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Serie A greift nach Rassismus-Vorfall durch
Die Fankurve von Lazio Rom ist wegen rassistischer Gesänge für zwei Spiele gesperrt worden. Beim Heimspiel gegen Sassuolo (6:1) waren am vergangenen Sonntag die Gästespieler Claud Adjapong und Alfred Duncan beleidigt worden.
Die Disziplinarkommission der Liga machte in ihrem Urteil rund 2000 Fans aus der Kurve für die Sprechchöre verantwortlich, die in der 31. und 77. Minute zu hören gewesen waren. Da Lazio in der Vergangenheit mehrfach wegen rassistischer Gesänge aufgefallen war, wurde die Curva Nord nun für die Heimspiele gegen Cagliari (22. Oktober) und Udine (5. November) gesperrt.
Cavani beendet Elfer-Zoff mit Neymar
Für Uruguays Star Edinson Cavani ist der Elfmeter-Zoff mit 222-Millionen-Mann Neymar bei seinem Arbeitgeber Paris St. Germain endgültig ausgestanden. "Alles ist ruhig und in Ordnung", sagte der PSG-Mittelstürmer im Lager der Nationalmannschaft in Caracas vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Venezuela.
"So etwas gehört zum Fußball dazu, aber manchmal werden solche Dinge auch zu groß gemacht", betonte Cavani und beendete von seiner Seite das Penalty-Gate, "wir haben alles gelöst." Am vergangenen Sonnabend beim 6:2 der Pariser gegen Girondins Bordeaux hatte der Uruguayer seinem brasilianischen Mitspieler sogar die Ausführung eines Elfmeters überlassen.
Davor waren sich die beiden Millionenstars am 19. September gegen Lyon (2:0) allerdings in die Haare geraten, als beide einen Strafstoß schießen wollten, Cavani allerdings nicht nachgab, die Verantwortung übernahm – und verschoss. In der Kabine soll es anschließend zu Handgreiflichkeiten zwischen beiden PSG-Profis gekommen sein. "Wichtig ist, dass wir alle dasselbe Ziel verfolgen", betonte Cavani nun.
Kroos: Wertschätzung nach Real-Wechsel gestiegen
Toni Kroos sieht sich seit seinem Wechsel von Bayern München zu Real Madrid 2014 öffentlich mehr wertgeschätzt. "Bevor ich wegging, hat man mich als guten Spieler wahrgenommen, vielleicht auch als sehr guten, aber eben als einen von vielen bei den Bayern", sagte der 27-Jährige auf dfb.de
"Aber wenn du als Einzelner dann für Real spielst, bekommst du noch mehr Aufmerksamkeit. Vielleicht hat mir das ein Teil der Fans auch gar nicht so zugetraut. Jedenfalls hat der Wechsel zu Real Madrid mir auch in Deutschland zu mehr Anerkennung und Aufmerksamkeit verholfen", ergänzte Kroos.
Winnie Schäfer hat einen neuen Job
Der langjährige Karlsruher Bundesliga-Coach und ehemalige Nationaltrainer von Jamaika und Kamerun, Winfried Schäfer, übernimmt laut überstimmenden Medienberichten aus dem Iran den Erstligisten Esteghlal Teheran. Dies bestätigte ein Mitglied der technischen Kommission des Clubs. Angeblich soll der 67-Jährige rund 240.000 Euro verdienen.
Schon am Dienstag sollte der Ex-Bundesliga-Profi von Borussia Mönchengladbach, Kickers Offenbach und des KSC seine Arbeit aufnehmen. Seine Aufgabe ist es, den Club aus dem Tabellenkeller zu führen. Bei Esteghlal tritt der gebürtige Mayener die Nachfolge von Alireza Mansourian an, der aufgrund der schwachen Resultate gehen musste.
Der Club belegt zurzeit nur den elften Platz in der 16er-Liga und feierte erst einen Sieg in acht Spielen. Im langjährigen Assistenten von Stuttgarts Meister-Coach Christoph Daum, Roland Koch (64), war 2002/03 bereits ein deutscher Coach bei Esteghlal tätig.
