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Grindel: Löw hätte Ausmusterung früher erklären müssen
Bundestrainer Joachim Löw hätte sich laut DFB-Präsident Reinhard Grindel viel früher öffentlich zur Ausmusterung von Mats Hummels, Jérôme Boateng und Thomas Müller aus der Nationalmannschaft äußern sollen.
"Ich glaube, dass es klug gewesen wäre, schon am Dienstag, am Tag der Entscheidung, im Rahmen einer Pressekonferenz persönlich einerseits die Wertschätzung für die Spieler deutlich zu machen, andererseits der Öffentlichkeit zu vermitteln, warum man jetzt einen anderen Weg gehen will, so überzeugend wie er das in seiner Pressekonferenz gemacht hat", sagte Grindel dem ZDF.
"Missverständnisse wären vermieden worden"
In dem Interview am Rande der FIFA-Council-Sitzung in Miami betonte der Verbandschef, dass mit einer anderen Kommunikationspolitik die Debatte nicht in der Schärfe geführt worden wäre. "Wenn man das gleich gemacht hätte, wären, glaube ich, sehr viele Fragen beantwortet und damit sehr viele Missverständnisse vermieden worden", sagte Grindel.
Löw hatte vor knapp zwei Wochen die drei Münchner Ex-Weltmeister darüber informiert, dass er nicht mehr mit ihnen in der Nationalelf plant. Für die Art und Weise der Ausmusterung war der Bundestrainer vom FC Bayern und auch den Spielern kritisiert worden.
Ex-HSVer Heinemann übernimmt Trainerjob in Uerdingen
Der KFC Uerdingen trennt sich von Trainer Norbert Meier. „Der Verein, der immer noch auf den ersten Sieg in der Rückrunde wartet, reagiert damit auf die aktuelle, sportliche Situation", heißt es in einer kurzen Vereinsmitteilung. Zuvor hatte der KFC zum Auftakt des 29. Spieltags im West-Duell mit Fortuna Köln 1:1 (1:1) gespielt und seine Negativserie auf zehn Begegnungen ohne Sieg erweitert. Uerdingen hat mit 40 Zählern vor den weiteren Partien dieses Wochenendes acht Punkte Rückstand auf Relegationsplatz drei.
Meier war erst am 3. Februar als neuer Coach des ambitionierten Aufsteigers vorgestellt worden. Seitdem gab es in sieben Ligapartien vier Niederlagen und drei Remis für den Club aus Krefeld. Einen Tag nach der Trennung von Norbert Meier wurde der bisherige Co-Trainer Frank Heinemann, von 2011 bis 2013 Assistenztrainer beim HSV, zum Chefcoach ernannt. Als Interims-Trainer wird der 54-Jährige die Mannschaft bis zum Saisonende führen.
Klopp will auf Transferoffensive verzichten
Jürgen Klopp will mit dem FC Liverpool im kommenden Transfersommer sparsam bleiben. „Ich denke nicht, dass wir mit dieser Mannschaft im Moment das große Geld ausgeben müssen“, sagte der 51 Jahre alte Coach des englischen Fußball-Erstligisten. Stattdessen wolle er das aktuelle Team der „Reds“ zusammenhalten und weiterentwickeln. «Das ist der beste Weg», versicherte Klopp englischen Medienberichten zufolge. Zuvor hatte sich Liverpool im Champions-League-Achtelfinale verdient gegen den FC Bayern durchgesetzt. In der Premier League hat Klopps Mannschaft als Zweiter einen Punkt hinter Manchester City auch noch gute Titelchancen. Im vergangenen Sommer gab Liverpool für die Zugänge Alisson, Fabinho, Naby Keita und Xherdan Shaqiri rund 180 Millionen Euro aus. Wichtig sei es nun, die besten Spieler nach einer erfolgreichen Saison nicht gleich weiterziehen zu lassen, mahnte Klopp. „Das war vielleicht das größte Problem von Liverpool in den letzten zehn Jahren“, sagte der frühere Coach von Borussia Dortmund und dem FSV Mainz 05. «Wenn sie eine gute Mannschaft hatten, gingen sie nach einer Saison in alle Welt. Das wird dieses Jahr ganz sicher nicht passieren.»
Real schlägt sich auf die Seite der Fifa
Im Konflikt zwischen der Fifa und Europas Top-Vereinen um die neue Club-WM könnte sich Real Madrid auf die Seite des Fußball-Weltverbands schlagen. Die französische Fachzeitung „L’Equipe“ berichtet, der spanische Rekordmeister begrüße den Fifa-Beschluss für einen erweiterten Wettbewerb. Zuvor hatte sich die Europäische Club-Vereinigung ECA noch gegen die Fifa-Pläne gestellt und versichert, kein europäischer Top-Verein werde an dem auf 24 Mannschaften ausgebauten Turnier teilnehmen. Ein Protestschreiben, das auch an Fifa-Chef Gianni Infantino ging, hatten die ECA-Vorstandsmitglieder unterzeichnet, darunter auch Real-Vizepräsident Pedro López Jiménez.
Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuerst darüber berichtet. Laut „L’Equipe“ blickt Real nun dem neuen Wettbewerb jedoch «mit Vorfreude» entgegen, wie es unter Berufung auf eine ungenannte Quelle im Verein heißt. Gegen die Stimmen der sieben europäischen Vertreter hatte FIFA-Chef Gianni Infantino am Freitag das neue Format der Club-WM im Council des Weltverbands durchgedrückt. „Wir hoffen, dass alle großen Teams teilnehmen. Wir hatten positive und konstruktive Diskussionen und setzen diese fort“, sagte Infantino.
Die Club-WM soll vom 17. Juni bis 4. Juli 2021 stattfinden und den bislang als WM-Test stattfindenden Confederations Cup ersetzen. Europa bekam acht Starter zugesprochen, ohne Topteams wie Real, Manchester City oder Juventus Turin wäre das Turnier sinnlos. Ursprünglich wollte die FIFA sogar zwölf europäische Teams dabei haben. Nach Protesten aus der Europäischen Fußball-Union Uefa, die die Club-WM als Konkurrenz zur Champions League sieht, wurde diese Zahl reduziert. Die ECA als Zusammenschluss von 232 europäischen Vereinen hatte die FIFA-Pläne als „nicht akzeptabe“» kritisiert. Die Uefa unterstützte die Kritik der ECA und verwies auf die notwendige Ruhepause für die Profis im Sommer.