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Wolfsburg entlässt Trainer Ismaël
Der VfL Wolfsburg hat sich am Sonntag von Trainer Valérien Ismaël (41) getrennt. Das gab der Verein am Abend bekannt und kündigte an, voraussichtlich bereits am Montag einen neuen Cheftrainer zu präsentieren. "Nach Abwägung aller Fakten und Umstände sind wir überein gekommen, dass die Trennung die richtige Maßnahme ist, um die Mannschaft in die Erfolgsspur zurückzuführen", sagte Sportdirektor Olaf Rebbe: "Wir haben uns in der Entscheidungsfindung nicht in erster Linie von dem jüngsten Ergebnis gegen Bremen leiten lassen, sondern vor allem auch die Eindrücke und Resultate aus den letzten Wochen und Monaten in die Bewertung miteinfließen lassen."
Ismaël war durch eine 1:2-Heimniederlage im norddeutschen Abstiegsgipfel gegen Werder Bremen am Freitag verstärkt unter Druck geraten. Der Franzose hatte die Mannschaft erst am 18. Oktober von Dieter Hecking übernommen, der nach dem siebten Spieltag entlassen worden war.
Manchester United gewinnt Ligapokal
Bei der nächsten außergewöhnlichen Vorstellung von Superstar Zlatan Ibrahimovic waren Bastian Schweinsteiger und Wayne Rooney wieder einmal nur Zuschauer. Während der deutsche Weltmeister beim Ligapokalfinale von Manchester United gegen den FC Southampton nicht im Kader stand und Englands alternder Star auf der Bank saß, schoss der schwedische Fußball-Exzentriker den englischen Rekordmeister am Sonntag zum 3:2 (2:1)-Erfolg im Wembleystadion.
Mit seinem wuchtigen Kopfball-Tor in der 87. Minute entschied Ibrahimovic die umkämpfte Partie. Zuvor hatte „Ibra“ nach 19 Minuten bereits den Führungstreffer erzielt. Außerdem traf Jesse Lingard (38. Minute) für die Red Devils. Für die Saints hatte Manolo Gabbiadini (45.+1, 48.) zwischenzeitlich ausgeglichen.
Außenseiter Southampton, der im Halbfinale Jürgen Klopps FC Liverpool ausgeschaltet hatte und ohne ein einziges Gegentor ins Finale eingezogen war, präsentierte sich ebenbürtig und hätte sogar in Führung gehen müssen. Doch den Treffer von Gabbiadini in der 11. Minute erkannte der Schiedsrichter wegen einer vermeintlichen Abseitsposition nicht an - eine Fehlentscheidung. „Wir haben nicht unsere beste Leistung gezeigt“, räumte Manchesters Michael Carrick nach dem Spiel ein. „Der Sieg ist alles, was in Finalspielen zählt und ich hoffe, das gibt uns einen Kick.“
Hoffenheim beendet Pleitenserie
Sebastian Rudy hat die Pleitenserie von 1899 Hoffenheim auf Schalke gestoppt. Der Nationalspieler rettete dem Team von Trainer Julian Nagelsmann am Sonntag mit seinem Treffer in der 79. Minute zum 1:1 (0:1) gerade noch einen Punkt im Spiel beim FC Schalke 04. Damit gelang den Hoffenheimern erstmals seit Januar 2011 wieder ein Punktgewinn bei den Königsblauen, zugleich sammelten die auf Platz vier liegenden Kraichgauer einen weiteren Zähler im Rennen um die Champions-League-Plätze.
Die Schalker kommen dagegen in der Tabelle nach dem nächsten Unentschieden nicht wirklich voran. Mit 27 Zählern liegt das Team von Trainer Markus Weinzierl auf Platz zwölf.
