Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Schwedinnen verlieren WM-Halbfinale in der Verlängerung
Im zweiten Halbfinalspiel der Weltmeisterschaft in Frankreichhaben am Mittwochabend die Niederländerinnen im Stadion Groupama in Décines-Charpieu Gegner Schweden denkbar knapp mit 1:0 in der Verlängerung besiegt. Torschützin in der 99. Minute war Jackie Groenen. Besonders in der ersten Hälfte der Nachspielzeit waren die Frauen aus den Niederlanden deutlich besser als die Skandinavierinnen, denen zuletzt ein wenig die Kraft ausgegangen war. Damit spielen die Niederlande im Finale gegen die USA.
Lüneburg: Zobel vom Trainer zum Teamchef
Rainer Zobel wird Teamchef des niedersächsischen Viertligisten Lüneburger SK Hansa. Der 70 Jahre alte frühere Spieler des FC Bayern München und von Hannover 96 hatte zuletzt als Coach des LSK gearbeitet und gibt diesen Posten nun an seinen bisherigen Co-Trainer Qendrim Xhafolli ab. Der 31-Jährige sei ein "absoluter Fußball-Fachmann" und ein "großes Trainer-Talent", wird Zobel in einer Vereinsmitteilung vom Mittwoch zitiert. "Er kennt sich unglaublich gut auf dem Spielermarkt aus und empfiehlt mir immer wieder hervorragende Fußballer, sodass ich nur noch auswählen muss."
126 Millionen Euro: João Felix zu Atlético
Atlético Madrid hat das Rennen um das portugiesische Sturmjuwel João Felix gemacht. Der spanische Erstligist gab am Mittwoch die Verpflichtung des 19-Jährigen von Benfica Lissabon bekannt, der für die festgeschriebene Ablösesumme von 126 Millionen Euro kommt und einen Vertrag bis 2024 erhält. Felix soll sieben Millionen Euro netto im Jahr verdienen.
Die Madrilenen verkündeten auf ihrer Website gar eine Vertragslaufzeit über sieben Jahre, laut Fifa-Statuten ist jedoch nur eine maximale Dauer über fünf Jahre zulässig. Der "neue Cristiano Ronaldo" hat Europas Topclubs in der abgelaufenen Saison mit 20 Toren in 43 Pflichtspielen für Benfica auf sich aufmerksam gemacht. Bei Atletico ist der Nationalspieler als Nachfolger von Antoine Griezmann eingeplant. Der Weltmeister verlässt die Rojiblancos nach fünf Jahren ebenfalls für festgeschriebene 120 Millionen Euro Ablöse mit noch unbekanntem Ziel. Insbesondere der FC Barcelona soll sich um Griezmann bemühen.
Schalkes Fährmann zu Norwich City?
Schalkes Torhüter Ralf Fährmann steht nach Informationen mehrerer Medien vor einem Wechsel in die englische Premier League. Demnach will Aufsteiger Norwich City den 30 alten Torhüter für ein Jahr ausleihen. Ein Wechsel könnte dem Schlussmann wieder zu einem Stammplatz verhelfen, den er beim Bundesligisten in der vergangenen Saison an den jüngeren Alexander Nübel verloren hatte. Trainer in Norwich ist der Deutsche Daniel Farke.
Profivertrag für Leipziger Torjäger-Talent
RB Leipzig hat Fabrice Hartmann, Torjäger der U19, mit dessen ersten Profivertrag ausgestattet. Wie der Champions-League-Teilnehmer am Mittwoch mitteile, erhält Hartmann (18) einen Vertrag bis Juni 2021. In der vergangenen Saison hatte der Stürmer in 21 Ligaspielen zwölf Treffer für die U19 der Leipziger erzielt.
St. Pauli unterstützt Aktion für "Sea-Watch 3"
Die Segelabteilung des FC St. Pauli hat am Mittwoch mit einer kleinen Aktion für die freie Seenotrettung in Hamburg demonstriert. Ausgestattet mit Transparenten, Flaggen, Bannern und Schwimmwesten setzten einige Dutzend Protestierende an Land und auf einem Wasserfahrzeug auf der Alster Zeichen. Hintergrund der Aktion war die vorübergehende Festnahme der Kapitänin Carola Rackete, die seit Dienstagabend wieder frei ist.
