Hamburg. Raus im Doppel, Hoffnung auf die US Open. Doch für Thomas Haas war dieses Match am Rothenbaum ein ganz besonderes.
Schluss. Aus. Vorbei. Nach einer Stunde und 48 Minuten landete der letzte Rückhandball von Tommy Haas hinter der Grundlinie. 1500 Zuschauer erhoben sich auf dem vollbesetzten Matchcourt M1 und applaudierten. An diesem Mittwoch verabschiedete sich der 39 Jahre alte Hamburger endgültig als Profi von seinem Heimturnier am Rothenbaum.
An der Seite des 18 Jahre alten Youngsters Daniel Altmaier (Kempen) verlor Haas den Erstrunden-Krimi gegen die Doppel-Spezialisten Julian Knowle (Österreich) und David Marrero (Spanien) denkbar knapp mit 6:7 (12:14) und 6:7 (4:7). „Tommy ist eine Legende. Es war eine Ehre für mich, mit ihm zu spielen“, sagte Altmaier. Und weiter: „An dieses Doppel werde ich gerne zurückdenken.“
Thomas Haas: 21 Jahre Altersunterschied
Viel spannender hätte die Ära Haas auf der roten Asche von Hamburg kaum enden können. Mit einem frühen Break im ersten Spiel ging das Generationen-Doppel, das 21 Jahre Altersunterschied voneinander trennt, in Führung. Vor allem Altmaier begeisterte die Zuschauer mit spektakulären Passierbällen. Bis zum 5:3 konnten Haas/Altmaier den Vorsprung halten. Dann knickte das Duo ein und verlor den Tiebreak mit 12:14. „Ausgeglichener hätte es nicht sein können“, sagte Altmaier. Als Haas 1997 zum ersten Mal am Rothenbaum spielte, war das Nachwuchstalent noch gar nicht geboren.
Im zweiten Satz lag das deutsche Doppel bereits mit 2:4 zurück, kämpfte sich aber erneut in den Tiebreak. „Papi, Papi“, feuerte Haas’ Tochter Valentina (6) ihren Vater von der Tribüne an. Der Altmeister überzeugte mit Kampfgeist, den er am Vortag bei der Niederlage im Einzel gegen Nicolas Kicker aus Argentinien (5:7, 2:6) vermissen ließ. War das Doppel der schönere Abschied aus Hamburg? „Es hat großen Spaß gemacht. Aber ich hätte lieber noch ein paar Einzelmatches gewonnen“, sagte Haas.
Es war das Ende der dreiteiligen Abschieds-Tour am Rothenbaum, die mit dem Legendenmatch am Sonntag gegen Turnierdirektor Michael Stich (48) begonnen hatte. Am Wochenende reist Haas zum ATP-Turnier nach Kitzbühel. Als letztes Karriere-Highlight hofft die ehemalige Nummer zwei der Welt auf eine Wildcard bei den US Open in New York Ende August.
Florian Mayer im Viertelfinale
Unterdessen hat sich Florian Mayer (Bayreuth) für das Viertelfinale am Rothenbaum qualifiziert. Er besiegte auf dem Centre Court den Russen Andrej Kusnezow mit 6:3, 4:6 und 6:4. „Ich bin überwältigt“, sagte Mayer. „Es ist gigantisch hier. Ich weiß, wie begeisterungsfähig das Publikum ist. Ich will hier jedes Spiel genießen.“ Der Qualifikant Cedrik-Marcel Stebe verpasste die Runde der letzten Acht bei den 111. German Open am Rothenbaum dagegen nach dem 6:1, 4:6 und 2:6 gegen Diego Schwartzman.
Der spanische Sandplatzspezialist David Ferrer gewann mit 6:2, 3:6 und 6:3 gegen Nikolos Basilaschwili (Georgien).