New York. Er träumt nicht vom Sieg in New York, er glaubt daran. Zverev hat einen prominenten Fürsprecher im Tennis-Zirkus. Murray sagt ab.
Mit 20 Jahren macht er schon klare Ansagen Richtung Weltspitze: Deutschlands Tennis-Hoffnung Alexander Zverev geht mit einem großem Selbstvertrauen in die am Montag beginnenden US Open. "Ich habe wirklich das Gefühl, dass ich einer von vier, fünf Spielern bin, die sehr weit kommen können, vielleicht sogar das Turnier gewinnen können", sagte er am Sonnabend in New York. "Ich habe das Gefühl, ich spiele besser als bei anderen Grand Slams. Ich fühle mich anders als in Wimbledon oder in Paris."
Zverev hatte im Vorfeld die Turniere in Washington und Montréal gewonnen und ist mit zwei Masters-Coups 2017 so erfolgreich wie Roger Federer (Schweiz) und Rafael Nadal (Spanien). Trotzdem sieht er Federer und Nadal als Top-Anwärter auf den Sieg in Flushing Meadows. "Ich habe in dieser Saison bislang wirklich sehr gut auf Hardcourt gespielt. Aber Roger und Rafa sind immer noch die größten Favoriten hier", meinte Zverev.
Federer: Für Zverev kann es sehr weit gehen
Auch der 19-malige Grand-Slam-Champion Federer lobte Zverev. "Es wird schwer, ihn zu schlagen, es ist alles möglich. Wenn er so spielt wie bisher in diesem Jahr, dann kann es für ihn sehr weit gehen."
Der Hamburger ist in der Weltrangliste inzwischen auf Platz sechs vorgerückt und für das vierte und abschließende Grand-Slam-Turnier der Saison an Position vier der Setzliste eingestuft. Sein bislang bestes Abschneiden bei einem der vier wichtigsten Tennis-Turniere war das Erreichen des Achtelfinales in Wimbledon.
Murray, Djokovic und Wawrinka fehlen
Nach den verletzungsbedingten Absagen Stan Wawrinka (Kreuzbandriss), Novak Djokovic (Schulter) und jetzt auch Andy Murray (Hüftprellung) sind Rafael Nadal und Roger Federer die einzigen Profis in New York, die in der Weltrangliste vor Zverev platziert sind. Der Schotte Murray wäre ein möglicher Halbfinal-Gegner des Norddeutschen gewesen.
In den vergangenen Wochen sorgte Zverev mit den Turniersiegen in Washington und Montreal für Aufsehen. Nach dem Aus in Cincinnati legte der Tennis-Aufsteiger für einige Tage eine Pause ein und begann am vergangenen Montag seine Vorbereitung auf das Grand-Slam-Turnier. In der ersten Runde bekommt er es mit Darian King aus Barbados zu tun.
Die 36. US Open sind mit umgerechnet rund 43,3 Millionen Euro (50,4 Millionen Dollar) dotiert. Kein Grand-Slam-Turnier schüttete bislang mehr Preisgeld aus. Im Vorjahr waren es 41,7 Millionen Euro. Die Sieger der Einzelkonkurrenzen erhalten jeweils einen Scheck über rund 3,2 Millionen Euro. Zum Vergleich: In Wimbledon lag das Preisgeld in diesem Jahr bei 34,7 Millionen Euro. Die Australian Open waren mit 34,8 Millionen Euro dotiert, die French Open mit 36 Millionen.