Rackete war am Sonnabend mit dem Schiff "Sea-Watch 3"» mit 40 Migranten unerlaubt nach Lampedusa gefahren, daraufhin festgenommen und auf der sizilianischen Insel unter Hausarrest gestellt worden. Ein neues italienisches Sicherheitsdekret stellt das unerlaubte Einfahren nach Italien unter eine Geldstrafe. Die "Sea-Watch 3" wurde beschlagnahmt.
Das Präsidium des FC St. Pauli mit Präsident Oke Göttlich an der Spitze hatte sich dem Protest seiner Segler angeschlossen. "Den Aufruf unserer Segelabteilung unterstützen wir mit ganzem Herzen. In Zeiten wie diesen gilt es, aktiv seine Stimme zu erheben und Seite an Seite mit denjenigen zu stehen, die Menschen im Mittelmeer nicht einfach ertrinken lassen", sagte der 43 Jahre alte Clubchef.
Regensburg holt dänischen Stürmer
Zweitligist Jahn Regensburg hat den Dänen Andreas Albers verpflichtet. Der 29 Jahre alte Stürmer wechselt vom dänischen Zweitligisten Viborg FF nach Regensburg und erhält einen Vertrag bis 2021.
"Mit Andreas Albers gewinnen wir einen klassischen Stoßstürmer hinzu. Das Spiel von Andreas zeichnet sich besonders durch Mentalität, fleißiges Arbeiten gegen den Ball und eine gute Präsenz in der Box aus", sagte Christian Keller, Geschäftsführer Profifußball.
Frankfurt holt Leverkusener Kohr
Nach Ex-Weltmeister Erik Durm hat die Eintracht auch den Leverkusener Dominik Kohr verpflichtet. Der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler, der 2017 an der Seite von HSV-Keeper Julian Pollersbeck U-21-Europameister wurde, erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024. Er ist nach Djibril Sow und Rodrigo Zalazar der dritte Neuzugang für das zentrale Mittelfeld.
Lienen: Neymar-Transfer hat Fußball geschadet
Inzwischen vergeht kaum ein Tag ohne den täglichen Neymar. Auch heute nimmt der Angreifer von Paris St. Germain eine Hauptrolle in unserem Fußball-Ticker ein. Denn nun hat sich auch St. Paulis Technischer Direktor Ewald Lienen in die Debatte um brasilianische Exzentriker eingeschaltet. Nach Ansicht des 65-Jährigen hat Neymars 222-Millionen-Euro-Transfer vor zwei Jahren dem Fußball massiv geschadet. "Die Ablösesumme ist schlicht und ergreifend obszön. Damit sind doch alle Relationen gesprengt worden, jeder dritte Spieler kostet jetzt 40 bis 80 Millionen Euro", sagte der Ex-Trainer des Kiezclubs der "Rheinischen Post".
Das Problem des ganzen Ablöse-Wahnsinns liege seines Erachtens in Spanien, sagte Lienen. Dort schreibt ein Gesetz vor, dass jeder Spieler eine Klausel in seinem Vertrag haben muss, mit der er sich freikaufen kann. Bei Neymar wurde eine Fabel-Summe formuliert, die dann an den FC Barcelona gezahlt wurde. "Es muss Grenzen geben, da sind die Clubs und die Verbände gefordert, dem Einhalt zu gebieten", forderte der frühere Bundesliga-Profi.
Messi erhebt schwere Vorwürfe nach Copa-Aus
Wieder kein Titel mit der Nationalmannschaft für den argentinischen Superstar Lionel Messi: In Belo Horizonte sorgte Gastgeber Brasilien mit einem 2:0 (1:0) im Halbfinale der bei der Copa América gegen den Erzrivalen dafür, dass der 32-Jährige der Unvollendete bleibt. Anschließend erhob der fünfmalige Weltfußballer, der seine beste Turnierleistung zeigte, schwere Vorwürfe gegen das Schiedsrichtergespann. Er witterte gar eine Manipulation, hat aber zugleich wenig Hoffnung auf eine Aufklärung.
