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Pokaldrama in Dortmund: Werder entzaubert BVB

Der erste Titeltraum von Borussia Dortmund ist geplatzt. Der souveräne Bundesliga-Spitzenreiter unterlag Werder Bremen mit Elfmeterkiller Jiri Pavlenka im DFB-Pokal in einer packenden Begegnung mit 2:4 im Elfmeterschießen und scheiterte zum zweiten Mal in Folge im Achtelfinale. Nach Verlängerung hatte es 3:3 gestanden.

Claudio Pizarro (l.) und Werder-Kapitän Max Kruse hatten in Dortmund allen Grund zum Jubeln.
Claudio Pizarro (l.) und Werder-Kapitän Max Kruse hatten in Dortmund allen Grund zum Jubeln. © REUTERS | LEON KUEGELER

Kapitän Max Kruse sorgte mit dem entscheidenden Strafstoß für die erste Dortmunder Heimniederlage im Pokal seit zehn Jahren. Auch damals hatten die Bremer im Achtelfinale triumphiert. Milot Rashica (5.), Claudio Pizarro (108.) und Martin Harnik (119.) hatten für Bremen vor der Entscheidung vom Punkt getroffen. Der Ausgleich von Marco Reus (45.+3) sowie die zwischenzeitlichen Führungstreffer durch Christian Pulisic (105.) und Achraf Hakimi (113.) waren für den viermaligen Pokalsieger schlussendlich zu wenig.

Kapitän Reus blieb nach der Pause zudem mit muskulären Problemen im Oberschenkel in der Kabine.

Paderborn wirft Duisburg raus

Der SC Paderborn hat zum zweiten Mal nacheinander das Viertelfinale im DFB-Pokal erreicht. Im Duell der Zweitligisten gewann die Mannschaft von Coach Steffen Baumgart am Dienstagabend im Achtelfinale beim MSV Duisburg mit 3:1 (0:0) und kann durch den Einzug in die nächste Runde mit einer TV-Prämie von rund 1,3 Millionen Euro planen.

Bernard Tekpetey (52. Minute), Kai Pröger (61.) und Christopher Antwi-Adjej (76.) erzielten die Tore für die Paderborner, die in der vergangenen Spielzeit erstmals in ihrer Vereinsgeschichte ins Viertelfinale eingezogen und dann gegen Bayern München (0:6) unterlegen waren. Für den MSV traf Cauly Oliveira Souza (47.). Duisburg hatte letztmals in der Saison 2010/11 das Finale erreicht.

Claudio Pizarro (l.) und Werder-Kapitän Max Kruse hatten in Dortmund allen Grund zum Jubeln.
Claudio Pizarro (l.) und Werder-Kapitän Max Kruse hatten in Dortmund allen Grund zum Jubeln. © REUTERS | LEON KUEGELER

Vor 12.509 Zuschauern in der Duisburger Arena erarbeiteten sich die Gastgeber im ersten Abschnitt die klareren Torchancen, agierten aber glücklos. Oliveira Souza (13.) und John Verhoek (23.) trafen jeweils nur die Latte, Ahmet Engin (16.) konnte SC-Keeper Michael Ratajczak nicht überwinden. Paderborn stellte das spielfreudigere Team. Die Ostwestfalen überzeugten mit guten Kombinationen, entwickelten zunächst aber nur wenig Torgefährlichkeit. Babacar Gueye (11.) und Sven Michel (29.) verfehlten mit ihren Schüssen das Tor.

Nach der Pause erwischte der MSV den besseren Start. Oliveira Souza war nach Vorarbeit von Verhoek zur Duisburger Führung erfolgreich. Tekpetey nutzte aber wenig später einen Duisburger Abwehrfehler zum Ausgleich, ehe Paderborns Winter-Zugang Pröger das 2:1 gelang. Anschließend erhöhte Antwi-Adjej.

