Hamburg. Im Dezember startet die 5500-Kilometer-Tour. In der Eimsbütteler Kaifu-Lodge stellen sich die Frauen vor.
Die Idee scheint zunächst einmal so skurril, dass man sich fragt: Sind die eigentlich verrückt? Nein, sind sie nicht, sagen sie. Obwohl, vier Frauen, die über den Atlantik rudern wollen – rudern, über den Atlantik! – das ist schon, sagen wir: sehr außergewöhnlich. Doch genau das haben die Hamburgerinnen Catharina Streit (32), Meike Ramuschkat (32) sowie Stefanie Kluge (50) und ihre Tochter Timna (25) vor.
„Ich habe in England den Dokumentarfilm ,Four Moms in a Boat‘ gesehen und war fasziniert“, erzählt Catharina Streit. Dabei ging es genau darum: vier Frauen, die den Atlantik überqueren. „Als meine Freundin Meike zufällig im Urlaub auf La Gomera den Start zu einem Rennen miterlebt hat, war sie auch Feuer und Flamme.“ So ging das alles los. Nach der Anmeldung im Ruderverein haben sie dann noch Stefanie und Timna mit ins Boot geholt.
Im Dezember fällt auf der Kanareninsel der Startschuss, 5500 Kilometer quer über den Großen Teich. Als erstes deutsches Team werden sie an der Talisker Whiskey Atlantic Challenge teilnehmen. Und an diesem Sonnabend von 15 bis 20 Uhr beim „Sports Charity Day“ in der Eimsbütteler Kaifu-Lodge (Bundesstraße 107) über ihren Plan berichten. Der Eintritt ist frei, für jeden Besucher der Veranstaltung spendet das Fitnessstudio fünf Euro für wohltätige Organisationen. Zwei Kinderhilfsprojekte haben sich die Ruderinnen ausgesucht: „Kinderlachen“ und „Zeit für Zukunft“.
50.000 Euro kostet das Ruderboot
Begleitet wird ihr Projekt von den Hamburger Filmemachern Guido und Silvia Weihermüller, die mit ihren Sportdokumentationen über die HSV-Beachvolleyball-Olympiasiegerinnen Laura Ludwig/Kira Walkenhorst und die Rollstuhlbasketballer der BG Baskets bekannt wurden. „Wir zeigen am Sonnabend in der Kaifu-Lodge Bilder vom Start in La Gomera im vergangenen Jahr“, sagt Guido Weihermüller. Unter dem Titel „Wellenbrecherinnen“ begleitet das Filmteam die Frauen. Regelmäßig werden Online-Episoden über die Vorbereitungen erscheinen, am Ende soll es einen Spielfilm über die Atlantik-Überquerung geben.
50.000 Euro kostet allein das hochseetüchtige Ruderboot, mit der notwendigen technischen Ausrüstung kommen weitere 25.000 bis 30.000 Euro dazu. Ein Großteil der Summe hat ein Sylter Salatdressing-Hersteller als Sponsor bereitgestellt. Die vier Frauen hoffen aber, dass sie noch weitere Unterstützer für ihren verrückten Plan begeistern können: „So gut 30.000 Euro brauchen wir noch“, sagt Catharina Streit, „auf unseren Rudern wäre noch Platz.“