Stindls umstrittenes Handtor
Borussia Mönchengladbach nimmt in der Bundesliga langsam wieder Tuchfühlung zu den internationalen Plätzen auf. Drei Tage nach dem Europapokal-Wunder beim AC Florenz setzte sich die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking mit 2:0 (0:0) beim FC Ingolstadt durch und bleibt unter dem neuen Coach auswärts weiterhin ungeschlagen.
Für den entscheidenden Treffer sorgte Euro-Held Lars Stindl durch ein umstrittenes Handtor in der 60. Minute. Nach einer Ecke von Oscar Wendt war Stindl der Ball von der Brust an den Arm geprallt und flog dann ins Netz. "Es ist Scheiße, mit so einem Tor in Führung zu gehen", gestand Gladbachs Manager Max Eberl bei Sky, "aber es war auf keinen Fall Absicht. Es ist eine 50:50-Entscheidung. Wir hatten heute das Glück auf unserer Seite."
Stindl selbst sagte: "Es war eine schwierige Situation, sicher nicht ganz astrein, aber auch nicht irregulär. Der Ball ist mir reflexartig an die Hand gesprungen. Ich kann die Proteste der Ingolstädter schon verstehen, aber es war keine Absicht." Ingolstadts Marvin Matip sprach dagegen von einem "klaren Handspiel. Wenn der Ball von der Hand ins Tor geht, spielt es keine Rolle, ob Absicht im Spiel war. Dann muss man das abpfeifen, und dann geht das Spiel hier 0:0 aus."
Der eingewechselte André Hahn traf nach einem Konter zum Endstand (90.+1).
Messi schießt Barcelona an die Spitze
Lionel Messi hat dem FC Barcelona einen wichtigen Sieg im Titelrennen der spanischen Primera División gesichert. Der Superstar erzielte am Sonntag in der 86. Minute den Siegtreffer zum 2:1 bei Atlético Madrid. Barça eroberte somit vor dem Abendspiel von Real Madrid mit 54 Punkten zumindest vorläufig die Tabellenführung.
Im Estadio Vicente Calderón in der spanischen Hauptstadt brachte Rafinha Barcelona in der 64. Minute in Führung. Diego Godín gelang sechs Minuten später der Ausgleich für den Hauptstadtclub, der Uruguayer setzte sich gegen drei Verteidiger durch und ließ Nationaltorwart Marc-André ter Stegen keine Chance. Eine Viertelstunde danach erzielte Messi sein 20. Saisontor.
Terodde trifft und bricht sich die Nase
Der VfB Stuttgart hat seine Siegesserie fortgesetzt und kommt der sofortigen Rückkehr in die Bundesliga immer näher. Der fünfmalige Meister setzte sich am 22. Spieltag der Zweiten Liga 2:0 (0:0) im Duell der Traditionsvereine gegen den viermaligen Titelträger 1. FC Kaiserslautern durch. Topstürmer Simon Terodde (58.) und Berkay Özcan (87.) erzielten die Treffer für den Spitzenreiter, der nach dem fünften Sieg in Folge bereits sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hat. Die Roten Teufel bleiben im unteren Mittelfeld.
"Es war bis zum Schluss ein heißes Ding. Der Schädel brummt ein bisschen. Aber das nehme ich in Kauf", sagte Terodde, der sich in der ersten Hälfte bei einem Zusammenprall die Nase gebrochen hatte, bei Sky: "Jetzt geht es ins Krankenhaus zum Röntgen, dann wird die Nase wieder gerichtet."
In den weiteren Sonntagsspielen unterlag der 1. FC Nürnberg dem VfL Bochum 0:1 (Tor: Quaschner/35.), Erzgebirge Aue ging im sächsischen Derby gegen Dynamo Dresden 1:4 unter. Für den Traditionsclub aus der Landeshauptstadt trafen Jannik Müller (16.), Kreuzer (21.) und zweimal Kutschke (39., 45.+2) schon vor der Pause, Nazarov konnte nur noch verkürzen (60., Foulelfmeter).