Leverkusen blamiert sich in Heidenheim

Drei Tage nach dem Erfolg gegen Bayern München hat sich Bundesligist Bayer Leverkusen im DFB-Pokal-Achtelfinale blamiert. Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz verlor gegen den Zweitliga-Sechsten 1. FC Heidenheim nach einer dürftigen Vorstellung mit 1:2 (1:0).

Heidenheims Spieler (in Rot) jubeln über seinen Pokalcoup gegen Bayer Leverkusen.
Heidenheims Spieler (in Rot) jubeln über seinen Pokalcoup gegen Bayer Leverkusen. © REUTERS | MICHAEL DALDER

Julian Brandt, der in seiner neuen Rolle zentral hinter den Spitzen einige auffällige Szenen hatte, brachte den letztjährigen Halbfinalisten vor der Pause in Führung (44.). Nikolas Dovedan glich vor 11.400 Zuschauern aus (47.). Maurice Multhaup gelang in der 72. Minute für den spielerisch unterlegenen, aber leidenschaftlich kämpfenden FCH der umjubelte Siegtreffer.

Letztmals war Bayer vor sechs Jahren schon im Achtelfinale gescheitert (1:2 Wolfsburg). Bereits am Freitag (20.30 Uhr/Eurosportplayer) bietet sich Leverkusen in der Liga beim FSV Mainz 05 die Chance zur Wiedergutmachung. Heidenheim schaffte zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte nach 2016 der Sprung ins Viertelfinale.

Ex-HSV-Profi Henchoz steigt zum Chef auf

Stéphane Henchoz gestern (1995)...
Stéphane Henchoz gestern (1995)... © Witters

Der frühere Bundesligaprofi Stephane Henchoz ist neuer Trainer des Schweizer Erstligisten Xamax Neuchatel. Der 44-Jährige steigt beim dreimaligen Meister nach der Entlassung von Michel Decastel vom Assistenten zum Chefcoach auf. Von 1995 bis 1997 hatte Henchoz für den Hamburger SV gespielt.

...und Stéphane Henchoz heute
...und Stéphane Henchoz heute © Imago/Geisser

Saisonziel des Aufsteigers und derzeitigen Tabellenzehnten ist der Klassenerhalt in der Super League. Decastel hatte die Mannschaft nach dem Konkurs und der Neugründung 2012 im vergangenen Jahr zurück in die Erstklassigkeit geführt.

Köln und 1860 müssen zahlen

Zweitligist 1. FC Köln und Drittligist 1860 München sind vom DFB-Sportgericht jeweils wegen Fehlverhaltens der eigenen Anhänger mit Geldstrafen belegt worden. Köln muss wegen zweier Fälle 7500 Euro bezahlen, die Münchner wegen eines Falls 4200 Euro. Die Urteile sind rechtskräftig.

Vor Beginn des Zweitligaspiels bei Jahn Regensburg am 7. Dezember hatten Kölner Zuschauer mindestens acht und in der 46. Minute zwei weitere pyrotechnische Gegenstände abgebrannt. Darüber hinaus wurden in der 55. Minute aus dem Kölner Zuschauerblock drei Becher Richtung Spielfeld geworfen.

Vor Anpfiff und in der 60. Minute des Drittligaspiels beim Karlsruher SC am 25. November wurden im Münchner Zuschauerbereich mindestens zwölf pyrotechnische Gegenstände gezündet.

Rangnick versteht die Fans nicht

RB Leipzigs Trainer Ralf Rangnick zeigt sich verwundert über das geringe Zuschauerinteresse am Achtelfinalspiel im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky). "Es ist schwer zu erklären", sagte Rangnick am Dienstag, "ich bin ehrlich gesagt ein bisschen überrascht. Es scheint so zu sein, dass die Fans die Bundesliga höher bewerten als den Pokal."

