Wegen seiner Unterstützung für Kataloniens Unabhängigkeit ist Barcas Verteidiger bei den spanischen Fans endgültig in Ungnade gefallen.
Madrid. Das Training des spanischen Fußball-Nationalteams ist nach anhaltenden Pfiffen und Beleidigungen gegen Verteidiger Gerard Piqué vorzeitig abgebrochen worden. Wegen seiner offenen Unterstützung für die Unabhängigkeit Kataloniens hielten einige Zuschauer am Montagabend im Trainingszentrum in Las Rozas bei Madrid Schilder mit Schmähungen wie „Piqué, Bastard, raus aus der Nationalmannschaft“ oder „Piqué, Spanien ist dein Land“ in die Höhe und bewarfen den Spieler mit Gegenständen.
Nationalcoach Julen Lopetegui brach die Einheit nach etwas mehr als 20 Minuten wieder ab. Polizisten beschlagnahmten viele Plakate. Spanien spielt am Freitag in der WM-Qualifikation gegen Albanien.
Polizeigewalt überschattete Referendum
Piqué hatte am Vortag unter Tränen seinen vorzeitigen Rücktritt aus dem Nationalteam angeboten, Lopetegui aber lehnte das ab. Der Verteidiger des FC Barcelona tritt seit langem offen für die Unabhängigkeit Kataloniens ein.
Beim von der spanischen Zentralregierung nicht anerkannten Referendum am Sonntag waren zahlreiche Katalanen mit Polizeigewalt an der Abstimmung gehindert worden, etliche wurden dabei verletzt. Der FC Barcelona hatte wegen des Referendums vor leeren Rängen gegen Las Palmas (3:0) gespielt. Piqué sprach anschließend vom „härtesten Spiel“ seiner Karriere.