Matanga aus Tansania (2:27:56).
Abate gewinnt Haspa-Marathon 2019
Der Äthiopier Tadu Abate (21) hat den Haspa-Marathon 2019 in Hamburg gewonnen. In einem packenden Finish schlug er seinen Landmann Ayele Abshero auf den letzten Metern zum Ziel. Dabei nutzte Abate eine sensationelle Finte, um den führenden Abshero zu verwirren. Die Zeit des Hamburg-Siegers: 2:08:26 Stunden, eine Sekunde vor dem Zweitplatzierten. Dritter wurde mit weiteren fünf Sekunden Abstand Stephen Kiprotich aus Uganda. "Der Regen hat ein bisschen gestört, aber er war kein großes Problem", sagte Sieger Abate im NDR. Abate bekam eine Siegprämie von 25.000 Euro.
Haspa-Marathon 2019: die Strecke
Favorit ausgestiegen, Streckenrekord wird nicht fallen
Der Streckenrekord wird wohl nicht fallen. Die Spitzengruppe mit fünf Läufern "hinkt" der erforderlichen Zwischenzeit kurz vor dem Ziel in Eppendorf hinterher. Zum Schluss führte eine Dreiergruppe das Feld von der Außenalster über den Dammtorbahnhof zum Ziel an den Messehallen an. Favorit Kirui war da schon ausgestiegen.
Spott bei Twitter
Die Läufer und Organisatoren müssen sich in den sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook auch Spott gefallen lassen. "Langstrecken-Schwimmen" sei der Hamburger Marathon, hieß es. Andere Nutzer beschwerten sich über Streckensperrungen und die Hubschrauber, die sie nahe der Messehallen "an G20 erinnern".
Promis in der Staffel
Zu den Promis beim Staffellauf gehören auch Wimbledonsieger Michael Stich und der frühere Profibox-Europameister und Olympiadritte von 1996, Luan Krasniqi. Krasniqi probiert sich derzeit im Hotel- und Gaststättengewerbe aus – offenbar mit großem Erfolg. Auch beim Marathon dabei: Musiker und Extremsportler Joey Kelly.
Profis und Hasen passieren die Reeperbahn
Die Profis haben die Reeperbahn passiert. Schlüpfrig ist die Strecke wegen der Nässe. Ganz vorne sind die üblich verdächtigen Kenianer, Äthiopier und Japaner. Unter ihnen auch Abel Kirui. Die Asiaten können sich bereits für die Qualifikation zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio qualifizieren. Jetzt geht es weiter Richtung Westen gegen den leichten Wind. Der vermutlich wichtigste "Hase", also der Tempomacher ist Ezekiel Chepkorom aus Uganda.
Der Start dauert 20 Minuten
Die Läufer waren am Start in Regencapes gehüllt, auch die Profis. Einige hatten sogar Handschuhe an. Der gesamte "Startvorgang" dauert rund 20 Minuten. Doch keine Sorge wegen der Zeit: Chips zur Zeitnahme sorgen dafür, dass niemand benachteiligt wird, weil er weiter hinten steht.
Start um 9.30 Uhr
Der Start für die Marathonis war um kurz nach 9.30 Uhr. Davor gingen unter anderem schon die Handbiker auf die nasse Strecke. Bürgermeister Peter Tschentscher läutete den Haspa-Marathon 2019 ein.
Haspa-Marathon bei Twitter
Ausfallquote und Ex-HSV-Star
Unter den Staffelläufern sind der frühere HSV-Torwart Richard Golz und der Hamburger Orthopäde Michael Finkenstaedt, dreimaliger Weltmeister im Orientierungslauf. Sie werden sicher nicht zu denen gehören, die leider auf der Strecke aufgeben müssen. Im Jahr 2018 war die Ausfallsquote recht hoch: 71,5 Prozent der Läufer kamen nur an, 10.014 Finisher bei 14.000 Anmeldungen. Die schlechteste Quote gab es 2008 mit nur 68,4 Prozent Finishern. Der beste Wert wurde1998 erreicht: 89,1 Prozent.
Bürgertelefon und Webseite
Haben Sie Fragen zum Haspa-Marathon im Hinblick auf Verkehr und Sperrungen? Polizei: Sonntag 7.30 bis 16 Uhr unter 040 428 65 65 65; HVV: 040/19 449. Hier kommen Sie zur Webseite.