Ralf Rangnick im Gespräch mit Leipziger Fans (Archiv).
Ralf Rangnick im Gespräch mit Leipziger Fans (Archiv). © Imago/Jan Hübner

Am Dienstag waren erst knapp 20.000 Karten abgesetzt. Der junge Club kämpft um den erstmaligen Einzug ins Pokal-Viertelfinale. Dazu benötigt Leipzig einen Sieg gegen einen Gegner, der für Rangnick "eine der stärksten Mannschaften gegen den Ball ist. Es wird für uns anspruchsvoll, die richtigen Lösungen zu finden", sagte er.

Personell muss sich Rangnick auf Ausfälle einstellen, Fragezeichen stehen unter anderem hinter den Einsätzen von Torjäger Timo Werner (grippaler Infekt), Mittelfeldspieler Kevin Kampl (Sprunggelenksprobleme) und Stammtorhüter Peter Gulacsi (muskuläre Probleme). Dennoch ist sich Rangnick sicher, "mit einer guten Mannschaft" ins Spiel gehen zu können.

DFB-Frauen müssen auf WM-Basecamp verzichten

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft wird bei der WM in Frankreich (7. Juni bis 7. Juli) kein eigenes Basecamp beziehen. Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Dienstag mit Verweis auf eine Fifa-Entscheidung mit.

Der DFB hatte aus logistischen Gründen die Nutzung eines Hauptquartiers nahe Rennes bis nach dem zweiten Gruppenspiel angestrebt. Erstmals bei einem Turnier hatte das deutsche Team während der EM 2017 in den Niederlanden ein Basislager genutzt.

In Frankreich wird der zweimalige Welt- und achtmalige Europameister nun jeweils am Tag nach den Spielen zum nächsten Spielort umziehen. Dabei müssen mitunter große Distanzen bewältigt werden. Die Olympiasiegerinnen spielen in der Gruppe B zunächst in Rennes gegen China (8. Juni), es folgen die Duelle mit Spanien in Valenciennes (12. Juni) sowie mit Südafrika in Montpellier (17. Juni).

Unterwasser-Operation soll Sala-Wrack bergen

Das Flugzeug, mit dem der argentinische Profi Emiliano Sala über dem Ärmelkanal abgestürzt war, soll binnen der nächsten Tage vom Meeresgrund geborgen werden. Das bestätigte ein Sprecher der britischen Ermittlungsbehörde AAIB der Nachrichtenagentur AFP.

Man plane derzeit eine "Unterwasser-Operation", um das Wrack und den darin befindlichen Leichnam an die Oberfläche bringen zu können, sagte er weiter. Das abgestürzte Kleinflugzeug war am Sonntag entdeckt worden. Auf den Videoaufnahmen eines ferngesteuerten Roboters war zudem eine Leiche zu sehen. Ob es sich um Sala oder um den britischen Piloten handelt, blieb zunächst offen.

Das Flugzeug mit den beiden Insassen war am 21. Januar auf dem Flug von Nantes nach Cardiff rund 20 Kilometer nördlich der Kanalinsel Guernsey vom Radar verschwunden.

Sala hatte kurz zuvor in einer Sprachnachricht noch seine Angst vor einer Katastrophe geäußert. Der 28-Jährige war vom walisischen Klub Cardiff City, der in der englischen Premier League spielt, für eine Club-Rekordablöse von rund 17 Millionen Euro vom französischen Erstligisten FC Nantes verpflichtet worden.

Manuel Neuer muss sich weiter gedulden

Manuel Neuer muss sich bei seiner Rückkehr ins Tor des FC Bayern München gedulden. „Es geht ihm soweit gut, und ich glaube, er will sofort spielen. Aber wir müssen das Go der Ärzte bekommen, und das haben wir noch nicht“, sagte Trainer Niko Kovac am Dienstagmittag in München. Der 47-Jährige ließ ein Mitwirken seines Kapitäns im Pokal-Achtelfinale am Mittwoch (20.45 Uhr/ARD und Sky) bei Hertha BSC offen. Neuer hat eine Blessur am rechten Daumen und wurde beim 1:3 gegen Bayer Leverkusen von Sven Ulreich vertreten. In jedem Fall ausfallen wird der schon seit Ende November fehlende Arjen Robben.

