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Heynckes soll erneut Bayern-Trainer werden
Jupp Heynckes wird einer Meldung der "Bild"-Zeitung zufolge neuer Trainer beim deutschen Fußball-Meister Bayern München. Der 72-Jährige soll das Amt nach der Entlassung von Carlo Ancelotti bis Saisonende übernehmen. Für Heynckes wäre es die vierte Amtszeit bei den Bayern. Zuletzt hatte er den Rekordmeister 2013 zum Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League geführt und danach seine Trainerkarriere beendet. Eine Bestätigung des FC Bayern lag am Mittwochabend nicht vor.
Nach der Entlassung Ancelottis am vergangenen Donnerstag war heftig über die Nachfolge spekuliert worden. Vor allem Thomas Tuchel, Ex-Trainer des Bayern-Rivalen Borussia Dortmund, war im Gespräch. Sollte Heynckes bis zum Saisonende übernehmen, dürfte Julian Nagelsmann von 1899 Hoffenheim der Favorit auf den Trainerposten ab der Saison 2018/19 sein. Unter Heynckes waren die Bayern bereits 1989 und 1990 Meister geworden. Schon 2009 sprang er infolge der Entlassung von Jürgen Klinsmann als Trainer in München ein.
Löw: Bundesliga-Resultate "alarmierend"
Bundestrainer Joachim Löw betrachtet die jüngste Entwicklung im deutschen Fußball mit Sorge. "Die sechs Spiele, die in der letzten Woche verloren wurden im internationalen Vergleich, sind schon ein wenig alarmierend, da muss man sich sicherlich Gedanken machen", sagte Löw vor dem WM-Qualifikationsspiel in Belfast gegen Nordirland am Donnerstag (20.45 Uhr/RTL).
Es sei "ein Trugschluss zu sagen, in Deutschland gibt es die Talente, da muss man in Zukunft alles gewinnen", betonte Löw: "Wenn man ein bisschen zurückgeht in diesem Jahrhundert, muss man sagen, dass wir in Deutschland im internationalen Vergleich nicht allzu viele Titel geholt haben die letzten 16, 17 Jahre. Wenn gesagt wird, die Bundesliga ist die beste Liga überhaupt, sollte man sich ein bisschen hinterfragen, ob das tatsächlich stimmt."
Angesichts der schwachen vergangenen Woche wollte Löw für die aktuelle Saison aber noch nicht von einer Tendenz sprechen. "Ein Fazit zu ziehen ist verfrüht, Dortmund und Bayern haben noch gute Möglichkeiten weiterzukommen, Leipzig muss man sehen, die Europa League auch."
Eingedenk der Probleme der Clubs sieht Löw die DFB-Elf umso mehr in der Pflicht. "Für uns ist immer die Aufgabe, Deutschland so zu vertreten, dass es den Menschen zu Hause und den Fans Freude und Spaß macht, uns zu sehen. Wir haben die Verantwortung, uns direkt für Russland zu qualifizieren und bestmöglich auf die WM im nächsten Jahr vorzubereiten", sagte er.
Ronaldo hat "jeden Tag geweint"
Cristiano Ronaldo hat tiefe Einblicke in sein Seelenleben als Elfjähriger gewährt. "Ich habe fast jeden Tag geweint", schrieb der Portugiese in einem Beitrag für die Internet-Plattform "The Players' Tribune" über seine ersten Monate in der Jugendakademie von Sporting Lissabon. Ronaldo hatte für die Karriere seine Heimatinsel Madeira verlassen.
"Der Fußball hat mir alles gegeben, aber er hat mich auch weit weg von daheim geführt, als ich noch nicht wirklich bereit war. Als ich elf Jahre alt war, habe ich Madeira verlassen und bin auf die Akademie von Sporting Lissabon gegangen. Das war die schwierigste Zeit meines Lebens", schrieb der viermalige Weltfußballer von Real Madrid.
Besonders die für ihn neue Kultur auf dem Festland habe ihn verunsichert. "Ich war noch immer in Portugal, aber es wirkte wie ein anderes Land auf mich. Ich kannte niemanden, und ich war extrem einsam. Meine Familie konnte es sich nur leisten, mich alle vier Monate zu besuchen. Ich habe sie so sehr vermisst, jeder Tag war schmerzhaft", so Ronaldo.
