Die sportliche Krise von Kerber hält an. Trotz guter Leistung scheidet die Kielerin beim letzten Test für die US Open früh aus.
Cincinnati. Nach dem nächsten frühen Ausscheiden richtet Angelique Kerber den Fokus nun auf das letzte Grand-Slam-Turnier des Jahres – und das nach einer unglücklichen Niederlage wieder mit mehr Hoffnung. „Ich habe ein bisschen mehr Zeit als vergangenes Jahr, um mich auf New York vorzubereiten“, sagte die Weltranglisten-Dritte aus Kiel nach dem Aus beim Tennis-Turnier in Cincinnati am Mittwoch (Ortszeit) mit Blick auf die Titelverteidigung bei den US Open.
„Mein Team und ich werden uns zusammensetzen und die nächsten Tage planen“, kündigte die 29-Jährige an. Vor einem Jahr erreichte die Norddeutsche das Endspiel in Cincinnati - anschließend gelang ihr in New York der zweite Grand-Slam-Triumph nach den Australian Open.
Zverev strotzt vor Selbstvertrauen
Auch Alexander Zverev hat nach den Titeln in Washington und Montreal genug Zeit zur Vorbereitung. Seine Serie von zuletzt zehn Siegen riss nach einem Freilos in der zweiten Runde mit 6:4, 3:6, 4:6 gegen den jungen Amerikaner Frances Tiafoe. Der Weltranglisten-Siebte nahm es gelassen. „Es war bisher ein positiver Sommer“, erklärte der 20 Jahre alte Hamburger.
Für die US Open sieht er die Altmeister Roger Federer und Rafael Nadal als Favoriten. „Danach kommen ein paar Jungs. Ich denke, ich bin in dieser kleinen Gruppe von Spielern.“
Kaum einer traut Kerber den Titel zu
Kerber zählt anders als im Vorjahr nicht zu den Mitfavoriten, obwohl sie diesmal bei dem Hartplatzturnier in Cincinnati denkbar knapp das Achtelfinale verpasste. Die Kielerin unterlag der Russin Jekaterina Makarowa nach 2:38 Stunden 6:1, 4:6, 6:7 (11:13). „Es war ein offener Schlagabtausch, im zweiten Satz habe ich meinen Rhythmus gefunden“, sagte die Schleswig-Holsteinerin, die zunächst sieben Matchbälle abwehrte. „Letztendlich hat nur ein Punkt das Match entschieden.“
Damit missglückte ihr auch eine Revanche für die Niederlage gegen Makarowa in der ersten Runde der diesjährigen French Open – einem Tiefpunkt in dieser schwierigen Saison. Nun bleibt der Linkshänderin bis zum Turnierstart am 28. August in New York noch eine gute Woche zur Vorbereitung.
Während auch Mischa Zverev ausschied, erreichte Julia Görges aus Bad Oldesloe dagegen die Runde der letzten 16. Die 28-Jährige setzte sich 6:4, 6:4 gegen die kanadische Qualifikantin Francoise Abanda durch. Die Norddeutsche musste in der Nacht zum Freitag gegen die an Nummer fünf gesetzte Ukrainerin Jelina Switolina antreten.