Kane gelingt zweiter Hattrick binnen einer Woche
Tottenham Hotspur hat in der Premier League vorerst Platz zwei zurückerobert. Drei Tage nach dem Europa-League-Aus siegten die Londoner am Sonntag zu Hause 4:0 gegen Stoke City und unterstrichen damit ihre Ambitionen auf einen Champions-League-Platz. Dem englischen Nationalstürmer Harry Kane gelang dabei – wie schon vor einer Woche im FA-Cup gegen Fulham – ein Hattrick. Nach denen Toren in der 14., 32. und 37. Minute legte Kane noch vor der Halbzeitpause für Dele Alli (45.+1) auf, der zum Endstand traf. Für die Spurs war es in der Premier League bereits der dritte 4:0-Sieg nacheinander gegen Stoke.
Tottenham hat weiter zehn Punkte Rückstand auf Tabellenführer FC Chelsea und einen Punkt Vorsprung auf Manchester City, das ein Liga-Spiel weniger bestritten hat. Die Partie der Citizens gegen Manchester United wurde verschoben, weil der Stadtrivale am Sonntag das Ligapokal-Finale bestreitet.
96 Festnahmen nach Massenschlägerei
Eine heftige Massenschlägerei in Berlin vor dem Bundesliga-Spiel zwischen Hertha BSC und Eintracht Frankfurt (2:0) hat für Entsetzen gesorgt. Anhänger beider Teams sind am Sonnabend vor dem Anpfiff aufeinander losgegangen und haben auch Polizisten attackiert. 96 Personen wurden festgenommen, sechs Randalierer mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Das bestätigte die Polizei am Sonntagmorgen.
Hertha-Manager Michael Preetz verurteilte die Vorkommnisse. "Das ist ein großer Wermutstropfen, das muss man ganz klar sagen", sagte der Manager im ZDF, wies aber darauf hin, dass der Club außerhalb des Stadions keine Zuständigkeit mehr habe. "Aber es ist wahnsinnig schwierig, so etwas zu verhindern", so Preetz. Die Eintracht wollte die Ausschreitungen am Sonntag noch nicht kommentieren, da sie erst die "polizeilichen Ermittlungen abwarten" möchte.
Die rivalisierenden Rowdys seien mit Schlagwerkzeugen aufeinander losgegangen. Mit Flaschen, Bierkisten, Stühlen und Feuerwerkskörpern hätten die maskierten Randalierer versucht, Fans des gegnerischen Lagers zu verletzen. Nachdem die ersten beiden Polizeiwagen eintrafen, richtete sich die Gewalt von rund 60 Randalierern auch gegen die Beamte. Als die Hooligans auf die Beamten losstürmten, zogen diese Dienstwaffen und verhinderten einen Übergriff.
50-Jähriger spielt in Japans erster Liga
Der Japaner Kazuyoshi Miura ist am Sonntag als erster 50 Jahre alter Fußballprofi in der japanischen J-League zum Einsatz gekommen. Der Stürmer feierte seinen runden Geburtstag mit einem 1:0-Sieg seines CKlubs Yokohama FC gegen Matsumoto Yamaga. Miura spielte dabei 65 Minuten. "Ich möchte mich bei den Fans, Spielern und dem Mitarbeiterstab bedanken, dass sie mir diesen Sieg als Geburtstagsgeschenk gegeben haben", sagte er nach dem Spiel.
Der 89-malige japanische Nationalspieler unterschrieb erst vergangenen Monat einen neuen Einjahresvertrag bei Yokohama. Miura geht dann in seine 32. Karrieresaison und baut damit seinen eigenen Rekord aus. Ans Aufhören denkt er dennoch nicht. "Ich tue mein Bestes, damit ich spielen kann, bis ich 60 bin."