Nur mit einem bestandenen Belastungstest im am Mittag noch ausstehenden Abschlusstraining könne Neuer eine Alternative werden, sagte Kovac. Ob der Torhüter bei einem eventuellen Einsatz eine Schiene am Finger tragen muss, verriet er nicht. „Das kann ich nicht sagen, da bin ich kein Fachmann und kein Arzt.“

Nachdem Robben am Montag das Training abbrechen musste, weil er sich laut Kovac „noch nicht hundertprozentig sicher fühlte“, ist er für das Pokal-Achtelfinale kein Thema. Renato Sanches konnte wegen Sprunggelenkproblemen nicht trainieren. Der Langzeitverletzte Corontin Tolisso fehlt ohnehin weiter. „Alle anderen sind wohlauf“, sagte der Bayern-Trainer.

Mourinho erhält Bewährungs- und Geldstrafe

Der portugiesische Star-Trainer Jose Mourinho hat sich mit der spanischen Steuerbehörde wie erwartet auf eine einjährige Gefängnisstrafe auf Bewährung und eine Geldstrafe von knapp zwei Millionen Euro verständigt. Das gab das zuständige Gericht in Spanien am Dienstag bekannt.

José Mourinho (hier am Montag bei einem russischen Eishockeyspiel) ist nach seinem Aus bei Manchester United derzeit ohne Anstellung.
José Mourinho (hier am Montag bei einem russischen Eishockeyspiel) ist nach seinem Aus bei Manchester United derzeit ohne Anstellung. © Imago/ITAR-Tass

Der 56-Jährige soll während seiner Zeit bei Real Madrid in den Jahren 2011 und 2012 insgesamt 3,3 Millionen Euro am Fiskus vorbeigeschleust haben. Da in Spanien Erststrafen unter zwei Jahren regelmäßig zur Bewährung ausgesetzt werden, kommt "The Special One" allerdings nicht hinter Gittern.

Im Kern ging es bei den Vorwürfen um Bildrechte, die Mourinho an eine Firma abgetreten haben soll, um damit den Spitzensteuersatz für sein Gehalt zu umgehen und nur den Unternehmenssteuersatz zu zahlen.

Nach Lionel Messi (FC Barcelona) und Cristiano Ronaldo (Juventus Turin, früher Real Madrid) ist Mourinho eine weiterer Star aus der internationalen Fußball-Szene, der von der spanischen Steuerfahndung erwischt wurde.

DFB startet Live-Übertragungs-Offensive

Das Unternehmen Soccerwatch.tv will bis zum Jahresende auf 1000 Fußball-Plätzen in Deutschland Kamerasysteme für die Übertragung von Amateurspielen installieren. Das kündigte das Essener Start-Up am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund an. Dabei wurde auch eine Zusammenarbeit von Soccerwatch.tv und der DFB GmbH, einer Tochtergesellschaft des Deutschen Fußball-Bunds, bekannt gegeben. Die Kooperation sei für fünf Jahre geplant.

Soccerwatch.tv überträgt wie auch andere Unternehmen Amateurfußball im Internet. Das Start-Up wurde vor drei Jahren gegründet. Die laut Unternehmensangaben vollautomatischen Kamerasysteme werden an Flutlichtmasten der Plätze angebracht.

Seit 2017 hat die Streaming-Plattform eigenen Angaben zufolge mehr als 2800 Fußballspiele von Regionalliga bis Kreisliga gezeigt. Bislang haben demnach 120 Vereine Kamerasysteme des Unternehmens.

1. FC Köln beschenkt Fans nach Spieausfall

Der 1. FC Köln zahlt allen Fans, die den Club am Sonntag zum Punktspiel bei Erzgebirge Aue begleiten wollten, eine Dankeschön-Prämie von 30 Euro. Die Partie war aufgrund starker Schneefälle am Sonntagvormittag abgesagt worden.

