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Ranieri muss bei Leicester gehen
So schnell fallen Helden: Englands Überraschungsmeister der Saison 2015/2016, Leicester City, hat sich von Trainer Claudio Ranieri getrennt. Der Club reagierte damit auf die prekäre Situation in der Premier League. Vizepräsident Aiyawatt Srivaddhanaprabha sagte: "Wir sind verpflichtet, die Langzeitentwicklung des Clubs über alle persönlichen Gefühle zu stellen." Nach dem überraschenden Gewinn der Meisterschaft im vergangenen Jahr kämpft der Club als Tabellen-17. gegen den Abstieg. Der 65-jährige Ranieri hatte den Verein 2015 übernommen und zum größten Erfolg in der 133-jährigen Geschichte geführt. Am Mittwoch hatte Leicester im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League mit 1:2 beim FC Sevilla verloren, hat aber noch Chancen auf den Einzug in die nächste Runde.
Streich will BVB "die Stirn bieten"
Freiburg-Trainer Christian Streich setzt im Duell mit Borussia Dortmund am Sonnabend auf die Heimstärke und das Selbstbewusstsein seines Teams. "Wenn bei uns alles passt, können wir Dortmund die Stirn bieten", sagte der 51-jährige Streich und fügte an: "Wesentlich für uns sind wir. Wir wollen unseren Stil durchbringen. Erst dann schauen wir auf Dortmund."
Mit 21 Punkten gehören die Breisgauer zu den sieben heimstärksten Teams der Liga (sieben Siege/drei Niederlagen). "Und wenn wir es gut machen, sind wir gegen die Borussia nicht chancenlos", meinte Streich. Den Dortmundern bescheinigte Streich eine "enorme" Qualität. "Aber sie hatten auch einen Umbruch. Da gewinnt man nicht automatisch neun von zehn Spielen", sagte der SCF-Coach über den Dritten des Tableaus, der derzeit sieben Zähler mehr auf dem Konto hat als die Breisgauer.
Preetz setzt auf Kalou-Verbleib
Hertha-Manager Michael Preetz geht von einer Vertragsverlängerung des im Moment angeschlagenen Torjägers Salomon Kalou aus. „Die Gespräche laufen. Mein Eindruck ist, dass er große Lust hat, in Berlin und Teil unserer Entwicklung zu bleiben. Nach China kann er später immer noch wechseln“, sagte Preetz in einem „Kicker“. Allerdings macht der Manager der Berliner eine Einschränkung: „Wenn es ihm vorrangig ums Geld geht, können wir nicht mithalten“. Kalou, um den sich angeblich auch chinesische Clubs bemühen, hat zuletzt mehrfach angedeutet, seinen Vertrag in Berlin verlängern zu wollen.
Kümmerliche CL-Quote fürs ZDF
Magere 2,66 Millionen Zuschauer haben am Mittwochabend die Live-Übertragung des Champions-League-Achtelfinalhinspiels zwischen dem FC Sevilla und dem englischen Meister Leicester City (2:1) im ZDF verfolgt. Der Marktanteil betrug nur 8,8 Prozent. Es ist die schlechte TV-Quote für das ZDF seit der öffentlich-rechtliche Sender im Jahr 2012 die Rechte an der Königsklasse erworben hat. Der bisherige Tiefstwert aus dem März 2013, als nur 3,45 Millionen Zuschauer zur Partie Paris St. Germain gegen den FC Valencia (1:1) eingeschaltet hatten, wurde damit deutlich unterboten.
Das Duell zwischen Leverkusen und dem letztjährigen Finalisten Atlético Madrid am Dienstag (2:4) war nur live vom Pay-TV-Sender Sky übertragen worden.
Sané mit Gala-Vorstellung in der Champions League
Angelt sich Dortmund das nächste Talent?
Borussia Dortmund ist sich angeblich mit dem französischen Sturmtalent Jean-Kévin Augustin einig: Nach Informationen der französischen Sporttageszeitung L'Equipe will der 19 Jahre alte Stürmer von Paris St. Germain im Sommer zum deutschen Vizemeister wechseln. Der BVB wäre demnach bereit, acht Millionen Euro zu zahlen. Augustin besitzt in Paris noch einen Vertrag bis 2018.
Beim französischen Meister absolvierte der U19-Europameister zehn Liga-Partien und ein Pokalspiel. Dabei erzielte er ein Tor und drei Torvorlagen. In der Champions League kam Augustin gegen Ludogorets Razgrad zu einem Kurzeinsatz. Die Borussia hatte sich in der jüngeren Vergangenheit immer wieder mit hoffnungsvollen Nachwuchsleuten aus ganz Europa verstärkt.
Italienische Presse gerät bei Khedira ins Schwärmen
Juve-Regisseur Sami Khedira wird nach seinem starken Auftritt im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Porto (0:2) von der italienischen Presse gefeiert. "Er hatte mehrere Torgelegenheiten, er ist immer mehr ein Regisseur im Spiel", schrieb der "Corriere dello Sport". Khedira spielte gegen die Portugiesen durch und zog im Mittelfeld gekonnt die Fäden. "Khedira fehlt nur das Tor, ansonsten hat er immer das richtige Tempo", lobte der "Corriere della Sera".
Kahn will kein Salihamidzic sein
Oliver Kahn hat einen Einstieg in eine Führungsposition bei Bayern München aktuell ausgeschlossen. "Natürlich lockt dieses Geschäft immer mal wieder. Aber ich verspüre große Lust, meine eigenen unternehmerischen Aktivitäten weiterzuentwickeln. Zudem habe ich meinen ZDF-Vertrag bis zur Weltmeisterschaft 2018 als Experte verlängert. Deshalb denke ich im Moment nicht darüber nach, wieder in das Fußballgeschäft einzusteigen", sagte der 47-Jährige in einem Interview mit dem Magazin Socrates.