Köln lehnt erneut Angebot für Modeste ab
Fußball-Bundesligist 1. FC Köln lässt sich nicht erweichen und hat offenbar auch eine 50-Millionen-Euro-Offerte für Torjäger Anthony Modeste (28) aus China abgelehnt. "Ja, sie sind unermüdlich. Trotz mehrerer Absagen haben sie noch einmal nachgelegt", sagte Manager Jörg Schmadtke dem Pay-TV-Sender Sky. Der Spitzenclub Tianjin Quanjian buhlt um die Gunst des FC-Goalgetters Modeste.
Zuletzt hatten die Geißböcke bereits ein 40-Millionen-Angebot für den 17-mal in dieser Bundesliga-Saison erfolgreichen Franzosen ausgeschlagen. Die genaue Höhe der Offerte aus dem Reich der Mitte wollte Schmadtke allerdings bei Sky nicht verraten: "Lassen sie uns nicht über Summen reden. Wir haben gesagt, dass wir kein Interesse haben."
Grindel warnt Fifa-Chef Infantino
DFB-Präsident Reinhard Grindel hat Weltverbandsboss Gianni Infantino vor einer schnellen Umbesetzung der Ethikkomission gewarnt. Dies wäre ein „völlig falsches Signal“, sagte Grindel der „Bild am Sonntag“. Aus Insiderkreisen hieß es zuletzt, dass die Spitze der Kammer um den Schweizer Cornel Borbely und den deutschen Topjuristen Hans-Joachim Eckert beim nächsten Kongress im Mai in Bahrain ausgetauscht werden könnte.
„Die mutige und unabhängige Arbeit der Ethikkommission leistet einen entscheidenden Beitrag, verloren gegangene Glaubwürdigkeit und Integrität zurückzugewinnen“, erklärte der 55-jährige DFB-Präsident. „Es wäre ein großer Rückschritt für die Fifa und das völlig falsche Signal an den Fußball, die bewährten Personen dort auszutauschen.“
Die Kammer um Borbely und Eckert hatte in den vergangenen Jahren gegen über 60 Fifa-Funktionäre ermittelt und unter anderen den ehemaligen Verbandschef Joseph Blatter sowie den früheren Uefa-Boss Michel Platini zu mehrjährigen Sperren verurteilt. Intern soll Infantino sich und seine Council-Kollegen als „Geiseln“ der Kontrollgremien bezeichnet haben, was er öffentlich bestreitet.
Bayern dementiert Kontakt zu Eberl
Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge von Bayern München hat bei der Suche des deutschen Rekordmeisters nach einem neuen Sportdirektor erneut Gespräche mit dem möglichen Kandidaten Max Eberl dementiert. "Wir haben weder mit dem Club noch mit Max Eberl Kontakt, da ist überhaupt nichts dran", sagte der Bayern-Boss nach dem 8:0-Sieg gegen den HSV.
Überhaupt gehe der FC Bayern mit dem Thema "total entspannt" um, behauptete Rummenigge: "Wir hatten eine Option (Philipp Lahm, die Red.), die hat leider nicht geklappt, und wir haben keine 1b-Lösung in der Schublade."
Leicester-Profis beteuern Unschuld an Ranieri-Rauswurf
Die Profis des englischen Meisters Leicester City wehren sich gegen aufkommende Vorwürfe, wonach sie am Rauswurf ihres Trainers Claudio Ranieri beteiligt gewesen sein könnten. Nationalspieler Jamie Vardy bezeichnete die Spekulationen bei Instagram als „völlig unwahr und unbegründet“, obendrein seien sie „äußerst verletzend“. Der 65 Jahre alte Meistercoach genieße seinen ganzen Respekt, fügte Vardy an.
Torhüter Kasper Schmeichel befand bei der BBC, dass die Profis gar keinen Einblick in Vorstandsüberlegungen hätten. „Wir sind Spieler, und wir können die Dinge nur auf dem Spielfeld beeinflussen. Wir haben keine Kontrolle darüber, was über unseren Köpfen auf der Vorstandsebene passiert“, sagte der Däne. „Sie werden sich nicht von irgendwelchen Spielern beeinflussen lassen.“