Seinen eigenen Kindern möchte er diese Erfahrung ersparen. "Es scheint verrückt, wenn ich heute daran denke. Mein Sohn, Cristiano Jr., ist sieben Jahre alt. Wenn ich daran denke, wie ich mich fühlen würde, wenn ich für ihn in vier Jahren eine Tasche packen und ihn nach Paris oder London schicken würde – das erscheint mir unmöglich. Und ich bin sicher, dass es meinen Eltern damals ebenfalls unmöglich erschien. Aber das war die Chance, meine Träume zu realisieren", schrieb der 32-Jährige.
Piqué schließt Rücktritt aus
Gerard Piqué hat trotz zahlreicher Anfeindungen der eigenen Fans gegen seine Person einen Rücktritt aus der spanischen Nationalmannschaft ausgeschlossen. "Seit fast zehn Jahren spiele ich nun für Spanien", sagte der Innenverteidiger des FC Barcelona am Mittwoch auf einer eigens anberaumten Pressekonferenz: "Ich werde jetzt nicht durch die Hintertür verschwinden."
Dass er wegen seiner Unterstützung des umstrittenen Unabhängigkeitsreferendums Kataloniens angefeindet werde, sei kein großes Problem für ihn, versicherte Piqué, der mit Spanien Welt- und Europameister geworden war: "Mich stört vielmehr, dass die Proteste gegen mich einen Effekt auf meine Teamkollegen haben könnten."
Der 30-Jährige wurde 1987 in Barcelona geboren, er hat die Katalanen wiederholt zu einem friedlichen Verhalten aufgerufen, sie aber auch ermutigt, ihre Stimme abzugeben. Bei den spanischen Fans kam das nicht gut an, beim ersten Training mit der Nationalmannschaft am Dienstag wurde Piqué massiv attackiert ("Piqué, hau ab!").
Sané bricht Geschwindigkeitsrekord
Schnell, schneller, Leroy Sané: Der deutsche Nationalspieler hat den Geschwindigkeitsrekord in der englischen Premier League gebrochen. Der 21-Jährige von Tabellenführer Manchester City wurde am Sonnabend beim 1:0-Auswärtssieg gegen den FC Chelsea bei einem Sprint mit 35,48 km/h gemessen. "Damit ist er schneller als ein T-Rex", schrieb die Zeitung "The Sun".
Sané übertraf die bisherige Bestmarke des englischen Nationalspielers Jamie Vardy (35,44 km/h) aus Leicester Citys Meistersaison 2015/16. Allerdings werden die erreichten Geschwindigkeiten erst seit 2014 aufgezeichnet. Zum Vergleich: Sprintstar Usain Bolt lief bei seinem 100-Meter-Weltrekord im Jahr 2009 (9,58 Sekunden) im Schnitt 37,58 km/h, die Höchstgeschwindigkeit betrug dabei 44,72 km/h.
Nationalspieler Antonio Rüdiger vom FC Chelsea liegt in der Rangliste der aktuellen Saison mit 35,19 km/h auf dem dritten Rang.
Havertz' Viererpack
Der Leverkusener Bundesliga-Profi Kai Havertz hat die deutsche U-19-Nationalmannschaft mit einem Viererpack zu einem klaren Auftaktsieg in der EM-Qualifikation geführt. Der 18-Jährige erzielte beim 5:1 (1:0)-Erfolg gegen Weißrussland am Mittwoch in Zabrze (Polen) vier Tore. Die Auswahl von Trainer Meikel Schönweitz hat sich damit vor den Partien gegen Nordirland am Sonnabend und gegen Polen am Dienstag kommender Woche eine glänzende Ausgangsposition erspielt.
Die DFB-Elf muss in ihrer Gruppe mindestens Zweiter werden, um die nächste Qualifikationsrunde zu erreichen. Die EM findet vom 16. bis 29. Juli 2018 in Finnland statt. Havertz brachte sein Team in der ersten Halbzeit nach Vorlage des Berliners Arne Maier in Führung (17. Minute) und erhöhte dann per direkt verwandeltem Freistoß (57.) und mit zwei Foulelfmetern (64./90.+1). Maier gelang kurz vor Schluss das 4:1 (86.) für die DFB-Elf. Weißrussland beendete die Partie nach einer Roten und einer Gelb-Roten Karte nur mit neun Spielern.
Nürnberg will auch mitspielen
Zweitligist 1. FC Nürnberg steigt als nächster deutscher Verein in den eSports-Markt ein. Wie die Franken mitteilten, stehen fortan die Spieler Daniel Butenko und Kai Hense des Computerspiels Fifa 18 beim "Club" unter Vertrag.
