Wolfsburg/Hamburg. Ein entscheidender Handelfmeter für Wolfsburg im Hinspiel gegen Braunschweig lässt das Netz heiß laufen. Auch Effenberg ist außer sich.
Da wurden Erinnerungen an das Hamburger Relegationsdrama beim Karlsruher SC vor zwei Jahren wach: Auch das Hinspiel zwischen dem VfL Wolfsburg und Eintracht Braunschweig ist von einer zweifelhaften Hand-Entscheidung überschattet worden.
Was war passiert? In der 35. Minute bekommt VfL-Stürmer Mario Gomez im Braunschweiger Strafraum den Ball an die Hand. Schiedsrichter Sascha Stegemann (Niederkassel) ignoriert den Fauxpas, sodass Gomez auf Yunus Malli ablegen kann.
Dreifache Fehlentscheidung
Als der Wolfsburger schließlich einen Schuss Richtung Tor abgibt, springt dieser Gegenspieler Gustav Valsvik an den linken Arm.
Obwohl sich der Abwehrspieler des Zweitligisten wegdreht und der Kontakt mindestens auf Höhe der Strafraumlinie geschieht, entscheidet Stegemann auf Gelbe Karte für den Norweger und Elfmeter für den Bundesligisten.
Diesen verwandelt Gomez schließlich sicher zum späteren Endstand. Die Proteste der Gäste waren stürmisch, und auch die meisten Beobachter inklusive des Hamburger ARD-Kommentators Gerd Gottlob waren sich schnell einig: Stegemann lag dreifach falsch!
Stegemann räumt Fehler ein
Das räumt der Schiedsrichter einen Tag danach nun auch selbst ein. Es wäre "besser gewesen, auf den Pfiff zu verzichten", sagte der Leiter des Spiels vom Donnerstag beim TV-Sender Sky. "Insbesondere die Kameraperspektive von hinten zeigt, wie der Arm nach hinten weg schwingt", bekannte Stegemann. "Wenn ich jetzt die Fernsehbilder sehe und alle zu Verfügung stehenden Perspektiven auswerte, dann muss man sagen, dass es besser gewesen wäre, auf den Pfiff zu verzichten."
Effenberg echauffiert sich
Bereits unmittelbar nach dem Spiel war die Empörung groß. "Das war eine klare Fehlentscheidung", sagte Stefan Effenberg, der das Spiel für das "Erste" analysierte. Durch das Handspiel von Gomez hätte es nie zu der Elfmetersituation kommen dürfen.
"Das ist unfassbar, das muss ein Schiedsrichter sehen!", echauffierte sich der ehemalige Wolfsburger Profi über Stegemann: "Er hat den perfekten Blick auf Gomez."
Fans ziehen Vergleich zu Gräfe
Dieser Ansicht war auch ein Großteil der Fans, die das Spiel zwischen David und Goliath im Netz kommentierten. Viele erinnerten dabei noch einmal an Manuel Gräfe, der 2015 in einer ähnlichen Situation Freistoß für den HSV gepfiffen hatte.
"Wenn sich jeder über Gräfe beschwert: DAS hier ist eine Fehlentscheidung", kommentierte ein Facebook-Nutzer auf der Seite der "Interessengemeinschaft Schiedsrichter", wo die Szene umgehend heiß diskutiert wurde.
"Das ist nur Manuel Gräfe mit Maske von Sascha Stegemann", twitterte "@blauweissbraun". "Den würde nicht mal Gräfe dem HSV geben", meinte ein anderer.
Für einige Kritiker gab es durch die Elfmeterszene neben Wolfsburg zwei weitere Gewinner: Den HSV und Manuel Gräfe, die nach zwei Jahren Dauerdebatte nun endlich rehabilitiert zu sein scheinen.
"Der Gräfe-Díaz-Freistoß wurde soeben für immer beerdigt", twitterte "Dj Borner". Und auch folgender Tweet brachte diese Einordnung stellvertretend auf den Punkt: