Indian Wells. Erstaunliche Bekenntnisse eines Tennis-Profis, der nicht aufhören kann. Thomas Haas, bald 40, über Training, Qualen und Doping.
Der in Hamburg geborene und aufgewachsene Thomas Haas hat einen baldigen offiziellen Abschied vom Profi-Tennis angekündigt und nach eigenen Worten schon mit seiner Karriere abgeschlossen. „Es ist eigentlich vorbei. Ich denke nicht, dass ich nochmal irgendwo auftauchen werde auf der Tour“, sagte Haas der „Süddeutschen Zeitung“ beim Turnier in Indian Wells, wo er als Direktor amtiert.
Mitte Februar hatte der Anfang April 40 Jahre alt werdende in der kalifornischen Zeitung „Desert Sun“ erklärt, seinen Körper nicht weiter quälen zu müssen. Sein Management teilte daraufhin mit, der ehemalige Weltranglisten-Zweite habe damit nicht seinen Rücktritt erklärt.
Tommy Haas: Da muss man nicht lange trainieren...
Haas begründete dies nun damit, dass ihm sein jetziger Status noch erlaube, zum Beispiel bei einem Doppel im westfälischen Halle anzutreten. „Da muss man jetzt nicht drei Monate lang trainieren oder topfit sein. Allerdings ist das nur möglich, wenn ich die Karriere nicht offiziell beende - sonst gibt es Probleme beim Anmelden oder mit der Dopingkontrolle“, erklärte Haas.
Er könne schon noch spielen, sagte der Wahl-Amerikaner. „Ich denke mir aber auch: Puh, das ganze Training. Wie ein Profi leben. Das will ich nicht mehr. Ich habe damit auch abgeschlossen.“ Sein letztes Einzel-Match bestritt Haas am 1. August vorigen Jahres in Kitzbühel, wo er in der ersten Runde gegen Jan-Lennard Struff verlor. Sein letzter Sieg gelang ihm zuvor Mitte Juni in Stuttgart gegen den Schweizer Weltranglisten-Ersten Roger Federer.