Ein enttäuschter FC-Fan nach der Kölner Niederlage bei Union Berlin.
Ein enttäuschter FC-Fan nach der Kölner Niederlage bei Union Berlin. © Imago/Bernd König

"Den Frust über die vergebliche Reise verstehen wir, und wir wissen, dass es nicht selbstverständlich ist, an einem Sonntag für ein Zweitligaspiel nach Aue zu fahren. Deshalb möchten wir uns bei den betroffenen Fans herzlich bedanken und hoffen, dass sie alle sich auch zum Nachholspiel wieder auf den Weg ins Erzgebirge machen", sagte Geschäftsführer Alexander Wehrle.

FC-Mitglieder und -Dauerkarteninhaber, die ein Ticket für das Spiel in Aue vorweisen können, erhalten vom Club 30 Euro. Dieses Dankeschön kann entweder als Gutschein für alle FC-Fanshops oder in Form einer Barauszahlung bzw. Überweisung erfolgen. Die Eintrittskarten behalten auch für das Nachholspiel ihre Gültigkeit.

Jeder FC-Fan, der ein Ticket über das Fan-Projekt "Fans 1991" gekauft hat und zum Nachholspiel nicht nach Aue reisen kann, hat die Möglichkeit, die Karte zu stornieren und erhält sein Geld zurück.

Nächster Langzeitverletzter für Hannover 96

Hannover 96 muss im Abstiegskampf einen weiteren Langzeitverletzten beklagen. Noah Joel Sarenren Bazee riss sich beim 1:5 Ende Januar bei Borussia Dortmund die Syndesmose im rechten Sprunggelenk. Der 22-Jährige soll in dieser Woche operiert werden und fällt mehrere Monate aus. Er dürfte in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen. Sarenren Bazee hatte in Dortmund erstmals seit seinem Zusammenprall mit Mönchengladbachs Nationalspieler Matthias Ginter Ende November wieder für 96 gespielt.

Der Offensivspieler ist nach Ihlas Bebou, Linton Maina und Niclas Füllkrug der vierte Spieler, der 96 langfristig fehlt. „Es kommt bei uns alles zusammen“, klagte Hannovers Manager Horst Heldt in der „Bild“ (Dienstag).

Ronaldo führt Juve in China nach oben

Der Transfer des portugiesischen Superstars Cristiano Ronaldo hat sich für Juventus Turin nicht nur sportlich ausgezahlt. Nach Erhebungen des Clubs konnte Juventus seine Popularität in China seit der Verpflichtung des fünfmaligen Weltfußballers im Sommer um fast 70 Prozent steigern.

In China hätten Spieler "einen stärkeren Einfluss auf Fans als Teams", sagte Giorgio Ricci, Chief Revenue Officer von Juventus, der Nachrichtenagentur AFP und begründete den Zuwachs: "Tatsächlich interessieren sich Fans online zunehmend für Einzelpersonen, da die Spieler fast 30 Prozent mehr Anhänger haben als ihre Vereine."

Alleine in der Woche nach dem spektakulären Transfer im Juli hatte Juve in Sozialen Medien in China über 300.000 Follower hinzugewonnen, wie der Klub angab. Auf dem Portal Weibo habe die Alte Dame zwischen Juli und Dezember ihre Anhängerzahlen um 68,5 Prozent gesteigert. Doch auch sportlich war der Transfer des 34 Jahre alten Europameisters für rund 110 Millionen Euro von Champions-League-Sieger Real Madrid nach Turin ein voller Erfolg: In 30 Pflichtspielen für Juventus erzielte Ronaldo bislang 19 Tore.

