Kerber will sich bei den French Open in Paris aus ihrer Formkrise spielen. Währenddessen steht der ältere Zverev im Finale.
Paris. Die deutschen Tennis-Herren stehen bei den French Open vor schwierigen Aufgaben, aber auch für die Weltranglisten-Erste Angelique Kerber dürfte der Auftakt in Paris knifflig werden. Die topgesetzte zweimalige Grand-Slam-Siegerin bekam am Freitag für die erste Runde die frühere Australian-Open-Halbfinalistin Jekaterina Makarowa zugelost. Die Russin ist derzeit Nummer 40 der Welt, zählte aber auch schon zu den Top Ten.
„Das ist kein Glückslos. Das ist ein unglaublich schweres und gefährliches Los“, sagte Bundestrainerin Barbara Rittner am Rande des Turniers in Nürnberg. „Gegen Makarowa möchte keine der Gesetzten in der ersten Runde kommen. Andererseits ist es vielleicht genau das, was sie braucht, damit sie von Anfang an konzentriert ist.“
Seit Monaten sucht Kerber nach ihrer fantastischen Form aus der Saison 2016, in der sie bei den Australian Open und den US Open triumphierte. Beim Sandplatz-Spektakel in Paris war die Kielerin allerdings vor zwölf Monaten gleich zum Auftakt an der Niederländerin Kiki Bertens gescheitert. Im direkten Vergleich mit der Doppelspezialistin Makarowa führt Kerber mit 7:4-Siegen.
Zverev trifft auf Sandplatz-Spezialisten
Auch der formstarke Alexander Zverev, der in Paris von Sonntag an erstmals als Top-Ten-Spieler bei einem Grand-Slam-Turnier antritt, hätte eine leichtere Aufgabe erwischen können. Gegen den spanischen Sandplatz-Spezialisten Fernando Verdasco hat der 20-jährige Hamburger aber vor Kurzem in Madrid gewonnen. Nach seinem Masters-Turniersieg in Rom war der jüngere Zverev-Bruder in die Top Ten der Weltrangliste aufgestiegen und ist in Paris an Position neun gesetzt.
Vor allem für die deutsche Herren-Garde hinter dem jungen Hoffnungsträger wird der Auftakt fast unlösbar. Philipp Kohlschreiber muss gleich zum Auftakt gegen Top-20-Spieler Nick Kyrgios aus Australien ran. Jan-Lennard Struff trifft in der ersten Runde auf den früheren Top-Ten-Profi Tomas Berdych aus Tschechien, Dustin Brown spielt gegen den Weltranglisten-16. Gael Monfils aus Frankreich.
Siegemund erleidet Kreuzbandriss
In der Damen-Konkurrenz fehlt die deutsche Nummer zwei Laura Siegemund. Die Metzingerin erlitt in Nürnberg am Mittwoch einen Kreuzbandriss und fällt voraussichtlich für den Rest der Saison aus.
Auch zwei Damen-Stars der Szene nehmen nicht an dem Spektakel im Stade Roland Garros teil: Grand-Slam-Rekordsiegerin Serena Williams ist wegen ihrer Schwangerschaft nicht am Start, Maria Scharapowa erhielt keine Wildcard. Die zweimalige Paris-Siegerin war 15 Monate gesperrt, nachdem sie bei den Australian Open 2016 positiv auf Meldonium getestet worden war. Bei den Herren sagte Roger Federer seine Teilnahme ab. Der Schweizer will sich voll auf die Rasensaison mit dem Höhepunkt Wimbledon konzentrieren.
Älterer Zverev steht im Finale
Währenddessen steht der Hamburger Tennisprofi Mischa Zverev im Finale des ATP-Turniers in Genf. Der ältere Bruder von Alexander Zverev besiegte am Freitag den Japaner Kei Nishikori in drei Sätzen 6:4, 3:6, 6:3. Für den Erfolg über den Weltranglisten-Neunten benötigte er 2:16 Stunden. Im Endspiel trift er auf den Sieger der Partie zwischen dem an Nummer eins gesetzten Schweizer Stan Wawrinka und dem Russen Andrej Kusnezow. Zverev war als Qualifikant ins Feld des mit 482.000 Euro dotierten Sandplatz-Turniers gerutscht, das als Vorbereitung für die am Sonntag beginnenden French Open gilt.