Hamburg. DFL lüftet am Freitag das Geheimnis, wann die Hamburger Stadtderbys stattfinden. Rettig: „Unmöglich, allen gerecht zu werden.“

    Mit einigem Brimborium wird die Deutsche Fußball-Liga (DFL) an diesem Freitag von 12 Uhr an die Spielpläne der Bundesliga und der Zweiten Liga veröffentlichen. Sky überträgt das Spektakel live. Endlich wird dann auch die eine Frage beantwortet, die sich Fans des HSV und des FC St. Pauli seit Wochen stellen: Wann finden die beiden Stadtderbys statt?

    Die Antwort kannte am Donnerstag auch Andreas Rettig, der kaufmännische Geschäftsleiter des FC St. Pauli, der bis Anfang 2015 selbst zwei Jahre lang Geschäftsführer der DFL war, trotz seiner zahlreichen Kontakte noch nicht. „Erfahrungsgemäß werden wir als Verein auch erst kurz vorher informiert“, sagte er dem Abendblatt.

    Bundesliga: Spielpläne von Hand erstellt

    Aus seiner Tätigkeit bei der DFL weiß Rettig, welch kompliziertes Unterfangen es ist, die Spielpläne zu erstellen. „Es sind verschiedenste Restriktionen zu beachten. Vor Jahren wurden die Spielpläne noch händisch von Hans-Georg Noack erstellt, das wäre heute gar nicht mehr möglich. Daher hat die DFL längst ein selbst entwickeltes Computerprogramm dafür“, berichtet Rettig. Zunächst geben die Fifa mit den internationalen Länderspielterminen sowie die Uefa mit den Daten für Champions League und die Europa League den Rahmen vor, wann die Bundesliga und die Zweite Liga überhaupt spielen können. Dazu muss noch der DFB-Pokal berücksichtigt werden.

    Das ist aber längst nicht alles. Es gilt außerdem, überregionale und auch regionale Feiertage zu beachten, an denen es Beschränkungen gibt. Dazu kommen verschiedene Großveranstaltungen wie der Karneval oder Konzerte von Weltstars in den großen Stadien, deren Termine längst feststehen.

    Risikospiele: Die Polizei gestaltet mit

    Ebenso wichtig sind die Vorgaben der Polizei. „So können keine Risikospiele stattfinden, wenn absehbar ist, dass viele Einsatzkräfte in der Nähe anderweitig benötigt werden“, sagt Rettig. Für die kommende Saison rechnet er mit einem größeren Polizeiaufgebot bei den Heimspielen gegen den HSV, Union Berlin, Holstein Kiel und Aufsteiger 1. FC Magdeburg. Ein komplettes Wochenende, an dem der FC St. Pauli auf keinen Fall ein Heimspiel austragen kann, wird es laut Rettig in der anstehenden Saison nicht geben. Allerdings ist es höchst unwahrscheinlich, dass eine Partie im Millerntor-Stadion am Sonntag des Haspa-Marathons (28. April 2019) ausgetragen wird.

    „Ich beneide die für den Spielplan Verantwortlichen bei der DFL nicht. Es ist praktisch unmöglich, allen Clubs gleichermaßen gerecht zu werden“, sagt Rettig, der auch darauf verzichtet hat, die DFL für den ersten Zweitligaspieltag (3. bis 6. August) um ein Heimspiel zu bitten. Die Hoffnung darauf besteht dennoch, da St. Pauli jeweils auswärts (Stuttgart und Bochum) in die beiden vergangenen Spielzeiten starten musste. Ein Heimspiel am ersten Spieltag hat im Übrigen auch noch einen anderen Vorteil. Die Spielplanarithmetik bringt es zwangsläufig mit sich, dass acht der neun gastgebenden Teams auch am 34. und damit letzten Spieltag ein Heimspiel haben werden.

    Der FC St. Pauli gewann am Donnerstag sein erstes Testspiel der neuen Saison gegen eine Hameln-Bad Pyrmonter Auswahl im Weserberglandstadion von Hameln vor 3000 Fans mit 10:1 (5:0). Die Tore für St. Pauli erzielten Allagui (3), Neudecker (2), Diamantakos, Buchtmann, Sahin, Zehir und Schneider.