Reservist Boateng: "Fußball ist auch nicht immer fair"

Ex-Weltmeister Jérôme Boateng hat seine Unzufriedenheit über seine momentane Reservistenrolle bei Bayern München unterstrichen. "Ich stand nicht in der Startelf – das ist nicht mein Anspruch", sagte der Innenverteidiger, der seit Rückrundenbeginn erst eine Minute gespielt hat und zuletzt gegen den VfB Stuttgart (4:1) und Bayer Leverkusen (1:3) nicht zum Einsatz gekommen war, in der Sendung "100 Prozent Bundesliga – Fußball bei Nitro".

Bayern-Trainer Niko Kovac hatte in den drei bisherigen Partien der Rückrunde in der Innenverteidigung auf die Nationalspieler Mats Hummels und Niklas Süle gesetzt, doch Boateng will sich mit dem Verlust seines in der Hinrunde sicheren Stammplatzes nicht abfinden. "Fußball ist auch nicht immer fair, aber da muss man sich rauskämpfen. Ich bin schon aus ganz anderen Situationen stärker rausgegangen", sagte der 30-Jährige.

Großen Respekt zollte Boateng indes dem englischen Tabellenführer FC Liverpool und Teammanager Jürgen Klopp zwei Wochen vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League an der Anfield Road. "Ich denke, was Jürgen Klopp da in Liverpool gemacht hat, davor muss man den Hut ziehen. Die Mannschaft hat sich toll entwickelt. Man merkt auch, es ist eine richtige Mannschaft, die stehen zusammen", sagte er und blickte voraus: "Da brauchen wir zwei Weltklasse-Leistungen."

Klinsmann als RTL-Experte im Gespräch

Jürgen Klinsmann soll TV-Experte für die Fußball-Berichterstattung beim Fernsehsender RTL werden. „Wir sind in Gesprächen“, sagte RTL-Sportchef Manfred Loppe der „Bild“. Klinsmann hatte zuletzt als Trainer der USA gearbeitet. Der ehemalige Nationalspieler und Bundestrainer hat bereits bei ausländischen Fernsehsendern Spiele analysiert.

Ist Mikrofone und Kameras gewohnt: Jürgen Klinsmann (r.), hier im vergangenen Jahr als Spieler bei einem Legendenspiel des VfB Stuttgart.
Ist Mikrofone und Kameras gewohnt: Jürgen Klinsmann (r.), hier im vergangenen Jahr als Spieler bei einem Legendenspiel des VfB Stuttgart. © Imago/Pressefoto Baumann

Bisher arbeitet Jens Lehmann als RTL-Experte. Trotz seines neuen Jobs als Assistenztrainer des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg wolle er weiter als TV-Experte arbeite, hatte er vergangene Woche erklärt. Der frühere Nationaltorwart hat nach eigener Aussage bereits mit RTL-Sportchef Loppe darüber gesprochen. Dem „würde nichts im Wege stehen“, hatte Lehmann bei seiner Vorstellung am vergangenen Dienstag erklärt.

Schafft die Uefa die Auswärtstorregel ab?

Die Auswärtstor-Regel im Europapokal könnte schon bald Geschichte sein. Bei ihrer Sitzung in Rom werden die Mitglieder des Uefa-Exekutivkomitees um DFB-Präsident Reinhard Grindel am Mittwoch über die Abschaffung diskutieren. Mit einer Entscheidung wird nach dpa-Informationen noch nicht gerechnet. Die Tendenz ist allerdings eindeutig, die Regel nach einer Empfehlung der Fußball-Kommission des europäischen Kontinentalverbandes aufzuheben.

Derzeit kommt in der Champions League und in der Europa League jene Mannschaft eine Runde weiter, die bei Torgleichstand aus Hin- und Rückspiel mehr Auswärtstore erzielt hat. Im Fußballjargon entstand so die mathematisch nicht ganz korrekte Aussage, dass "Auswärtstore doppelt zählen".

Stattdessen könnte es künftig bei Torgleichstand zu einer Verlängerung kommen – so wie bereits jetzt bei exakt gleichen Hin- und Rückspielresultaten. Zuletzt hatten sich im September mehrere internationale Spitzentrainer wie José Mourinho oder Thomas Tuchel nach einem Treffen in der Uefa-Zentrale in Nyon für eine Abschaffung der Regel ausgesprochen.