Selbst eine Rolle als Vereins-Botschafter, die seine ehemaligen Kollegen Giovane Elber, Bixente Lizarazu und Hasan Salihamidzic beim Rekordmeister übernommen haben, kann sich Kahn momentan nicht vorstellen. Dann wäre er als ZDF-Experte "nicht mehr glaubwürdig. Die Spiele des FC Bayern kritisch zu begleiten und gleichzeitig beim FC Bayern einer Tätigkeit nachzugehen, ist nicht miteinander vereinbar".
Kahn war seit dem Rückzug von Sportvorstand Matthias Sammer im vergangenen Sommer immer wieder einmal als Kandidat bei seinem Ex-Club gehandelt worden. Als Favorit gilt momentan der Gladbacher Max Eberl.
Als "große Herausforderung" für die Münchner sieht Kahn, "den Robben oder den Ribéry der Zukunft zu bekommen. Wenn die Engländer oder Spanier ihre Schatullen in den kommenden Jahren richtig aufmachen, wird die spannende Frage sein: Wie weit ist der FC Bayern bereit, da mitzugehen?", sagte Kahn und erwartet einen weiteren Anstieg der Ablösen: "Im Krieg um die besten Spieler werden enorme Summen aufgewendet werden müssen. Die Marke von 150 Millionen Euro für einen Spieler wird bald fallen."
Aussies stimmen sich mit Brasilien ein
Australien testet vor dem Duell mit Deutschland beim Confed Cup in Russland (17. Juni bis 2. Juli) gegen Brasilien. Neun Tage vor dem Gruppenspiel gegen die deutsche Auswahl (22. Juni) tritt der Asienmeister in Melbourne gegen den Rekord-Champion an.
Deutschland trifft in der Gruppe B neben Australien auf Copa-América-Sieger Chile (18. Juni) und Afrika-Cup-Gewinner Kamerun (25. Juni).
15.000 Euro Strafe für Oralsex-Transparent
Ein bisschen BVB gegen RB Leipzig in "Down Under": Der australische Verband FFA hat Erstligist Western Sydney Wanderers (Ex-Club des ehemaligen HSV-Profis Romeo Castelen) nach dem "Banner-Vorfall" im Derby gegen den FC Sydney (1:0) mit einer Geldstrafe in Höhe von knapp 15.000 Euro belegt. Der Club habe den Fußball in "Misskredit" gebracht, lautete die Begründung der FFA für die Sanktion.
Während der Partie am vergangenen Sonnabend hatten 14 Wanderers-Anhänger ein anstößiges Transparent hochgehalten. Es stellte FC-Trainer Graham Arnold beim Oral-Sex dar. Die Fans wurden daraufhin vom Verein mit einem 18 Monate dauernden Stadionverbot belegt. Diese rasche Maßnahme sorgte dafür, dass die Wanderers um einen Punktabzug herumgekommen sind.
In der Bundesliga hatte Borussia Dortmund nach Ausschreitungen seiner Fans und mehrerer diffamierender Spruchbänder im Spiel gegen RB Leipzig ein Spiel ohne Zuschauer auf der Südtribüne austragen müssen. Zudem belegte der DFB den Club mit einer Geldstrafe über 100.000 Euro.
Neue Hoffnung fürs Maracanã
Die Instandsetzung des verwahrlosten Maracanã-Stadions in Rio de Janeiro soll umgerechnet mindestens sechs Millionen Euro verschlingen. Mit dieser Summe rechnet nach Informationen des Internetportals UOL Esporte eine der Betreibergesellschaften, die die Verwaltung des berühmten Fußballtempels vom Konsortium Odebrecht übernehmen will. Der Zwist zwischen Odebrecht und dem Olympia-Organisationskomitee, das angeblich die Arena mit offenen Rechnung und zahlreichen Schäden zurückgegeben hat, wird bereits vor Gericht ausgefochten.
Die größten Reparaturposten sind das Dach, das durch das Feuerwerk bei den olympischen Eröffnungs- und Schlusszeremonien in Mitleidenschaft gezogen worden war, sowie elektrische Leitungen, teilweise von Dieben entwendet, und Schäden an herausgerissenen Sitzschalen und am Mobiliar in den VIP-Logen. Zudem blieben viele Rechnungen unbezahlt, wie etwa für Strom, der Ende Januar vom Energielieferanten gesperrt worden war. Dennoch wird Flamengo Rio de Janeiro am 8. März den argentinischen Verein Club Atlético San Lorenzo de Almargo in der Gruppenphase der Copa Libertadores empfangen und das erste Spiel im Maracanã in diesem Jahr austragen.
An der Übernahme des Betreibervertrages für das im Landesbesitz befindliche Stadion, in dem die deutschen Fußballer 2014 ihren WM-Traum wahr gemacht haben, sind die französischen Unternehmergruppen Lagardère und GL Events interessiert. Wegen der ungeklärten Frage, wer für Schäden und unbezahlte Rechnungen aufkommen muss, ziehen sich die Verhandlungen jedoch hinaus.
Odebrecht hatte im November vergangenen Jahres nach fast neun Monaten die Arena vom Olympiakomitee zurückbekommen. Weil das Stadion-Konsortium aber nicht für Schäden und Rechnungen gerade stehen will, wurden die notwendigen Instandhaltungsarbeiten seitdem nicht durchgeführt. Mario Andrada, Mediensprecher des Comitê Rio 2016, wies allerdings darauf hin, dass nach einer gemeinsamen Inspektion mit Odebrecht von einem Gutachter nur geringfügige Schäden in Höhe von umgerechnet 120.000 Euro festgestellt worden seien.