"Wir sind davon überzeugt, dass wir mit dem Engagement vor allem die der digitalen Generation angehörenden jungen Fans ansprechen und zugleich Werbepartner von der Attraktivität und dem Potenzial von eSports überzeugen können", sagte Vorstandsmitglied Michael Meeske.
Neben Nürnberg haben auch Schalke 04, der VfL Wolfsburg, der VfB Stuttgart, RB Leipzig und der VfL Bochum Fifa-Spieler unter Vertrag. Schalke betreibt sogar ein Team des Fantasy-Strategiespiels League of Legends und kehrte im August in die Championship Series (LCS), die höchste europäische Spielklasse, zurück.
DAZN schnappt sich auch Europa League
DAZN ist auf dem umkämpften Fußballfernsehmarkt der nächste Coup gelungen. Der Livesport-Streamingdienst sicherte sich für die kommenden drei Spielzeiten die Rechte an der Europa League. Insgesamt werden sämtliche 205 Spiele live und on demand übertragen, 190 davon in Deutschland und Österreich exklusiv. 15 Spiele werden zusätzlich auch bei einem Free-TV-Partner (bisher Sport1) zu sehen sein. Im Gespräch ist der Sender RTL Nitro.
DAZN hatte dem Pay-TV-Sender Sky, der bisher die Liverechte an den Europapokalwettbewerben hielt, bereits einen Teil der Champions-League-Rechte abspenstig gemacht. Für die Europa League soll Sky gar nicht mitgeboten haben. Derzeit bekommen DAZN-Abonnenten die Spiele der europäischen Topligen Premier League, Primera División, Serie A und Ligue 1 sowie Highlights aller Spiele der Bundesliga und der Zweiten Bundesliga geboten.
Hoeneß verrät Guardiola neuen Bayern-Trainer
Präsident Uli Hoeneß hat laut Münchner „Abendzeitung“ dem früheren Bayern-Trainer Pep Guardiola den Namen des neuen Chefcoaches beim deutschen Rekordmeister verraten. „Das war ein rein freundschaftliches Treffen. Aber natürlich haben wir uns auch fachlich ausgetauscht. Ich habe ihm auch gesagt, wen wir in den nächsten Tagen präsentieren – und da war er einverstanden“, zitierte die „Abendzeitung“ den Vereinspräsidenten des FC Bayern München.
Ein Hinweis auf Thomas Tuchel? Über den ehemaligen Dortmunder Trainer hatte sich Guardiola zu seiner Zeit bei den Bayern sehr lobend geäußert. Die Bayern hatten sich am vergangenen Donnerstag nach der 0:3-Niederlage in der Champions League bei Paris Saint-Germain vom Italiener Carlo Ancelotti getrennt. Beim 2:2 bei Hertha BSC in der Bundesliga am Sonntag saß Co-Trainer Willy Sagnol auf der Bank.
Guardiola hatte sich am Dienstag mit dem heutigen Trainer von Manchester City in einem Münchner Restaurant getroffen. „Er ist jetzt drei Tage in München und war gestern auf dem Oktoberfest. Er hat mir versprochen, jedes Jahr zum Oktoberfest zu kommen. Es war ein wunderschönes Mittagessen. Wir haben unsere Freundschaft aufgewärmt, aber mehr nicht“, sagte Hoeneß laut dem Bericht weiter.
Fifa checkt Handgelenke der U-17-Spieler
Die Fifa wird bei der am Sonnabend beginnenden U-17-WM in Indien das Alter der gemeldeten Spieler überprüfen. Mithilfe von Bildern der Handgelenksknochen soll nachgewiesen werden, dass keiner der Akteure vor dem 1. Januar 2000 geboren wurde. Auch Deutschland hat sich für das Turnier qualifiziert.
Im August war Titelverteidiger Nigeria in der Qualifikation gescheitert, auch weil mehrere Akteure vor einem wichtigen Spiel den Test nicht bestanden hatten.
"Es liegt in der Verantwortung jedes Mitgliedsverbandes, sicherzustellen, dass seine Spieler den Altersvorgaben entsprechen. Die Fifa hat darüber hinaus entschieden, bei seinen U-17-Turnieren MRI-Untersuchungen der Handgelenke vorzunehmen", wird ein Fifa-Sprecher von der Nachrichtenagentur AFP zitiert.