Wales ohne Bale in entscheidender Phase
Gareth Bale fehlt der walisischen Nationalmannschaft in den entscheidenden Gruppenspielen der WM-Qualifikation. Der Offensiv-Star von Real Madrid falle für die Partien gegen Georgien und Irland verletzt aus. Für den 28-Jährigen wurde Tom Bradshaw nachnominiert. Bale hatte für Real zuletzt beim 3:1-Sieg in der Champions League bei Borussia Dortmund in der vergangenen Woche gespielt und ein Tor erzielt. In der spanischen Liga stand er am Sonntag für das Duell mit Espanyol Barcelona wegen muskulärer Probleme nicht im Kader des Teams von Trainer Zinédine Zidane.
Vor den abschließenden beiden Qualifikationsspielen liegt Wales in der Gruppe D auf dem zweiten Platz. Der Halbfinalist der Europameisterschaft in Frankreich 2016 hat vier Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Serbien und liegt einen Zähler vor Irland. Der Gruppenerste qualifiziert sich direkt für die Weltmeisterschaft in Russland im kommenden Jahr, die acht besten Zweiten aus den neun Qualifikationsgruppen erreichen die Playoffs.
Sammer poltert gegen die Bundesliga
Der ehemalige DFB-Sportdirektor Matthias Sammer hat die augenblickliche Leistungsfähigkeit der Bundesliga im internationalen Vergleich infrage gestellt. "Der Bundesliga fehlt im Moment leider das allerhöchste Niveau", sagte der 50-Jährige der "Bild". Die Diskussion über die ausufernden Transfersummen nach dem Wechsel von Neymar für 222 Millionen Euro vom FC Barcelona zu Paris St. Germain würden von den eigentlichen Problemen ablenken: "Ich sehe es jedoch nicht so kritisch wie andere, solange das viele Geld im Fußball gut investiert wird."
Vielmehr müsse sich die Bundesliga "den Spiegel vor Nase halten", so Sammer, "der deutsche Fußball sollte sich mehr mit dem Thema Leistung auseinandersetzen, statt sich hinter Scheindiskussionen ums Geld zu verstecken". Nach den sechs Pleiten in sechs Europacup-Spielen in der vergangenen Woche in Champions League und Europa League wetterte der Europameister von 1996: "Unsere Clubs verlieren in der Europa League gegen Gegner mit sehr viel weniger finanziellen Möglichkeiten."
Sammer nimmt dabei ausdrücklich die Bundesliga-Trainer in Schutz: "Nein, die Trainerentwicklung ist angeschoben. Ich glaube eher, dass wir mal über die Inhalte einer Sportdirektoren-Position nachdenken müssen." Europas Fußballer des Jahres von 1996 hatte im Sommer 2016 seinen Posten als Sportvorstand bei Rekordmeister Bayern München aufgrund einer Erkrankung aufgegeben.
"Es war eine winzige Durchblutungsstörung, nicht vergleichbar mit einem Schlaganfall. Ich hatte das Gefühl, als hätte ich ein Gläschen zu viel getrunken. Nicht dramatisch, aber ein Streifschuss. Für mich war klar: Raus aus dem Job, reflektieren", betonte Sammer. Zurzeit arbeitet der gebürtige Dresdner als Experte für Eurosport.
DFB droht bei der WM eine Hammergruppe
Deutschland könnte in Russland 2018 schon in der WM-Gruppenphase ein brisantes Duell mit einem Hochkaräter wie Spanien oder Italien blühen. Im Gegensatz zur deutschen Nationalmannschaft wären die Ex-Champions wie auch weitere Topteams wie Frankreich, Chile oder England nach derzeitigem Stand bei der WM-Auslosung am 1. Dezember im Moskauer Kreml nicht im besten Lostopf gesetzt. In der Fifa-Weltrangliste, die von Deutschland angeführt wird, liegt Spanien nur auf Platz elf, Italien ist 17.
