Hamburg. Starker Start der Olympiasiegerinnen beim Finale der Welttour. Ludwig/Walkenhorst durften WM-Pokal nicht aus Wien mitnehmen.
Mit viel Lust und einem weiteren Sieg gegen Brasilien haben die deutschen Beachvolleyball-Olympiasieger Laura Ludwig und Kira Walkenhorst schon am ersten Tag des Welttour-Finals die Stimmung angeheizt. „Wenn man müde ist, braucht man mental einen anderen Weg. Wir wollen locker bleiben, nur kämpfen geht da nicht“, erklärte Olympiasiegerin und Weltmeisterin Walkenhorst das Erfolgsrezept des ersten Tages am Mittwoch in Hamburg. „Wir wollen uns so gut wie möglich präsentieren, obwohl die Körner nach einer kräfteraubenden Saison fehlen“, sagte Ausnahmespielerin Ludwig.
Wie schon in den Halbfinals bei Olympia in Rio de Janeiro vor einem Jahr und kürzlich bei der WM in Wien ließen Ludwig/Walkenhorst dem brasilianischen Topteam Larissa und Talita keine Chance: Am Ende hieß es 2:0 (21:17, 21:19) für Deutschlands Beachvolleyball-Team Nummer eins. Für die an Position eins gesetzten Chantal Laboureur und Julia Sude begann das Turnier dagegen mit einem 0:2 (15:21, 16:21) gegen die Schweizerinnen Anouk Vergé-Depré und Joana Heidrich.
Vorteil Hamburger Publikum
„Der größte Vorteil für uns hier ist das Publikum“, erklärte die 26 Jahre alte Walkenhorst. Am Mittwoch sahen schon 5600 Fans den ersten Sieg der Golden Girls, die Veranstalter mussten gleich am ersten Tag den Oberring öffnen. „Da ist eine dritte Frau mit auf dem Feld“, erklärte Ludwig begeistert.
Nach Monaten mit Operationen, Verletzungen und Turnierabsagen zählen Ludwig/Walkenhorst im Kampf um die 100.000 Dollar Siegprämie in ihrer Heimatstadt eigentlich nicht zu den Topfavoriten. „Ich war nach der WM mehr kaputt als nach Olympia“, berichtete Walkenhorst. Die nach einer bakteriellen Infektion entzündete Schulter bereitete lange Probleme. „Die Ärzte haben mir aber versichert, dass nichts kaputtgehen kann“, sagte die Wahl-Hamburgerin, versprach aber: „Wir werden uns nochmal durchkämpfen.“ Spiel eins lieferte den ersten Beweis.
Bei der EM am vergangenen Wochenende in Lettland hatten die Golden Girls noch den speziellen Bedingungen Tribut zollen müssen und schieden gegen die späteren Überraschungs-Europameisterinnen Nadja Glenzke (21) und Julia Großner (29) aus. „Körper und Kopf sind müde, aber die Freude überwiegt, noch zwei Turniere im eigenen Land zu haben“, sagte Walkenhorst. Nach Hamburg folgen gleich die deutschen Meisterschaften in Timmendorfer Strand, wo Ludwig/Walkenhorst wie beim Welttour-Finale den Titel zu verteidigen haben.
Der WM-Pokal durfte nicht ins Flugzeug
Als zusätzliche Motivation bekamen die Weltmeisterinnen vor dem Turnierstart in Hamburg noch einmal den goldenen und schweren WM-Pokal überreicht, den sie im Flugzeug nicht befördern durften. Ein Verbandsmitarbeiter hatte den Pott mit der Bahn aus Wien nach Deutschland mitgenommen, jetzt ist er mit Verspätung auch in Hamburg angekommen. „Wir sind immer noch beflügelt, auch wenn uns der WM-Titel viel Kraft gekostet hat“, erklärte die 31 Jahre alte Ludwig. „Wir freuen uns einfach mal, ein schönes Event zu Hause zu haben.“