Augsburg. Abstiegskandidat reagiert auf die Trainerkritik seines Profis. Lehmann kündigt Loyalität gegenüber Baum und RTL-Entscheidung an.
Jens Lehmann ist da, Martin Hinteregger wohl weg: Nach Caiuby kann sich auch der Österreicher nach Vorstellung des FC Augsburg einen neuen Arbeitgeber suchen. "Er darf sich gerne auch mit anderen Dingen beschäftigen und sollte eine seriöse Anfrage bei uns ankommen, werden wir uns damit beschäftigen“, sagte Geschäftsführer Stefan Reuter am Dienstag. Unter Trainer Manuel Baum hat Hinteregger keine Zukunft mehr beim Fußball-Bundesligisten. "Er ist nicht überzeugt von dem Weg, wie wir es machen. Deswegen macht es auch keinen Sinn, einen, der keine Überzeugung hat, wieder aufzunehmen“, sagte Baum.
Der FCA hatte den Abwehrspieler wegen der öffentlichen Kritik an Coach Baum ("Ich kann nichts Positives über ihn sagen") mit einer "drastischen Geldstrafe“ belegt und vom Mannschaftstraining ausgeschlossen. Reuter ließ zumindest eine theoretische Chance für eine Rückkehr offen, falls der Österreicher umdenkt. "Das kann man sich dann überlegen, wenn es der Fall ist“, sagte der Manager. "So lange einer nicht 100-prozentig den Weg mitgeht, hat er im Team nichts zu suchen.“ Der Brasilianer Caiuby war am Montag freigestellt worden, nachdem er erneut seinen Heimaturlaub verlängert hatte.
Jens Lehmann will sich "loyal" verhalten
Derweil hat auch der neue Augsburger Assistenzcoach Lehmann seinem Chef Baum seine volle Unterstützung zugesagt und strebt erstmal nicht nach einem eigenen Chefposten. "Im Moment habe ich keine Ambitionen, weil ich hier Co-Trainer bin“, sagte der frühere Nationaltorhüter bei seiner Vorstellung.
Der 49-jährige Lehmann arbeitete bereits in der Saison 2017/18 als Assistenzcoach beim FC Arsenal unter Arsène Wenger. „Für mich stand immer im Mittelpunkt, auch bei Arsenal, loyal zu sein“, betonte Lehmann. Der frühere Profi hat beim FCA einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020 unterschrieben.
Lehmann weiter als RTL-Experte tätig
Trotz seines neuen Jobs will Lehmann allerdings seine bisherige Tätigkeit als TV-Experte bei RTL fortführen. Nach eigener Aussage hat er darüber bereits mit RTL-Sportchef Manfred Loppe gesprochen. Lehmann ist bei dem Privatsender bei Länderspielen im Einsatz, in dieser Zeit hat die Bundesliga spielfrei. Dem „würde nichts im Wege stehen“, sagte Lehmann, der seit dem Jahr 2014 für den Privatsender im Einsatz ist.