Hamburg. Oberligist plant die neue Saison – für die zwei herbe Verluste drohen. Ausgliederung steht bevor. Kapitän Schubert mahnt.
Die Enttäuschung über das Saisonende, das die Eishockey-Oberligamänner der Crocodiles Hamburg am Freitagabend durch ein 3:5 im vierten Spiel der Play-off-Achtelfinalserie gegen die Tilburg Trappers ereilt hatte, war schnell verkraftet. Zu stolz waren Spieler, Funktionsteam und Fans über die Leistung in ihrer ersten Spielzeit als Hamburgs Nummer eins, nachdem die Freezers im Mai 2016 vom Spielbetrieb in der Deutschen Eishockey-Liga abgemeldet worden waren.
„Unser Saisonziel war Platz sechs bis acht. Nun waren wir Fünfter und haben es im Achtelfinale dem Titelverteidiger sehr schwer gemacht. Darauf können wir stolz sein“, sagte Kapitän Christoph Schubert, der allerdings sofort die Rolle des Mahners übernahm. „Das zweite Jahr wird das schwerste, man wird uns nicht mehr unterschätzen, dafür mehr von uns erwarten. Wir müssen den Schwung deshalb in die neue Saison mitnehmen“, forderte der 35-Jährige.
McGowan und Mitchell kaum zu halten
Bis zur Saisonabschlussfeier, die am kommenden Wochenende im Eisland Farmsen stattfinden soll, wollen Schubert und Sportdirektor Sven Gösch im personellen Bereich Entscheidungen treffen. Während Gösch seine Arbeit fortsetzen soll, dürfte die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Andris Bartkevics nicht weitergeführt werden.
Auch die Topscorer Brad McGowan und Josh Mitchell werden trotz bestehender Verträge kaum zu halten sein, obwohl man laut Gösch „alles dafür tun“ werde. Dennoch sei das Interesse an den beiden, die zusammen 227 Scorerpunkte erzielt hatten, so groß, „dass wir ihnen ermöglichen werden, ein Angebot höherklassiger Teams anzunehmen, wenn sie es wünschen“, so Gösch. McGowan zieht es wohl zurück nach Nordamerika, Mitchell hat seine Zukunft offen gelassen.
Topzugänge und Ausgliederung geplant
Aber selbst im Fall eines Verbleibs ihrer Topstürmer wollen die Crocodiles sich mit einem Verteidiger und einem Stürmer der oberen Güteklasse verstärken, um in der kommenden Spielzeit den nächsten Schritt machen zu können. „Wir wollen in zwei Jahren auf Profiniveau sein. Zwar haben wir in dieser Saison schon das erreicht, was wir nächste Spielzeit erreichen wollten, aber das gilt es nun zu bestätigen“, sagte Gösch. Deshalb müsse man neue Sponsoren gewinnen, um den Etat von offiziell 400.000 Euro deutlich anheben zu können.
Zudem soll es mittelfristig ein Nachwuchsteam in der Regionalliga, eine dritte wöchentliche Trainingszeit am Abend und verstärktes Fitnesstraining geben. Auch das Thema Ausgliederung der Eishockeyabteilung aus dem Gesamtverein Farmsener TV, der aktuell als Lizenznehmer fungiert, soll über den Sommer forciert werden. Viel Arbeit also statt Sommerurlaub...