Der Fall des fünfmaligen U-17-Weltmeisters Nigeria, der 2013 und 2015 den Titel geholt hatte, hatte zuletzt für Aufsehen gesorgt. Medienberichten zufolge bestanden gleich 26 Spieler aus dem Kader den Test nicht. Mittels der Magnetresonanztomografie kann das Alter mit 99-prozentiger Sicherheit bestimmt werden. Dort wird gezeigt, ob sich die Spieler noch im Wachstum befinden, wie es bei einem 17-Jährigen die Regel ist.
Tedesco wehrt sich gegen Professor-Image
Schalkes Trainer Domenico Tedesco wehrt sich gegen sein Image als Taktik-Professor. "Professorenhaftes im Fußball mag ich nicht. Unser Matchplan ist keine Doktorarbeit", sagte der 32-Jährige im Interview mit der Bild: "Es sind meist zwei, drei Stellschrauben, an denen wir drehen. Manchmal auch vier, fünf oder nur eine."
Tedesco, der seine Ausbildung zum Fußballlehrer mit der Bestnote 1,0 abgeschlossen hat, würde seinen Start bei Schalke selbst mit gut bis befriedigend benoten: "Es ist definitiv keine 1, aber auch keine 5 oder 6. Etwas zwischen 2 und 3. Jetzt müssen wir jedoch keine Noten verteilen, erst am Saisonende."
Schalke belegt mit zehn Punkten aus sieben Spielen derzeit Platz neun der Bundesliga. Genau wie seine Vorgänger hadert Tedesco mit der fehlenden Konstanz der Königsblauen. "Auffällig sind pro Spiel 20 bis 25 Minuten Passivität. Das ist bislang in jeder Partie der Fall gewesen. Diese Phasen müssen wir raus kriegen", sagte der frühere Trainer von Zweitligist Erzgebirge Aue.
Stadtteil-Bann für immer mehr Problemfans
Seit dem Jahr 2013 sind in mehr als 10.000 Fällen Problemfans zeitweise aus ganzen Stadtgebieten verbannt geworden, weil von ihnen nach Ansicht der Polizei an Spieltagen eine konkrete Gefahr ausgegangen ist. Das hat das ARD-Radio bei einer Untersuchung der sogenannten "Bereichsbetretungsverbote" herausgefunden.
Die ARD hat bei den zuständigen Behörden die Daten zu 52 Städten abgefragt, in denen während der vergangenen vier Jahre Spiele der höchsten Spielklassen ausgetragen wurden. Die Zahlen der Fußball-Standorte in Nordrhein-Westfalen sind allerdings nicht enthalten.
Auffällig ist demnach ein starker Anstieg der Betretungsverbote. Von 532 in der Saison 2013/14 777 bis zu 3394 in der Spielzeit 2016/17. Insgesamt waren mindestens 1500 Personen betroffen. Als ein Fall gilt ein Verbot für eine Person an einem Spieltag. Wird dieselbe Person an mehreren Spieltagen mit einem Verbot belegt, taucht sie entsprechend mehrfach in der Statistik auf.
Im Unterschied zu Stadionverboten, die durch Vereine und Verbände ausgesprochen werden, sprechen Betretungsverbote je nach Zuständigkeit in den Ländern die Polizei oder die Kommunen aus. Bei Verstößen droht ein Zwangsgeld oder Polizeigewahrsam.
Diego muss Brasilien-Comeback verschieben
Beim Kampf um einen Platz im WM-Kader von Rekordweltmeister Brasilien muss der frühere Bundesligastar Diego einen weiteren Rückschlag verkraften. Der Ex-Spielmacher von Werder Bremen und dem VfL Wolfsburg steht wegen Muskelbeschwerden im linken Oberschenkel nicht für die Qualifikationsspiele am Donnerstag in Bolivien und kommenden Dienstag gegen Chile zur Verfügung. Der 32-Jährige hatte sich die Verletzung am Montagabend im Ligaspiel von CR Flamengo aus Rio de Janeiro bei Ponte Preta zugezogen.
Diego hat laut Verband CBF bislang 29 Länderspiele bestritten, das letzte offiziell am 11. September 2008 (0:0 gegen Bolivien). Im Januar streifte die einstige Bundesliga-Zaubermaus bei einem Benefizspiel zweier B-Teams gegen Kolumbien, zu dem die Europa-Legionäre nicht berufen worden waren, erneut das kanariengelbe Trikot über. Bei zwei WM-Qualifikationsspielen im März stand er erstmals wieder im Kader, wurde aber nicht eingesetzt. Wegen einer Knieverletzung berücksichtigte Tite den Offensivspieler bei den dann folgenden beiden Nominierungen nicht.