Hamburg. Trainer Laskowski hat sein Team in der Hockey-Bundesliga an die Spitzengruppe herangeführt und zu einer Einheit geformt.
Nein, sagt Tomasz Laskowski, über eine Final-Four-Teilnahme wolle er nicht reden. „Ich möchte niemanden unter Druck setzen. Wir spielen ohne Stress und schauen, was sich entwickelt“, sagt der Cheftrainer der Bundesliga-Hockeydamen des Harvestehuder THC. Dass seine Mannschaft mit einem Sieg über den Tabellenletzten TSV Mannheim an diesem Sonnabend (15 Uhr, Barmbeker Straße) ihren fünften Tabellenrang verteidigen und auf Schlagdistanz zu den Top vier der Liga bleiben kann, sei nicht mehr als eine Momentaufnahme. „Unser Ziel ist die Endrunde aber nicht“, sagt der Coach.
Menschlich gesehen: Der Frühsportler
Trainer müssen öffentlich bisweilen Erwartungen drosseln, um keine falschen Hoffnungen zu befeuern. Wer den gebürtigen Polen, der in der dritten Saison die Geschicke der HTHC-Damen lenkt, allerdings kennt, der weiß, dass er sich mit Mittelmaß niemals zufriedengibt. Und diese Einstellung hat der 43-Jährige längst auch seiner Auswahl eingeimpft. Deshalb hat er sich auch gefreut, dass sich sein Team am vergangenen Sonntag über die 0:1-Niederlage im Spitzenspiel beim Tabellenzweiten Mannheimer HC so sehr geärgert hat. „Das hat mir gezeigt, wie extrem ehrgeizig die Mädels sind“, sagt er.
Aus Team eine Einheit gemacht
Als Laskowski im Sommer 2015 nach Hamburg kam, war sein Anspruch, dass innerhalb weniger Monate seine Handschrift zu erkennen sein solle. Nun, nach sieben Spielen seiner dritten Spielzeit als Chef, ist klar: Der Disziplinfanatiker hat aus einer Mannschaft, die früher ihre Punkte gegen den Abstieg durch das Zerstören des gegnerischen Spiels sammelte, eine Einheit gemacht, die mittlerweile mutig angreift und selber die Spielgestaltung an sich reißen will. „Wir haben uns im Spielaufbau deutlich verbessert und können mehrere Systeme umsetzen. Zudem haben wir im athletischen Bereich enorm draufgepackt“, sagt er.
Eine sehr wichtige Rolle übernimmt die von RW Köln zu ihrem Stammverein zurückgekehrte Nationalspielerin Franzisca Hauke (28), die im Mittelfeld Ball und Tempo kontrolliert. „Sissy ist die Spielerin, die uns gefehlt hat. Nicht nur ihre Präsenz auf dem Feld ist wichtig, sondern auch die Sicherheit, die sie auf ihre Mitspielerinnen abstrahlt“, so der Coach.
Abwehr ist ein Bollwerk
Die Abwehr, mit nur fünf Gegentoren die zweitbeste der Liga, ist ein Bollwerk. Dass der Angriff mit neun Toren, davon nur eins aus dem Spiel heraus, als zweitschlechtester der Liga lahmt, wurmt Laskowski zwar, unglücklich ist er darüber aber nicht. „Es ist doch gut, dass wir noch viel Potenzial haben, um uns zu verbessern“, sagt er. Wenn das innerhalb dieser Saison gelingt, könnte die Endrunde doch noch ein Thema werden.