"Ich glaube nicht, dass der südamerikanische Verband irgendetwas macht, da Brasilien alles kontrolliert. Daher ist es sehr kompliziert", sagte Messi, den die großzügige Linie des Unparteiischen Roddy Zambrano zur Verzweiflung brachte. Immer wieder ließ dieser nach mehreren klaren Fouls weiter laufen. In den Partien zuvor war es wegen des VARs dagegen immer wieder zu längeren Unterbrechungen gekommen. "Sie waren es leid, beschissene Pfiffe bei diesem Turnier zu machen. Und dann gehen sie da nicht einmal zum Videoschiedsrichter. Es war unglaublich", klagte Messi, der trotz seines Ärgers unermüdlich das Spiel der Gauchos mit teils spektakulären Aktionen ankurbelte.
Auch Argentiniens Trainer Lionel Scaloni beschwerte sich. "Ich mochte den Schiedsrichter nicht. So etwas sage ich normalerweise nicht. Ich denke nicht, dass er für ein Spiel auf diesem Niveau qualifiziert war." Aus Messis Sicht hat nicht die bessere Mannschaft dieses Halbfinale gewonnen: "Ich bin verärgert, weil wir ein tolles Spiel gemacht haben. Es hätte nicht so ausgehen sollen, da sie nicht das bessere Team waren."
Die Brasilianer treffen nun am Sonntag im Finale im Maracana auf den Sieger des in der Nacht zu Donnerstag ausgetragenen zweiten Halbfinal-Duells zwischen Titelverteidiger Chile und Peru. Für Messi geht es am Sonnabend nach Sao Paulo zum Spiel um Platz drei. Vielleicht nächstes Jahr erneut zur Copa América, dann daheim. Und 2022 zur WM in Katar.
Ribery: "Bayern muss investieren!"
Für Franck Ribery hat Bayern München auf dem Transfermarkt in diesem Sommer noch viel Arbeit vor sich. "Bayern braucht Qualität, sie müssen investieren, nachrüsten! Ich verfolge selbst sehr gespannt, was sie machen", sagte der langjährige Münchner Profi der "Sportbild". Vor allem auf seiner Position auf dem Flügel sieht der 36 Jahre alte Franzose noch großen Nachholbedarf.
"Nur mit Serge Gnabry und Kingsley Coman ist es vielleicht zu wenig, um in die neue Saison zu gehen", sagte Ribery, der eine Verpflichtung von Leroy Sané absolut begrüßen würde: "Sané wäre ein Spieler, der Bayern weiterbringt. Er hat Top-Fähigkeiten, kann auf der rechten und linken Seite spielen. Ich bin gespannt, ob er sich wirklich für München entscheiden wird, Lust auf die Bundesliga hat."
Und wenn Sané absagt? "Vielleicht rufen sie ja noch einmal bei mir an, wenn es keine andere Lösung gibt", scherzte Ribery: "Nein, im Ernst: Das Kapitel FC Bayern als Spieler ist für mich traumhaft im Mai zu Ende gegangen." Ribery hält sich mit Waldläufen fit, eine Entscheidung über seine weitere sportliche Zukunft will er "innerhalb der nächsten zwei Wochen" treffen. "Es gibt viele gute Angebote aus Europa, aber ich muss auch auf die Familie, meine Kinder gucken", sagte der Offensivspieler: "Wenn du so lange bei Bayern warst und das deine zweite Heimat wurde, ist der Schritt weg von hier nicht leicht."
Juve bemüht sich um Pogbas Rückkehr
Es wird konkreter: Die Turiner scheinen ihr Werben um den wechselwilligen Weltmeister Paul Pogba intensiviert zu haben. Wie die "Gazzetta dello Sport" am Mittwoch berichtete, soll Sportdirektor Fabio Paratici Kontakt zu Manchester United aufgenommen haben, um den 26-jährigen Franzosen nach drei Jahren in England zurückzuholen. Dorthin war Pogba im Sommer 2016 für 105 Millionen Euro gewechselt.