Kein Ersatz für Delling bei der "Sportschau"

Die ARD wird für die "Sportschau" keinen Nachfolger des Moderators Gerhard Delling suchen. Das bestätigte Sportkoordinator Axel Balkausky der Deutschen Presse-Agentur. „Wir gehen mit unseren drei Moderatoren in die neue Saison“, sagte der ARD-Mann: "Wir fühlen uns mit ihnen gut aufgestellt." Das Erste möchte die Verträge mit Alexander Bommes, Matthias Opdenhövel und Jessy Wellmer verlängern: „Wir sind zuversichtlich, dass wir mit den dreien auch in die nächsten Jahre gehen.“

Delling hatte im Herbst vergangenen Jahres verkündet, nach dieser Bundesliga-Saison aufzuhören. Seit 1987 hatte der 59 Jahre alte Sport-Journalist bei der TV-Institution „Sportschau“ vor der Kamera gestanden. Delling war auch bei zahlreichen anderen Sportveranstaltungen für die ARD im Einsatz.

Neue Kritik an Arbeitsbedingungen in Katar

Neue Kritik an den Arbeitsbedingungen für ausländische Arbeiter in Katar auch auf den Baustellen für die WM 2022 trübt im Emirat die Feierstimmung nach dem überraschenden Gewinn der Asien-Meisterschaft. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) monierte am Dienstag in einem neuen Report weiterhin bestehende Entrechtung von über zwei Millionen ausländischer Arbeiter durch das Kafala-System des Golf-Staats.

Mit Blick auf 30.000 eingewanderte Beschäftigte auf WM-Baustellen, auf denen in den vergangenen Jahren mehrere ausländische Arbeiter zu Tode gekommen sind, sieht AI die Fifa in einer "fortdauernden Verantwortung". In ihrem "Wirklichkeitscheck" gibt AI den Katarern für die Umsetzung angekündigter Reformen schlechte Noten.

"Die Zeit läuft ab, wenn die katarischen Behörden noch ein Vermächtnis der WM hinterlassen wollen, über das wir alle uns freuen können, nämlich ein System, das den Missbrauch und die schlimmen Bedingungen für ausländische Arbeiter beendet", warnte AI-Vertreter Stephen Cockburn: "Durch Lücken in den bisherigen Reformen sind viele Arbeiter immer noch Ausbeutung und Missbrauch ausgesetzt."

Katar hat in den vergangenen Jahren nach der internationalen Kritik an den Arbeitsbedingungen in seinem Land zögerlich Verbesserungen eingeleitet. Allerdings ist das Kafala-System, durch das ausländische Arbeiter ihre Pässe abgeben müssen und danach Katar nur noch mit Erlaubnis ihres Arbeitgebers verlassen dürfen, weiterhin noch nicht vollständig abgeschafft.

Als Mindestlohn gilt inzwischen eine monatliche Untergrenze von umgerechnet 180 Euro. Seit 2017 arbeitet Katars Regierung mit der internationalen Arbeiter-Vereinigung ILO zusammen.

Klopp und Liverpool lassen Federn

Trainer Jürgen Klopp hat mit dem FC Liverpool im Kampf um die englische Meisterschaft einen Dämpfer hinnehmen müssen. Der Tabellenführer der Premier League musste sich am Montagabend bei West Ham United mit einem 1:1 (1:1) begnügen. In der Tabelle rückte Titelverteidiger Manchester City nach Abschluss des 25. Spieltags bis auf drei Punkte an den Spitzenreiter heran.

Sadio Mané hatte Liverpool mit seinem Treffer in der 22. Minute in Führung gebracht, allerdings war dem Tor eine Abseitssituation vorausgegangen. Michail Antonio (28.) gelang im Londoner Olympiastadion schon kurz darauf der Ausgleich für die Hammers.