Entscheidend für die Lostopf-Zuordnung wird allerdings die Weltranglistenposition am 16. Oktober sein, also nach Abschluss der Qualifikationsgruppen. Deutschland tritt am Donnerstag in Nordirland an. Ein Remis würde dem Team von Bundestrainer Joachim Löw das direkte WM-Ticket schon vor dem letzten Spiel in der Gruppe C am Sonntag in Kaiserslautern gegen Aserbaidschan sichern.
Derzeit würden neben Gastgeber Russland im Falle einer WM-Teilnahme noch Deutschland, Brasilien, Portugal, Argentinien, Belgien, Polen und die Schweiz die acht Gruppenköpfe sein. Die Italiener, die noch um das Russland-Ticket bangen, könnten sogar in den dritten Lostopf eingeordnet werden, was eine Konstellation mit Deutschland, Chile, Italien und Nigeria in einer Gruppe möglich machen würde.
Die Fifa verzichtet diesmal auf regionale Kriterien bei der Einteilung der Lostöpfe und hält sich nur an ihre Weltrangliste. Allerdings bleibt es bei der Klausel, dass bei dem Turnier vom 14. Juni bis 15. Juli 2018 maximal zwei Teams aus Europa in einer Gruppe sein dürfen. Andere Duelle von Nationen aus der gleichen Konföderation sind in der ersten Turnierphase weiterhin ausgeschlossen.
Stöger: "Haben am Limit gearbeitet"
Trainer Peter Stöger ist der Meinung, er und die Mannschaft des 1. FC Köln hätten in den vergangenen Jahren am Limit gearbeitet. „Jetzt arbeiten wir ein bisschen unter dem Limit. Das ist für alle neu, und jetzt sind wir auf dem Weg, uns zurechtzufinden, die Situation anzunehmen“, sagte der 51 Jahre alte Österreicher dem Fernsehsender RTL Nitro.
Nach dem fünften Platz der vergangenen Saison und der erstmaligen Teilnahme am Europapokal nach 25 Jahren belegen die Kölner mit nur einem Punkt aus sieben Erstligaspielen den 18. Tabellenplatz. Auch in der Europa League hat der FC beide bisherigen Begegnungen verloren.
Spaniens Morata verletzt
Der spanische Nationalspieler Alvaro Morata fällt für die WM-Qualifikationsspiele der Iberer gegen Albanien am Freitag und in Israel am Montag aus. Der 24 Jahre alte Angreifer, der für 80 Millionen Euro Ablöse im Sommer von Real Madrid zum FC Chelsea wechselte, erlitt am vergangenen Sonnabend gegen Manchester City (0:1) einen Muskelfaserriss im Oberschenkel. Morata ist mit sieben Saisontreffern der erfolgreichste Schütze der Blues in dieser Premier-League-Saison.
Spanien führt die Tabelle der Gruppe G mit drei Punkten Vorsprung vor dem viermaligen WM-Champion Italien an und steht vor der direkten Qualifikation für die Endrunde 2018 in Russland.
Babbel kritisiert Nagelsmann
Ex-Nationalspieler Markus Babbel findet das Verhalten von Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann aufgrund des Flirts mit Rekordmeister Bayern München "grenzwertig". Der 45-Jährige glaubt, dass ein Plan dahintersteckt.
"Wenn einer beim Frauenspiel der Bayern auf der Tribüne sitzt, wo zufällig auch Uli Hoeneß (Bayern-Präsident, d.Red.) ist und dann mit einer knallroten Jacke im Bayern-Stadion sitzt, dann würde mich das wundern, wenn das aus freien Stücken kam", sagte Babbel, Trainer des FC Luzern, am Montagabend bei Sky90. Die Bayern suchen derzeit einen Nachfolger für den am vergangenen Donnerstag entlassenen Carlo Ancelotti.
Neben Thomas Tuchel wird immer wieder Nagelsmann, der allerdings bis 2021 an die Kraichgauer vertraglich gebunden ist, als möglicher neuer Cheftrainer beim FC Bayern gehandelt. Lesen Sie hier mehr zu Julian Nagelsmann.