Nun müsste Juventus wohl 150 Millionen Euro auftreiben. Mittelfeldstar Pogba hatte bereits zwischen 2012 und 2016 in Turin gespielt. Der Profi steht allerdings auch bei Real Madrid ganz oben auf der Wunschliste seines Landsmanns Zinedine Zidane, der ein Fan des Spielstils von Pogba ist. Die Königlichen möchten angeblichen Gareth Bale gegen den exzentrischen Franzosen tauschen.
Yaya Touré setzt Karriere in China fort
Rücktritt vom Rücktritt: Nach einem halben Jahr Vereinslosigkeit unterschrieb der 36-Jährige einen Vertrag beim chinesischen Zweitligisten Qingdao Huanghai. Über die Laufzeit des Kontraktes machte der Verein keine Angaben. Touré wurde am Mittwoch vorgestellt. Er hatte nach acht Jahren mit drei Meistertiteln bei Manchester City im Sommer 2018 keinen neuen Vertrag erhalten. Nach dem zweiten Intermezzo bei Olympiakos Piräus von September bis Dezember 2018 waren Gerüchte über ein mögliches Karriereende des viermaligen Fußballers des Jahres in Afrika aufgekommen.
DFL-Prämie für Talente: Bayer an der Spitze
Leverkusen, Holstein Kiel und der 1. FC Magdeburg profitieren am meisten von einer Sonderausschüttung der DFL, die die Ausbildung von Nachwuchsspielern belohnt. Die Zahlungen richten sich nach den Einsatzminuten von U23-Lizenzspielern der Kategorie "Local Player". Diese müssen mindestens drei Jahre zwischen dem 15. und 21. Lebensjahr bei einem deutschen Club registriert sein. Für die vergangene Saison erhielten Leverkusen 1,32 Millionen Euro, Zweitligist Kiel 1,28 Millionen Euro und Zweitliga-Absteiger Magdeburg 1,13 Millionen Euro.
Reus gibt Titel als Ziel vor
In diesem Jahr will der BVB die Bayern noch mehr ärgern als im Vorjahr: Kapitän Marco Reus kann mit dem von Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ausgerufenen Titelziel für Borussia Dortmund sehr gut leben. "Es sollte immer das Ziel sein, den Wettbewerb zu gewinnen, an dem man teilnimmt. Nach der vergangenen Saison und unseren Neuverpflichtungen diesen Sommer macht ein anderes Saisonziel meiner Meinung nach gar keinen Sinn", sagte der 30 Jahre alte Nationalspieler der "Sportbild".
Vor allem die Rückkehr von Abwehrspieler Mats Hummels, den der BVB von Rivale Bayern München für rund 30 Millionen Euro verpflichtet hat, lässt Reus positiv nach vorne blicken: "Mats ist natürlich eine sportliche Verstärkung für uns."
Hermann Hummels, der Vater und Berater des Weltmeisters von 2014, deutete derweil einen wichtigen Grund für den Abschied aus München an. "Ein Spieler wird in der Regel mit zwei Währungen bezahlt: Zum einen ist es das Gehalt, zum anderen die Wertschätzung. Dabei hat jeder Spieler unterschiedliche Vorlieben. Bei uns spielt auch die Wertschätzung eine sehr wichtige Rolle", sagte Hummels senior.
ZDF: 4,18 Millionen sehen Finaleinzug der USA
Starke TV-Quote auch ohne deutsche Beteiligung bei der Frauen-WM: 4,18 Millionen Zuschauern verfolgten das WM-Halbfinale zwischen Titelverteidiger USA und England (2:1) im ZDF. Der Marktanteil belief sich auf 17,0 Prozent. Der Gegner der USA wird am Mittwochabend im zweiten Halbfinale zwischen Deutschland-Bezwinger Schweden und Europameister Niederlande (21 Uhr/ARD und DAZN) ermittelt.